Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe

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Detlef P.
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Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe

Beitrag von Detlef P. »

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USA, 1969
Regie: Burt Kennedy
Darsteller: James Garner, Joan Hackett, Walter Brennan, Harry Morgan, Jack Elam, Henry Jones, Bruce Dern

"Der Glücksritter Jason McCullough (James Garner) macht sich auf den Weg nach Australien und erfährt unterwegs von einem kleinen Goldgräberstädtchen in Colorado. Um seine knappe Reisekasse etwas aufzubessern, lässt er sich vorübergehend in dem Ort nieder und übernimmt den Posten des Sheriffs. Gemeinsam mit dem etwas unterbelichteten Stadtstreicher Jake (Jack Elam) als Hilfssheriff will er den berüchtigten Danby-Clan hinter Gitter bringen und macht mit dem hitzköpfigen Joe Danby den Anfang. Dummerweise hat das städtische Gefängnis noch keine Gitter, doch der frischgebackene Gesetzeshüter findet für alles eine Lösung und seine unkonventionellen Methoden scheinen sich zu bewähren. Während Jason nebenbei nach Gold schürft und sich in die hübsche Tochter des Bürgermeisters verliebt, versammeln die anderen Danbys sämtliche Familienmitglieder und planen einen Angriff auf die Stadt..." (www.filmstarts.de)

Dieser Western wird häufig als eine der besten Westernkomödien oder auch Westernparodien bezeichnet, die je gedreht wurden.
Und ich kann mich da eigentlich nur anschließen.
James Garner ist absolut perfekt besetzt und spielt die Rolle komisch genug, aber auch mit ausreichender Ernsthaftigkeit für die Darstellung an sich, dass es eine wahre Freude ist, ihm dabei zuzusehen.
Auch die anderen Darsteller passen gut, wobei ich mich am meisten über Jack Elam gefreut habe, der hier den Dorfdeppen spielt, der zum Hilfssheriff aufsteigt.
Elam und seine geile Visage kennen wir alle aus dem Klassiker "Spiel mir das Lied vom Tod", wo er der Typ ist, der zu Beginn am Bahnhof die Fliege in seinem Revolverlauf fängt.

Der Film selbst fährt mit einer eigentlich ziemlich standardisierten Westerngeschichte auf, deren Ende wir, zumindest rudimentär, schon weit im Voraus erahnen können.
Dies muss allerdings so sein, da die Hauptfigur des Jason McCullogh so absolut untypisch und seine Methoden so ungewöhnlich und abgedreht sind, dass er das Genre komplett auf den Kopf stellt und die einzelnen Versatzstücke des Westerns ad absurdum führt.
Es gibt Szenen im Film, bei denen ich mich wegschmeißen könnte, wenn ich nur an sie denken muss.
Und ganz vorne mit dabei ist Jasons erste Begegnung mit einem Mitglied der Danby-Bande im Saloon, wo die Erwartungen an den Verlauf der Szene so wunderschön ausgereizt werden und Jason - in jeglicher Hinsicht - das genaue Gegenteil von dem tut, was man als Zuschauer gewohnt ist und erwarten würde.
Und das ist es, was den Film ausmacht und, in meinen Augen, auch so besonders macht.

Man sollte allerdings keine komplette Kalauerparodie a´la "Blazzing Saddles" von Mel Brooks erwarten, sondern einen Western mit deutlichen parodistischen Ansätzen.
Wer das einmal, wirklich gekonnt umgesetzt, sehen will, dem sei dieser Film wärmstens empfohlen.


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