Oh Boy

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Detlef P.
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Oh Boy

Beitrag von Detlef P. »

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D, 2012
Regie: Jan Ole Gerster
Darsteller: Tom Schilling, Friederike Kempter, Marc Hosemann, Ulrich Noethen, Michael Gwisdek

"Nach den ersten gelungenen Episoden denkt man unwillkürlich, so kann es unmöglich weitergehen. Doch tatsächlich wird es immer besser. Einen Tag lang begleitet der Film den Studienabbrecher und Tagträumer Niko - eine Paraderolle für Tom Schilling - durch Berlin. Er verliert seinen Führerschein und seine EC-Karte, wird beim Schwarzfahren erwischt, besucht eine Off-Theatervorstellung und wird von einer früheren Mitschülerin umworben. Die einzelnen Szenen sind brillant geschrieben, doch die besten Dialoge wären nichts ohne das perfekte Timing der spielfreudigen Darsteller (u. a. Justus von Dohnányi, Michael Gwisdek und Ulrich Noethen). Geradezu bestechend ist auch die Bildgestaltung, eine unaufdringliche Hommage an die frühen Klassiker der Nouvelle Vague. Die melancholischen Schwarz-Weiß-Bilder zeigen ein ganz anderes Berlin. So anders wie Jan Ole Gersters Regiedebüt. "Oh Boy" ist ein kleiner Film und großes Kino." (www.cinema.de)

Was für ein Film!
Sogar noch besser als ich es mir vorgestellt hatte.
Ich habe Tom Schilling wohl noch nie so perfekt besetzt gesehen.
Er steht und fällt für den ganzen Film, der wirklich großartig ist.
Die absolut wunderschönen, tatsächlich an die Nouvelle Vague erinnernden Bilder, die noch im richtigen Schwarz-weiß - und nicht in einem x-beliebigen Grauton - gehalten werden.
Aber was den Film wirklich - neben Hauptdarsteller, großartigen Nebendarstellern (bei denen wirklich unglaubliche Cameos dabei sind) und den Kamerabildern - ausmacht, sind die einzelnen Episoden, die nur so vor genialen, überspitzten und doch lebensnahen Dialogen strotzen und somit den Szenen ihre unglaubliche Situationskomik verleihen.
Ich musste zwischenzeitlich sogar an den erhabenen Humor eines Loriot denken.
Ein absoluter Hammer des neuen deutschen Kinos und ein richtiger, kleiner Geheimtipp, den hoffentlich viele Leute entdecken werden.
Hut ab vor so einem geschliffenen Drehbuch und so einer konsequenten Umsetzung.
Und das auch noch als Debutfilm!


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