Fahrenheit 9/11

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Murillo
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Fahrenheit 9/11

Beitrag von Murillo »

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Fahrenheit 9/11

USA 2004
Regie: Michael Moore
Darsteller: Michael Moore, George W. Bush, Al Gore, Ben Affleck, Osama bin Laden

Handlung: Michael Moore schildert in diesem Dokumentarfilm seine Sicht auf die amerikanische Innen- und Außenpolitik des frühen 21. Jahrhunderts, beginnend mit dem knappen und angefochtenen Wahlerfolg von George W. Bush über Al Gore bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2000. Er dokumentiert auch das Handeln von Bush nach der Amtseinführung und während des Anschlags vom 11. September 2001, welcher gravierende Auswirkungen auf die amerikanische Außenpolitik der USA und die geopolitische Situation im Nahen Osten zur Folge hatte...

Mein erster Kontakt mit den Filmen von Michael Moore war, als ich ungefähr 2003 "Bowling for Columbine" im Kino sah. Damals war ich schon sehr beeindruckt, denn so etwas hatte ich bis dato nicht gesehen. Und auch wenn dieser Film eigentlich sein Mount Everest war, hat er in den folgenden Filmen eigentlich immer wieder das gleiche Rezept angewendet, welches dort dennoch meistens ganz gut funktioniert hat.
Erst sucht er sich ein Opfer, konstruiert dann schrittweise seine eigene Botschaft und garniert diese mit Videoschnipseln und Interviews, in denen die Gegenseite sich selbst lächerlich macht und vorgeführt wird. Und das ganze wird mit lustiger Musik unterlegt.

In diesem Fall besteht das Opfer, bzw. Moores filmischer Gegenspieler aus der ersten Regierung unter Präsident George W. Bush, deren Kabinettsmitgliedern und politische Verbündeten.
Ist diese Dokumentation objektiv und stellt die Tatbestände in ausgeglichener Weise dar? Das ganz sicher nicht. Macht es trotzdem Bock, sich das anzuschauen? Das auf jeden Fall.
Ich habe den Film erst vor kurzem wieder gesehen und muss sagen, dass er erstaunlich gut gealtert ist. Und das, obwohl sich die Weltlage seitdem schon ziemlich stark verändert hat und der im Zentrum dieses Films stehende ehemalige US-Präsident heutzutage fast schon als seriöser Elder Statesmen betrachtet wird. Aber das ist wohl eine andere und sehr traurige Geschichte.
Wer sich ernsthaft über diese Themen informieren möchte, sollte jedoch weitere und seriösere Quellen hinzuziehen.

Fazit: Sehenswerter, unterhaltsamer, stilistisch herausragender, aber leider auch etwas einseitiger Dokumentarfilm über die erste Amtszeit von George W. Bush.


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"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
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Detlef P.
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Re: Fahrenheit 9/11

Beitrag von Detlef P. »

Dieser Film hat die Goldene Palme in Cannes gewonnen.
Muss ich mehr sagen? :mrgreen:

Auch ich finde, dass das einer der unterhaltsamsten Filme von Moore ist und neben seinem Meisterwerk "Bowling for Columbine" wohl sein bester.
Das kann ich sagen, da ich nahezu alle seine Filme gesehen habe.
Moore hat damals sogar dafür gesorgt, dass der Film vor der Präsidenten-Wahl 2004 weltweit im Fernsehen laufen durfte, obwohl dies verhindert hat, dass er im Oscar-Rennen für die beste Dokumentation antreten konnte, da es eine Klausel gibt, die die Ausstrahlung von Filmen, die im Wettbewerb antreten wollen, im Fernsehen vor der Ausstrahlung der Oscarverleihung verbietet.
Das hat er gemacht, damit noch mehr Leute erkennen, wie dilettantisch "Dabbelju" als Präsident gewesen ist und diesen dann abwählen.
Genützt hat es, wie wir wissen, leider nichts.


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Murillo
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Re: Fahrenheit 9/11

Beitrag von Murillo »

Seinen großen Auftritt bei den Oscars hatte er ja bereits 1 Jahr vorher. Als während seiner Rede die Musik eingespielt wurde, einfach herrlich... :mrgreen:



Und ich kann mir auch vorstellen, dass ihm der Erfolg seiner politischen Agenda (der ja leider nicht eingetreten ist) einfach wichtiger war, als die Anerkennung seiner künstlerischen Leistung durch die Academy. Außerdem hat er ja auch eine Palme für "Fahrenheit 9/11" gewonnen. Wen interessiert da schon dieser waschmittelheldenförmige Briefbeschwerer? :lol:


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Detlef P.
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Re: Fahrenheit 9/11

Beitrag von Detlef P. »

Zustimmung zu allem :mrgreen: :daumen2:


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