Fish Tank

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Detlef P.
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Fish Tank

Beitrag von Detlef P. »

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UK, 2009
Regie: Andrea Arnold
Darsteller: Katie Jarvis, Michael Fassbender, Kierston Wareing, Rebecca Griffiths, Sarah Bayes

"Mia lebt mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester in einer heruntergekommenen Sozialbausiedlung außerhalb Londons. Der Umgangston ist rau, auch die Begegnungen mit anderen Jugendlichen enden zumeist mit wüsten Beschimpfungen und handfesten Prügeleien. Nur wenn Mia in einer leer stehenden Wohnung allein tanzt, ist sie für einen kurzen Moment ganz bei sich. Die britische Regisseurin Andrea Arnold zeichnet ein unsentimentales Bild der sozialen Verhältnisse, und doch findet sie in all der Tristesse immer wieder Momente unerwarteter Schönheit - auch weil Newcomerin Katie Jarvis den burschikosen Charme des zornigen Teenagers mit unverfälschter Intensität verkörpert. Obwohl Mia alle Annäherungsversuche schroff zurückweist, entwickelt der Zuschauer eine anrührende Nähe zu ihr und den anderen Figuren. Am Ende ist der Hass, der die Menschen verbindet, nur noch ein Wort - und bedeutet eigentlich ganz was anderes." (http://www.cinema.de)

Eine unglaubliche Leistung - und das in mehrerer Hinsicht!
Zuerst ist natürlich der Film an sich damit gemeint. Diese schroffen und irgendwie harten, irgendwie aber auch anrührenden Bilder in denen das Leben in den britischen Sozialsiedlungen aufgefangen wird.
Dann die unglaublich fein gezeichneten Charaktere. Und ich meine hier wirklich alle! Du hast zu jeder einzelenen Figur einen Bezug, kannst Dich irgendwie in ihre Lage versetzen und mit ihr mitfühlen. Ein Unterfangen, dass wirklich nur selten gelingt.
Und nicht zuletzt die Darsteller, die wirklich alles geben und ihre Rollen verkörpern, als wären sie für diese geboren. Selbst die kleine Schwester ist so perfekt, wie man nur sein kann.
Aber wer hier wirklich eine so dermaßen mega-unglaubliche Leistung zeigt ist Katie Jarvis.
Verfluchte Scheiße noch eins, wer bitte ist das denn? Vielleicht verwechsle ich sie jetzt auch mit irgendeiner anderen, aber ich meine den Namen bereits vorher gehört zu haben. Allerdings ist sie eine Laiendarstellerin und das hier ist ihr erster und einziger Film.
Oder war sie so wahnsinnig beeindruckend, dass man im Vorfeld sooft von ihr gehört hätte und mir der Name deshalb so bekannt ist? Möglich wäre es, denn hier spielt sie selbst eine Schauspielgröße wie Michael Fassbender an die Wand.
Michael Fassbender verdammt!!! Ist das nicht unglaublich?!?!?!
Sie trägt nahezu den ganzen Film und schafft es, diesem beinahe schon eine Leichtigkeit zu verleihen, dass man beinahe nicht glauben kann, dass man eigentlich einen deprimierenden britischen Working-Class-Film sieht. Dieses Subgenre hat mich übrigens nie wirklich interessiert. Umso erstaunlicher ist das kleine Juwel, dass hier geschaffen wurde.
Ich hoffe wir werden noch viele Filme mit dem Wunder Katie Jarvis sehen. Und hoffentlich früher als später.
Eine Wahnsinnsleistung in einem großartigen Film!


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