Können Filme, die nur im Kino/auf der großen Leinwand wirken überhaupt als "gut" bezeichnet werden?

Hier könnt ihr diskutieren, was das Zeug hält, jedoch nur über alles, was das Thema Film betrifft.

Moderator: Detlef P.

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Detlef P.
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Können Filme, die nur im Kino/auf der großen Leinwand wirken überhaupt als "gut" bezeichnet werden?

Beitrag von Detlef P. »

Diese Frage beschäftigt mich, ehrlich gesagt, schon indirekt seit längerer Zeit, bzw. ich habe sie mir früher schon hin und wieder gestellt.
Meiner Ansicht nach hat die Anzahl an Filmen, denen man nachsagt, man müsse sie UNBEDINGT im Kino sehen, in den letzten Jahren immer mehr zugenommen.
Allerdings gab es diese auch schon früher, aber es waren vermutlich nicht so viele.

Ich kann mich noch daran erinnern, dass mir eine gute Bekannte in der Oberstufe erzählte, dass ihre alte Lehrerin im Kino völlig begeistert von "Jenseits von Afrika" war.
Als diese ihn dann nochmal im Fernsehen ansehen wollte, habe sie nach 10 Minuten ausgemacht, weil die Bilder nicht mehr wirkten und der Film dadurch langweilig war.
Da wusste ich auch, warum ich "Jenseits von Afrika" als einen der langweiligsten Müllfilme, die ich je gesehen hatte, betrachtete. Ich hatte ihn nämlich auch nur auf Video auf dem Fernseher gesehen.
Damals ging mir schon durch den Kopf, dass der Film doch keinesfalls als gut bezeichnet werden könnte. Klar kann es nochmal ein großes Erlebnis sein, wenn man einen Film im Kino sieht, aber wenn er später auf einem normalen Fernseher nicht mehr funktioniert, ist er - meines Erachtens nach - nicht gut.

In den 2000ern kamen dann plötzlich immer mehr Filme, bei denen es hieß "Oh, die musst Du im Kino sehen" oder "Sowas MUSS man auf der großen Leinwand sehen."
Und das waren immer Filme, die als großes Bombastkino angepriesen wurden, die aber häufig wenig Substanz hatten.
In den 2010ern wurde es durch diesen ganzen 3D-Quark noch schlimmer. Bestes Beispiel war da "Avatar", der als der super Hype-Film angepriesen wurde.
Von einigen (auch hier im Forum) gar als ein "Aufbruch in ein neues Filmzeitalter".
Ich sah mir den Film extra nicht im Kino an. Einmal, weil ich nicht 15 Euro oder mehr für eine einzige, beschissene Kinokarte ausgeben wollte und zum anderen, weil ich damals dachte, dass der Film doch - wenn er den gut sein sollte - auch auf einem normalgroßen Fernseher ohne 3D und ohne Dolby Digital oder DTS oder was weiß ich fuktionieren müsste.
Als ich den Film später sah, war ich gelangweilt und die einzigen Leute, die ihn mochten, berichteten mir, dass sie ihn im Kino gesehen hatten (wobei ich auch genug Leute kenne, die den Film scheiße fanden OBWOHL sie im Kino waren).

Ich habe viele große Klassiker, die ich heute zu meinen Lieblingsfilmen zähle, nie im Kino gesehen. Wie zum Beispiel "Spiel mir das Lied vom Tod", von dem auch immer gesagt wurde, dass dieser Film nur für's Kino gemacht wäre. Trotzdem funktioniert der Film auch im Fernsehen für mich grandios, sonst wäre es nicht einer meiner Lieblinge.
Der Film ist gut, einfach weil einen die Geschichte packt.
Und natürlich finde ich es schön, dass ich "American Beauty" das allererste Mal im Kino sehen durfte oder die "Zurück in die Zukunft"-Trilogie über 20 Jahre, nachdem ich sie das erste Mal gesehen hatte, auch einmal so erleben durfte.
Witzigerweise habe ich ja sogar "2001" im Kino gesehen, war davon aber gar nicht so geflasht, wie ich gedacht hätte. Vermutlich war da der Fehler, mich nicht nach ganz vorne zu setzen, um so voll von der Lightshow eingefangen zu werden. Trotzdem freue ich mich über die Erfahrung, den überhaupt mal im Kino gesehen zu haben.
Aber bei keinem von ihnen, habe ich nach dem Kinobesuch gedacht, dass der Film jetzt nicht mehr so wirkt. Und zwar deshalb, weil die Filme selbst einen packen und nicht bloß die Optik.

Daher stelle ich jetzt die Frage nochmal an Euch, die ja besonders in letzter Zeit immer relevanter wird, da immer mehr Filme direkt oder nach kurzer Zeit bei Streamern zur Verfügung stehen:
Müssen einige Filme unbedingt im Kino angesehen werden und kann man einen Film als gut bezeichnen, der nur im Kino (oder zumindest mit der fettesten Heimkinoanlage, die es zur Zeit gibt) funktioniert?


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Re: Können Filme, die nur im Kino/auf der großen Leinwand wirken überhaupt als "gut" bezeichnet werden?

Beitrag von Damien3 »

Ich finde das sich die Frage gar nicht stellen DARF!
Die Filmfirmen sind auf das Kino angewiesen. Kein Stream bisher kam ansatzweise an das Kinoerlebnis "dran".
Die Einnahmen die dort generiert werden, sind unschlagbar!
Allein bestes neuestes Beispiel Black Widow. Der Film hat allein in den USA an DREI Tagen 80 Millionen mit allen restriktiven DIngen eingespielt.
Der weltweite Stream über 21 Euro nur 60 Millionen.
Ich sehe das rein von der geschäftlichen Seite. Und eines ist sicher...wenn das Kino wegfällt, also weniger Geld zurückkommt, wird der Anteil an "errechneten" Erfolgen wie es bei Netlfix ja GANZ schlimm ist exorbitant steigen.
Weil die Firmen nicht irgendwelchen Dogma Freunden gefallen will, sondern Geld verdienen will.
Dann hast du in 10 Jahren künstlich generierten Firlefanz der auf jeden Fall genug Leute, Schichten und Gruppen ansprechen muss damit noch Geld überbleibt. Das kleine, dreckige meist innovative Kino ist dann gestorben.
Und nur mit einem funktionierendem Studiosystem und gut laufenden Kinos wird es kleine Perlen geben die uns aus den Socken hauen.
Nur DANN bekommen sie noch das berüchtigte "Green light"
Mit allem Respekt...ich kann GERADE VON DIR absolut nicht verstehen das immer so "latent" im Untergrund mitschwingt das du das Kino nicht mehr "brauchst".
Eine der schlimmsten Vorstellungen in meinem Leben!


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Detlef P.
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Re: Können Filme, die nur im Kino/auf der großen Leinwand wirken überhaupt als "gut" bezeichnet werden?

Beitrag von Detlef P. »

1. Ich weiß nicht, wie Du darauf kommst, dass ich Kino nicht mehr brauche. Das habe ich nirgendwo jemals geschrieben und es ist auch nicht wahr.
Die Fragestellung des Threads beschäftigt mich - wie bereits gesagt - seit etwa 20 Jahren. Und ich finde einfach, dass die Filme, die einfach nur "schön" anzusehen sind, in den letzten Jahren - nicht zuletzt durch 3D - immer mehr zugenommen haben.
Glaube mir, die Entwicklung, die gerade stattfindet, finde ich genau so traurig wie Du und ich finde es auch scheiße, dass Filme, die gerade im Kino laufen am nächsten Tag auf einem Streamer zu sehen sind.
Dadurch geht der Zauber des Kinos definitiv verloren und ich würde niemals etwas anderes behaupten.
Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wo ich mit einem "latenten" Unterton gesagt haben soll, dass ich kein Kino mehr in meinem Leben bräuchte.
Damals habe ich mich in dieser Diskussion sogar recht kritisch gegenüber den Streamern geäußert.

2. Warum DARF man so eine Frage nicht stellen? Weil sich dann Risse in Deinen heißgeliebten Filmen auftun?
Ich finde man SOLLTE diese Frage unbedingt mal stellen, ob die Leute sich nicht bei vielen Filmen einfach nur von den Bildern verarschen lassen.
Genau so wie Du die Frage stellen darfst, ob sich nicht die sogenannten "Intellektuellen" in Bullshit-Überinterpretationen bei Dogma-Schwarz-Weiß-Wackelkamera-Kunstfuzzi-Käse verrennen und den langweiligen Müll nur gucken, um im Töpferkurs damit angeben zu können.
Was ist denn an der Frage an sich (ohne die Kinos auf Grund dessen abschaffen zu wollen) so unglaublich schlimm?

3. Ich finde es fast schon putzig, dass Du heute immer noch denkst, dass das "kleine" Kino ohne das große Kino nicht überleben würde.
Ja, es gibt tatsächlich auch einige kleinere Filme, die bei großen Studios produziert wurden.
Es gibt aber auch genügend pure Arthaus-Studios, die mit den großen Studios, wie Paramount oder Warner Bros. nichts zu tun haben und ausschließlich kleine Filme produzieren.
Oder glaubt Du ernsthaft einer von Disney oder Universal hätte jemals auch nur einen Cent in einen Dogma-Film gesteckt :lach:

Ich habe das Gefühl, dass Du die Intention der Frage falsch verstanden hast.
Es ging mir nie um die Abschaffung der Kinos, sondern einfach um die Frage, ob es nicht doch einige Blockbuster mit schicken Bildern, aber völliger Inhaltsleere gibt, die - wenn man sie denn später nochmal zu Hause auf DVD oder Blu-Ray guckt - gar nicht mehr richtig wirken und daher gar nicht so "gut" sind. Das war alles!
Einen Christopher Nolan-Film, der meist geile Bilder und eine zumindest nicht ganz tumbe Story vereint, funktioniert als Film an sich auch immer auf einem normalen Fernseher.
Trotzdem habe ich jeden seiner Ergüsse im Kino gesehen, um einmal diese Bildgewalt auf der großen Leinwand erleben zu dürfen und habe es auch weiterhin genau so vor :beer:


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Re: Können Filme, die nur im Kino/auf der großen Leinwand wirken überhaupt als "gut" bezeichnet werden?

Beitrag von Damien3 »

Juhuuuuu dann hab ich es wirklich falsch ausgefasst...konnte mir auch nichts anderes vorstellen.
Aber es ist wie bei allen Kopien...warum sollte ich zuhause alles so perfekt nachmachen wenn ich in 5 Minuten das Original haben kann?
Ich verstehe die vergleiche nicht. Es GIBT das Feeling nicht zuhause. Und das sage ich als Heimkinobesitzer.
Ich versuche zu Hause nur so viel wie möglich vom Flair einzufangen.
Es ist für mich auch klar das kleine Filme die im Grunde "Content" bieten keine große Leinwand brauchen, aber meine Präferenzen kennst du ja, und da brauche ich die Leinwand...so groß wie möglich.
In diesem Zusammenhang möchte ich euch mal was ans Herz legen...und sollte AMC Aktie endlich knallen...dann lade ich euch alle dahin ein!
Ich LIEBE das Teil und hatte es so oft besucht wie es geht in den 10 Jahren bei AEG Nürnberg.



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Re: Können Filme, die nur im Kino/auf der großen Leinwand wirken überhaupt als "gut" bezeichnet werden?

Beitrag von Detlef P. »

Ich habe zu Hause gar kein Heimkino. Einfach, weil ich es nicht brauche.
Wenn ich einen Film auf der großen Leinwand sehen will, gehe ich ins Kino.
Und das Gefühl, dass ich da (eventuell) hatte, als ich einen Film das erste Mal gesehen habe, kann ich sowieso nicht nochmal einfangen - egal wie groß das Heimkino ist.
Oft möchte ich tatsächlich einen Film aber auch auf der kleinen Leinwand sehen und gehe dann in ein schönes Arthaus-Kino.
Und auch da ist die Atmosphäre selbstverständlich nochmal eine ganz andere, als zu Hause, was ich keinesfalls missen möchte.

Aber wir schweifen von der Frage komplett ab.
Kann man Filme, die nur auf einer großen Leinwand (wo auch immer diese steht) funktionieren, als gut bezeichnen?


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Re: Können Filme, die nur im Kino/auf der großen Leinwand wirken überhaupt als "gut" bezeichnet werden?

Beitrag von Murillo »

Detlef P. hat geschrieben: Do 22. Jul 2021, 12:28 Kann man Filme, die nur auf einer großen Leinwand (wo auch immer diese steht) funktionieren, als gut bezeichnen?
Da ich selbst eine fette Heimkinoanlage besitze *protzi protzi*, weiß ich gar nicht mehr, wie sich Filme auf kleineren Geräten anfühlen. *protzi protzi*
Aber mal Spaß beiseite.
Wenn ein Film nur auf der großen Leinwand funktioniert und andernfalls nicht, kann man ihn meiner Ansicht nach auf jeden Fall trotzdem als gut bezeichnen.
Das Medium Film und seine Wirkung auf den Konsumenten ist eben stark von den Ausgabegeräten abhängig. Je näher es an die Urform (Kino) heranrückt, desto besser.
Ich kann mir zum Beispiel nicht vorstellen, einen ganzen Film auf dem Smartphone zu gucken (kein Vorwurf und keine Kritik an denen, die dies tun). Aber so macht mir eigentlich gar kein Film Spaß.
Auch der audiovisuelle Teil ist wichtig. Gerad bei Musikfilmen, Filmen mit einem starken Soundtrack, oder aber auch allein für die Soundeffekte ist es für mich eine Tortur, nur auf Laptop-Lautsprecher oder billige In-Ear Stöpsel angewiesen zu sein.

Ich würde die ganze Sache also umdrehen und sagen: ein Film, der auf kleinem Bildschirm und mit schlechter Soundausgabe gut ist, ist vermutlich richtig gut und wäre im Kino oder Heimkino noch viel besser.


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Re: Können Filme, die nur im Kino/auf der großen Leinwand wirken überhaupt als "gut" bezeichnet werden?

Beitrag von Detlef P. »

Das mit dem Smartphone ist ein interessantes Beispiel, allerdings könnte man in diesem Fall die Frage stellen, ob ein Smartphone überhaupt dazu geeignet ist, einen kompletten Film zu konsumieren. Meiner Ansicht nach, ist das nicht der Fall.
Ein Fernseher wurde allerdings genau für diese (und für keine andere Aufgabe) konstruiert, weswegen ein Film, der auf diesem nicht funktioniert - meiner Ansicht nach - an sich nicht funktioniert.
Bzw. wenn dieser nur mit den fettesten Boxen oder der größten Leinwand funktioniert, ist es tatsächlich nur ein Film für's Kino, weil lediglich die Schauwerte überzeugen und er sonst nichts hat, womit er punkten kann.
Und ein Film, der lediglich Schauwerte aufweist, kann zwar unterhaltsam, aber meiner Ansicht nach nicht qualitativ gut sein.

Und ich weiß nicht, ob wir mit Heimkinoanlage dasselbe meinen.
Ich meine damit nicht große Boxen und einen Plasmafernseher, sondern eine Anlage mit Dolby Digital oder DTS-Sound und einen riesigen Plasma-Screen zum an die Wand hängen oder am besten eine richtige Leinwand.


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Re: Können Filme, die nur im Kino/auf der großen Leinwand wirken überhaupt als "gut" bezeichnet werden?

Beitrag von Damien3 »

Wie? TV wurde für den Konsum von Filmen gedacht?
Neeee....es gab in den ersten Jahren nur eigenen Content wie ein paar sehr sehr wenige Serien.
Ansonsten war es ein Informationsmedium wie das Radio.
Das mit Filmen konsumieren kam wesentlich später.
Quasi so richtig als Video losging.
Später gab es neben den großen Samstag Abend Liveshows ab und zu mal ein Film.
Den konnte man noch wählen...und ich Stöpsel habe immer mitgemacht.

Und zum Thema Handy....oder TV oder Kino....
Eine ganz neue Generation feiert..schaut und sieht nur noch Youtube! Das ist die Zukunft...leider


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Re: Können Filme, die nur im Kino/auf der großen Leinwand wirken überhaupt als "gut" bezeichnet werden?

Beitrag von Detlef P. »

Selbstverständlich war das Medium zu Beginn(!) hauptsächlich als Informationsmedium gedacht.
Allerdings wissen wir wohl alle, dass weder das Radio, noch das Fernsehen zu 100% nur dafür gebraucht wurde.
Schon in den 60er Jahren, als noch lange nicht jeder Haushalt einen Fernseher hatte, wurden bereits Serien und Filme gezeigt.
Und in den 70er Jahren gab es sogar schon eigene Reihen, wie "Der phantastische Film" im ZDF mit eigens kreiertem Vorspann:



Du tust gerade so, als ob bis in die 80er Jahre von morgens bis abends nur Nachrichten und Reportagen liefen und dann zur Primetime mal eine Serie.
Dass das nicht stimmt, weiß sogar ich, obwohl ich in der Zeit gar nicht aufgewachsen bin.
Aber von mir aus korrigiere ich mich dahingehend, dass ein Fernseher auch (neben Serien, Shows und Nachrichten) dazu konstruiert wurde, Filme zu zeigen. Aber das war eine Hauptaufgabe - im Gegensatz zu einem Smartphone.

Dass viele Jugendliche nur noch Youtube gucken, stimmt zwar soweit, hat aber wieder mal nichts mit meiner Fragestellung zu tun... :cityofgod:


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Re: Können Filme, die nur im Kino/auf der großen Leinwand wirken überhaupt als "gut" bezeichnet werden?

Beitrag von Murillo »

Detlef P. hat geschrieben: Mo 26. Jul 2021, 14:23 Das mit dem Smartphone ist ein interessantes Beispiel, allerdings könnte man in diesem Fall die Frage stellen, ob ein Smartphone überhaupt dazu geeignet ist, einen kompletten Film zu konsumieren. Meiner Ansicht nach, ist das nicht der Fall.
Für mich wäre es auch nicht wirklich dazu geeignet. Aber ich stelle auch fest, dass es bei der jüngeren Generationen fast schon Standard ist, Filme auf Smartphones und Tablets zu gucken.
So wie es früher für uns eben Standard war, Filme auf mickrigen Röhren-TVs zu gucken.
Detlef P. hat geschrieben: Mo 26. Jul 2021, 14:23 Und ich weiß nicht, ob wir mit Heimkinoanlage dasselbe meinen.
Ich meine damit nicht große Boxen und einen Plasmafernseher, sondern eine Anlage mit Dolby Digital oder DTS-Sound und einen riesigen Plasma-Screen zum an die Wand hängen oder am besten eine richtige Leinwand.
Heey, disst Du hier gerade meine "Heimkinoanlage"??? :kill: :lol:

Aber um wieder auf die urspüngliche Frage zurückzukommen. Wenn ein Film nur dann gut ist, wenn er auf einer großen Leinwand gut ist, dann ist er eben auch gut. Viele Filme schaffen nicht einmal das (wie z.B. dieser Oberlangweiler mit den Zwergen und dem Vulkan, war der Horror im Kino). Es ist also durchaus ein valides Qualitätsmerkmal. Und wenn ein Film in einer Sache gut ist und man ihn daher in bestimmten Rahmenbedingungen gut gucken kann, spricht für mich nichts dagegen, ihn als gut zu bezeichnen.

So, und jetzt gucke ich mir "Jenseits von Afrika" auf meiner fetten Heimkinoanlage an. Nein Spaß, dafür ist mir meine Lebenszeit dann doch zu schade. :lol:


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Re: Können Filme, die nur im Kino/auf der großen Leinwand wirken überhaupt als "gut" bezeichnet werden?

Beitrag von Detlef P. »

Murillo hat geschrieben: Di 27. Jul 2021, 12:24 Wenn ein Film nur dann gut ist, wenn er auf einer großen Leinwand gut ist, dann ist er eben auch gut. Viele Filme schaffen nicht einmal das (wie z.B. dieser Oberlangweiler mit den Zwergen und dem Vulkan, war der Horror im Kino). Es ist also durchaus ein valides Qualitätsmerkmal. Und wenn ein Film in einer Sache gut ist und man ihn daher in bestimmten Rahmenbedingungen gut gucken kann, spricht für mich nichts dagegen, ihn als gut zu bezeichnen.
Aber wie ist es für Dich möglich einen Film, der lediglich in einer(!) Sache gut ist, als gut zu bezeichnen?
Dann wäre ja zum Beispiel ein Film, der total langweilig ist, schlechte Kamera und verrauschten Ton hat, dann gut, wenn nur die Schauspieler gut spielen.
Denn dann ist er in dieser einen Sache gut - sonst aber in nichts.

Oder wenn der Film komplett scheiße ist und nicht mal die Schauspieler überzeugen, aber der Soundtrack cool ist, weil er zum Beispiel aus besseren Filmen zusammen geklaut wurde (hat es tatsächlich früher bei billigen Ripoff-Filmen aus der Türkei oder Hongkong gegeben).

Diese Filme wären dann - Deiner Definition nach - ebenfalls gut, weil sie eine einzige Sache gut gemacht haben. Nämlich guten Soundtrack zu klauen... .


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Re: Können Filme, die nur im Kino/auf der großen Leinwand wirken überhaupt als "gut" bezeichnet werden?

Beitrag von Murillo »

Das kann man nicht so pauschal definieren, sondern müsste eher in jedem Fall einzeln betrachtet werden.
Ob ein Film gut ist, ist ja letzten Endes eine sehr subjektive Wahrnehmung.
Sicherlich ist nicht jeder Film der in einer Sache gut ist auch insgesamt gut, vermutlich sind es die meisten eher nicht. Jedoch möchte ich nicht von vornherein ausschließen, dass ein Film, der nur in einer Sache gut ist auch insgesamt gut ist.
Wenn diese eine Sache so gut ist, dass man dadurch so sehr beeindruckt ist und alle nicht-guten Qualitätsmerkmale ausblenden kann, dann empfindet man den Film eben als gut.

Zum Beispiel, wenn man 1993 "Jenseits von Afrika" im Kino sieht und von den Naturaufnahmen so sehr geflasht und berauscht ist, dass man gar nicht anders kann, als den Film als gut zu empfinden.
Da ich den Film jedoch nicht kenne, kann ich dies nicht wirklich beurteilen.
Ein anderes Beispiel fällt mir spontan ebenfalls nicht ein. Da muss ich erstmal drüber nachdenken.


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Re: Können Filme, die nur im Kino/auf der großen Leinwand wirken überhaupt als "gut" bezeichnet werden?

Beitrag von Detlef P. »

O.k., theoretisch gebe ich DIr in dem Punkt sogar irgendwie recht.
Praktisch wird es vermutlich jedoch kaum einen Film geben, auf den dies - und wenn auch nur auf einzelne Personen in ihrer ganz subjektiven Wahrnehmung bezogen - tatsächlich zutreffen dürfte.


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