C.S.A.: The Confederate States of America

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Detlef P.
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C.S.A.: The Confederate States of America

Beitrag von Detlef P. »

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USA, 2004
Regie: Kevin Willmott
Darsteller: Brian Paulette, Larry Peterson, Rupert Pate, Evamarii Johnson, Harvey A. Williams, Arlo Kasper, Charles Frank

"Der Film inszeniert eine Welt, in der die Südstaaten den Amerikanischen Bürgerkrieg gewonnen haben, was einen völlig anderen Verlauf der Geschichte zur Folge hatte (Alternativweltgeschichte). Als Experten für amerikanische Geschichte und Politik auftretende Schauspieler kommentieren die Rückblenden auf die fiktiven historischen Ereignisse im Stile eines Dokumentarfilms. Auch werden fiktive Werbespots eingespielt, die den satirischen Charakter des Films deutlich hervorheben.
Handlung

Im Gegensatz zum realen Geschichtsverlauf gelingt es Judah Philip Benjamin, Frankreich und Großbritannien zu einem Kriegseintritt auf Seiten der Konföderierten Staaten von Amerika (CSA) zu überreden. Die Südstaaten gewinnen dadurch die Schlacht von Gettysburg und nehmen kurz darauf Washington, D.C. ein. Am 9. April 1864 unterzeichnet Ulysses S. Grant die Kapitulation der United States Army, Präsident Abraham Lincoln muss nach Kanada fliehen. 1905 gibt der 96-jährige Lincoln kurz vor seinem Tod ein Interview in seinem kanadischen Exil, in dem er bereut, den Bürgerkrieg zu einem Kampf um die Sklaverei gemacht zu haben.

Das Territorium der CSA erstreckt sich nun auf die gesamten ehemaligen USA. Die Flagge der Konföderierten Staaten von Amerika wird zur Nationalflagge und das Lied Dixie zur Nationalhymne erhoben. Präsident Jefferson Davis zieht von Richmond nach Washington, D.C. um und legalisiert die Sklaverei nun auch in den Nordstaaten. Viele Afroamerikaner und weiße Abolitionisten folgen daraufhin dem geflohenen Abrahm Lincoln nach Kanada. In den 1890ern werden auch chinesische Migranten, die sich an der Westküste angesiedelt haben, versklavt. Zudem wird das Christentum als Staatsreligion festgeschrieben.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts beginnen die CSA mit der Eroberung Lateinamerikas. In unterworfenen Ländern wie Mexiko errichten die Besatzer Apartheid-Regime. Bis 1929 untersteht fast der gesamte Kontinent der Kontrolle der Konföderation. Der Börsencrash bewirkt eine vorübergehende Rückkehr in den nationalen Isolationismus, doch dank der Wiederaufnahme des transatlantischen Sklavenhandels kann die Rezession rasch überwunden werden." (www.wikipedia.de)

Ich hatte schon vor langer Zeit das erste Mal von diesem Film gelesen und bin vor kurzem endlich mal dazu gekommen, ihn mir anzusehen.
Was ich da sah war zum einen ein wirklich unterhaltsamer und satirisch-böser Trip in eine alternative Welt und zum anderen eine lehrreiche und erschreckende Horrorvision, die - zumindest in den Grundsätzen - gar nicht mal sooo weit hergeholt ist.
Tatsächlich, wie man im Abspann erfährt, wären Frankreich und Großbritannien wirklich beinahe in den Bürgerkrieg als Unterstützung für die Konföderation eingestiegen. Zudem basieren viele der gezeigten Kaufartikel in den zwischendrin gezeigten Werbespots tatsächlich auch echten Kaufartikeln, die es wirklich mal gegeben hat, nur mittlerweile abgeschafft oder umgenannt und umgestylt wurden.

Insgesamt handelt es sich hier, trotz der insgesamt billigen Machart und Optik (die aber hauptsächlich am mangelnden Budget lag), um einen total kranken und gewagten Independentfilm, der - nicht zuletzt durch die irren Werbespots, bei denen einem das Lachen oft im Hals stecken bleibt - wie eine extrem fiese Satire-Version von "Kentucky Fried Movie" anmutet, die ein leider nach wie vor relevantes Thema auf eine sehr ungewöhnliche, aber wirklich originelle und erfrischende Art und Weise aufzuarbeiten weiß.
Absolut sehenswert!


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Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

Las-Vegas-Ambiente :fuckU: (Insider)
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