
USA 1976
Regie: Michael Anderson
Darsteller: Michael York, Jenny Agutter, Richard Jordan, Peter Ustinov, Farrah Fawcett
Handlung: Im Jahr 2270 leben die meisten Menschen in einer von der Natur abgekapselten Welt unter einer großen Kuppel. Sie geben sich ihrem hedonistischen Gesellschaftsleben hin, welches nur aus Sexorgien, Wellnessbereichbesuchen und Shopping zu bestehen scheint. Sobald die Bewohner dieser Welt ihr 30. Lebensjahr erreichen, werden sie durch ein Ritual im "Karussel" "erneuert", wodurch zumindest ihr gewohntes Leben unter der Kuppel ein jähes Ende findet. Einige "Runner" versuchen, diesem Ritual zu entkommen. Diese werden von den "Sandmännern" gejagt und in den meisten Fällen auch getötet. Logan (Michael York) ist einer dieser Sandmänner und in seinem Beruf sehr erfolgreich. Als er eines Tages Jessica (Jenny Agutter) kennenlernt, beginnt er an dem Karussell-Ritual zu zweifeln. Sie entscheiden sich zur Flucht aus der Kuppel, müssen dazu jedoch die Sandmänner-Miliz überlisten. Wird es ihnen gelingen, lebend aus der Sache zu entkommen...?
Murillos dystopische Filmparade geht weiter. Und die nächsten 2 Filme, die ich hier reinstellen werde, gehören ebenfalls dazu. Also lasst Euch überraschen.
"Logan’s Run" kenne ich eigentlich schon sehr lange. Der lief damals vor Jahrzehnten mal nachts zwischen 2 Pornos auf Tele5 oder so, wo ich ihn dann zum ersten mal sehen durfte. Und auch wenn ich den Film wohl damals aus irgendeinem Grund nicht vollständig verfolgt hatte, hat er doch einen sehr tiefenden Eindruck bei mir hinterlassen. Ich weiß noch, dass ich Detlef sicherlich mehr als 1 mal gefragt habe, ob er diesen Film kennt, in dem Menschen an ihrem 30. Geburtstag durch ein quasi-rituelles Ritual ermordet werden. Und er hatte mir den Titel dann wohl auch jedes mal verraten, aber ich habe ihn dann auch immer schnell wieder vergessen.
Tja, jetzt hat es endlich mal geklappt und ich habe mir den Film erneut angesehen.
Ich muss sagen, dass ich den Film insgesamt (vielleicht auch aus irgendwie nostalgischen Gründen) sehr gut fand.
Objektiv betrachtet, hat er leider aber auch einige Schwächen und deutliche Qualitätsschwankungen. Gerade am Anfang sieht man ganz deutlich, dass wir uns in einem mehr oder weniger gut gebastelten 3D-Modell befinden, welches ein bisschen nach Modelleisenbahn aussieht. Spätere Szenen, in denen wir das von der Natur zurückgewonnene Washington sehen, sind hingegen erstaunlich gut inszeniert worden.
Ähnlich ist es bei den Schauspielerleistungen. Diese schwanken nämlich zwischen absolut großartig (Peter Ustinov), ganz okay (Jenny Agutter, Richard Jordan, Farrah Fawcett), und deutlich ausbaufähig (Michael York). Sehr schade, denn wenn man das alles etwas besser ausgewogen hätte, hätte tatsächlich ein echtes Meisterwerk dabei herauskommen können.
Das beste an dem Film ist allerdings die dystopische Rahmenhandlung, welche Fragen nach dem Sinn des Lebens und dem Leben nach dem Tod aufgreift, was ich sehr faszinierend finde.
Fazit: ein leicht trashiger, aber insgesamt sehr beeindruckender und unterhaltsamer Science Fiction-Kultstreifen.