[TV-Serie] Person of Interest

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Detlef P.
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[TV-Serie] Person of Interest

Beitrag von Detlef P. »

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USA, 2011-2016
Idee: Jonathan Nolan
Darsteller: Jim Caviezel, Michael Emerson, Kevin Chapman, Taraji P. Henson, Sarah Shahi, Amy Acker

"Nach den Anschlägen des 11. Septembers 2011 entwirft der Milliardär und Programmierer Harold Finch gemeinsam mit seinem Kollegen Nathan ein neuartiges Überwachungsnetz, das von einer künstlichen Intelligenz gesteuert wird. Finch übergibt das System nach seiner Fertigstellung an die US-Regierung, die es fortan für die Terrorbekämpfung einsetzt. Da die künstliche Intelligenz jedoch nicht nur Terroranschläge, sondern auch ganz normale Verbrechen vorhersagen kann, hat Finch in das System eine Hintertür eingebaut. Als ihn das schlechte Gewissen zu plagen beginnt, da er mit Hilfe des Systems eine Vielzahl an Verbrechen verhindern könnte, fängt Finch an, gemeinsam mit dem ehemaligen Special Activities Division Operator John Rees verdeckt zu arbeiten. Von der Maschine mit Informationen versorgt, machen sich die beiden fortan daran, Verbrechen zu verhindern, jedoch oft nicht wissend, ob sie den Täter oder das Opfer beschützen." (www.robots-and-dragons.de)

So, wie ich letztens bereits hier angekündigt hatte, stelle ich jetzt endlich mal eine der unterschätztesten, wenn nicht gar DIE unterschätzteste Serie der letzten 10 Jahre vor.
"Person of Interest" weckte damals mein Interesse, als ich las, dass Jonathan Nolan (der Bruder von Christopher Nolan) eine Serie zu so einer faszinierenden Thematik mit so einem Cast kreiert hatte.
Allerdings waren die Episoden zu Beginn noch sehr abgeschlossen und es zogen sich nur leichte rote Fäden durch die Handlung hindurch.
Trotzdem war die Serie wirklich gut und gefiel mir zu dem Zeitpunkt bereits sehr, da es schon direkt in der ersten Staffel zwischen den "normal" guten Folgen bereits einige richtige Kracher gab, mit denen man manchmal gar nicht rechnete. Bis einem dann im Staffelfinale eine Wendung auf Kinoniveau präsentiert wurde, die einen danach die Kinnlade am Boden suchen ließ.
Erst da war klar, wozu diese Serie wirklich im Stande war, wenn sie ihre Karten richtig ausspielte.
Dann ging es bis zur Mitte der zweiten Staffel noch relativ normal weiter, bis dann spätestens ab da nach und nach immer mehr episodenübergreifende Handlungen kamen und das Ganze so von einer guten "Fall der Woche"-Serie mit einem wirklich tollen Duo und ganz netten Nebenfiguren zu einer extrem komplexen, hochaktuellen, beinahe epischen Story mit gleich mehreren Handlungssträngen und einer sich immer vergrößernden Figurenkonstellation entwickelte, die den (Anti-)Helden zum Teil extreme, moralische Entscheidungen abverlangen und einen beinahe regelmäßig mit unglaublichen Wendungen fassungslos zurückließ, sodass man gar nicht anders konnte, als der nächsten Episode entgegen zu fiebern, während man sich gleichzeitig fragte, wie zur Hölle die in der Serie dieses hohe Niveau so konstant halten und manchmal sogar noch bis ins Unermessliche steigern konnten.
Die Serie wird - ungelogen - von Staffel zu Staffel nahezu immer besser und komplexer und angelt sich in ungeahnte Höhen hinauf, bis man am Ende mit einem unglaublichen Finale aufwartet, das einfach alle absolut zufrieden stellt. Umso bemerkenswerter, da die Macher gar nicht 100%ig wussten, dass der Sender die Serie einstellen würde und das Finale sozusagen "auf gut Glück" gemacht haben, weil sie einfach nur ganz stark vermuteten, dass ihre Zeit gekommen war.

"Person of Interest" war wirklich ein absolutes Erlebnis und ganz deutlich eine der allerbesten Serien, die ich in den letzten Jahren sehen durfte.
Leider habe ich das Gefühl, dass sie nie die Bekanntheit und Popularität erhielt, die sie verdient gehabt hätte.
Aber dass sie wirklich etwas besonderes ist, sieht man bereits daran, dass es - meines Wissens nach - auf IMDb keine andere Serie gibt, die bei einer so hohen Episodenanzahl (103) eine so herausragende Durchschnittsbewertung der einzelnen Episoden erhalten hat.
Über die Hälfte der Folgen hat eine Bewertung im 9,_-Bereich und ein kleines Meisterwerk aus der vierten Staffel bringt es gar auf eine sehr, sehr seltene 9,9 (das Serienfinale hat als am zweitbesten bewertete Folge eine 9,8).
Könnt Ihr Euch alles selber hier ansehen:
https://www.imdb.com/search/title/?seri ... f_=adv_prv

Wer eine wirklich völlig unterschätzte und untergegangene Serienperle entdecken will, dem kann ich diese Serie wirklich nur ans Herz legen.


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Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

Las-Vegas-Ambiente :fuckU: (Insider)
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