Galaxy Quest

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Detlef P.
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Galaxy Quest

Beitrag von Detlef P. »

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USA, 1999
Regie: Dean Parisot
Darsteller: Tim Allen, Sigourney Weaver, Alan Rickman, Tony Shalhoub, Sam Rockwell, Daryl Mitchell, Enrico Colantoni, Robin Sachs, Patrick Breen, Missi Pyle, Jed Rees, Justin Long

"Die Science-Fiction-Serie Galaxy Quest mit den Schauspielern Jason Nesmith (Tim Allen), Gwen DeMarco (Sigourney Weaver), Guy Fleegman (Sam Rockwell), Sir Alexander Dane (Alan Rickman) und Fred Kwan (Tony Shalhoub) ist zwar längst abgesetzt, aber sie müssen immer noch zu Fan-Veranstaltungen, um Autogramme zu schreiben. Eines Tages werden sie von einer Gruppe Außerirdischer kontaktiert, die Galaxy Quest im All empfangen haben und die Serie für real halten. Ihr Planet wird von bösartigen Wesen bedroht und es liegt nun an der Gruppe um die abgehalfterten Schauspieler ihre Egos in den Griff zu bekommen und zu zeigen, was in ihnen steckt…" (www.moviepilot.de)

Es folgt der krönende Abschluss der fünfteiligen Komödienreihe dieser Woche.
Und wenn ein Genre ganz bestimmt noch gefehlt hat, dann die Parodie.
Wobei man bei diesem kleinen Juwel fast gar nicht von einer Parodie im klassischen Sinne reden kann. Auch wenn bestimmte Schwächen und Logikbrüche von Sci-Fi-Abenteuerfilmen und -serien - insbesondere "Star Trek" - deutlich karikiert werden.
Vielmehr ist es eine liebevolle Verbeugung vor all den berühmten Konventionen des Genres.

Die Idee ist selbstverständlich nicht neu und Filme dieser Art gab es bereits davor ("Drei Amigos!") und auch danach ("Tropic Thunder"), aber hier wurde die Geschichte so herrlich und wunderbar mit den ganzen gängigen Klischees beschmückt, dass es - ganz besonders als "Star Trek"-Fan und -Kenner - eine große Freude ist, bei der Dekonstruktion dieser zuzusehen.
Die Darsteller passen aber auch einfach nahezu perfekt und man sieht absolut allen Beteiligten ihre Spielfreude sehr deutlich an.
Tim Allen als augenzwinkernde William Shatner/Captain Kirk-Figur, Sigourney Weaver, die die absolute Antithese ihrer ikonischen Rolle aus "Alien" spielt und natürlich der brillante Alan Rickman, der sich als ehemaliger Shakespeare-Mime in seiner Alien-Rolle als zweite Geige unter seiner Würde sieht.
Zugleich schwelgen die Bilder und Effekte einerseits in den kindlich-naiven Kulissen in Anlehnung an die vielen B-Movies der 60er und 70er Jahre. Andererseits gibt es aber auch genug gut gemachte Action und Dramatik, sodass die Geschichte an sich gut unterfüttert wird und nie zur reinen Nummernrevue verkommt.
Sowohl Star Trek-Fans auch auch -Macher waren extrem beeindruckt von dem liebevollen Hommage-Parodie-Hybrid und der Film konnte sich bis heute einen deutlichen Kultstatus erarbeiten.
Ich selbst habe den Film damals im Kino und danach noch locker drei oder vier weitere Male gesehen und er wird mir nie langweilig.

Es war übrigens bis zu Alan Rickmans Tod vor einigen Jahren mal ein zweiter Teil im Gespräch.
Komischerweise habe ich jetzt gelesen, dass die Pläne vor kurzem wieder aufgenommen wurden.
Keine Ahnung, was das soll und ich hoffe ernsthaft, dass die das bleiben lassen.
Eine Fortsetzung nach über 20 Jahren klappt sowieso in 99% der Fälle überhaupt nicht und ohne Rickman kann das Ding nur nach hinten losgehen.
Dann gucke ich lieber das Original noch ein paar weitere Male.


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