Hillbilly Elegy

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Murillo
die graue Eminenz
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Hillbilly Elegy

Beitrag von Murillo »

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Hillbilly Elegy

USA 2020
Regie: Ron Howard
Darsteller: Amy Adams, Glenn Close, Gabriel Basso

Handlung: J.D. Vance (Gabriel Basso) wächst alleine mit seiner Schwester und seiner geistesgestörten und drogenabhängigen Mutter (Amy Adams) unter armen Verhältnissen in der amerikanischen Provinz auf. Wiederkehrende Probleme in der Familie werden immer wieder mit Hilfe von J.D.s Großmutter (Glenn Close) gelöst, die ihn sogar zeitweise bei sich zuhause aufnimmt, um ihn vor weiteren Konflikten mit der Mutter in Schutz zu nehmen. Letzten Endes gelingt es J.D. dennoch, einen Studienplatz in Yale zu gewinnen. Doch um die Studiengebühren zu bezahlen, ist er auf lukrative und umkämpfte Nebenjobs angewiesen. Als sich J.D. gerade mitten in einer Serie wichtiger Job Interviews befindet, holt ihn seine Vergangenheit ein und er ist gezwungen, zu seiner Mutter in der Heimatstadt zurückzukehren. Wird es J.D. trotz dieser Herausforderung gelingen, einen gut bezahlten Nebenjob zu ergattern, mit dem er sein Studium finanzieren kann...?


Ich habe mir diesen Film angesehen, da Damien in hier empfohlen hatte (nochmals vielen Dank, Damien! :daumen: ).
Und ich muss sagen, dass es einige Sachen gibt, die mir an diesem Film sehr gefallen haben. Dazu gehört insbesondere die schauspielerische Leistung der beiden Hauptdarstellerinnen, Amy Adams und Glenn Close. Ganz besonders Glen Close spielt hier alles und jeden an die Wand. Und alleine das ist eigentlich schon Grund genug, sich diesen Film anzusehen.

Abgesehen davon war ich aber nicht ganz zufrieden, wobei ich nicht weiß, ob ich dafür Netflix oder der Romanvorlage die Schuld in die Schuhe schieben sollte. Eigentlich ist das ein bisschen unfair, ohne das Buch gelesen zu haben und es richtig beurteilen zu können. Aber irgendwie fehlt der Story die Tiefe und ich bin mit einigen der hier vermittelten Botschaften nicht wirklich einverstanden, wohl wissend, dass es sich um eine Milieustudie handelt.
Welche Botschaften, fragt Ihr? Nun ja, in gewisser Weise suggeriert der Film, dass man Gewalt und emotionalen Missbrauch innerhalb der Familie nicht mit Hilfe von außerhalb lösen sollte, sondern immer innerhalb der Familie. Außerdem wird vermittelt, dass man es im Leben nur zu etwas bringt, wenn man aufhört, mit den weniger begabten und Drogen konsumierenden Freunden rumzuhängen und immer schön pünktlich und gut gekleidet zu Vorstellungsgesprächen erscheint. Dafür ist es auch okay, wenn man seine kranke und hilfsbedürftige Mutter einfach im Motel vergammeln lässt. So ein Humbug. :smoker:

Fazit: Der Film ist nicht schlecht und durchaus sehenswert, insbesondere wegen Amy Adams und Glenn Close. Viel mehr aber leider auch nicht.

Userkritik (Damien3)


"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)

Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
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