USA, 1995
Regie: Hal Salwen
Darsteller: Tim Daly, Caroleen Feeney, Dan Gunther, Dana Wheeler-Nicholson, Liev Schreiber, Aida Turturro, Alanna Ubach, Sylvia Miles
"Sechs junge New Yorker kommunizieren nur noch über Telefon und Anrufbeantworter miteinander. Geplante Treffen platzen ständig, weil sie vergessen oder aus Zeitmangel abgesagt werden. Am Telefon jedoch erfahren die Protagonisten die intimsten Details des anderen und teilen so ihre Nöte, Neurosen und Geheimnisse. Frank und Barbara verlieben sich sogar und auch der erste Sex findet am Hörer statt. Eines Tages schaltet sich Denise ein, die Martin mitteilt, dass sie ein Kind von ihm aus seiner Samenspende erwartet. Via Konferenzschaltung nimmt die gesamte Clique daran teil." (www.moviepilot.de)
Diesen Film wollte ich locker seit über 20 Jahren schon sehen
Und letzten Herbst habe ich es endlich geschafft
Und, wow, mit so einer tollen, regelrecht frischen Indie-Komödie hätte ich wirklich nicht gerechnet.
Zum einen war es tatsächlich alleine schon wunderschön noch einmal in diese "richtige" 90er-Jahre-Indiefilm-Kultur abzutauchen, als mit dem geringsten Budget und den simpelsten und einfachsten Mitteln noch richtig gute Filme gemacht wurden in denen, zumindest gefühlt, überall Liev Schreiber mitspielte
Zum anderen war ich wirklich verwundert, wie modern und aktuell, ja beinahe schon visionär, dieser Film anmutete.
Als hatte Regisseur Hal Salwen mit seinem Drehbuch die heutige Zeit vorweg genommen, in der Kommunikation quasi nur noch über Soziale Medien stattfindet und die Menschen ihre Handys, Verzeihung Smartphones, für alles benutzen, außer zum telefonieren.
Dies wird alles in übertriebener Weise, verankert in der damaligen Zeit, auch hier gezeigt.
Menschen, die keine Zeit mehr füreinander haben, keine Verabredungen treffen können oder diese nicht einhalten, weil sie zu beschäftigt sind, am Telefon oder Computer zu hängen.
Dabei entstehen in diesem Film so bizarre, schräge und wahnsinnig komische Situationen und Dialoge, dass wirklich nicht eine Millisekunde lange Weile aufkommt.
Der einfache, minimalistische Stil des Film passt dazu hervorragend, da die Figuren alle zu 90% nur in ihren eigenen vier Wänden gezeigt werden.
Nicht umsonst wurde der Film auf mehreren Festivals mit Jury- und Publikumspreisen bedacht.
Mit so einem tollen Film hatte ich tatsächlich gar nicht gerechnet und hatte mich einfach nur gefreut, den überhaupt endlich mal sehen zu dürfen.
Dabei hat er meine Erwartungen allerdings haushoch übertroffen und sich als eine richtige Perle des 90-Jahre-Indiekinos entpuppt
(Insider)