Enfant Terrible

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Fitzcarraldo
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Enfant Terrible

Beitrag von Fitzcarraldo »

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movieposter_en.jpg (26.18 KiB) 1683 mal betrachtet
Erstmal die harten von Wikipedia kopierten Fakten:
Enfant Terrible ist der 16. Spielfilm des Regisseurs Oskar Roehler und erzählt episodenhaft (1967 bis 1982) aus dem Leben des deutschen Filmemachers Rainer Werner Fassbinder. Weltkino Filmverleih startete den Film am 1. Oktober 2020 in den deutschen Kinos. Der Film basiert auf dem Drehbuch von Klaus Richter.
Produktionsland: Deutschland
Originalsprache: Deutsch
Erscheinungsjahr: 2020
Länge: 135 Minuten

Regie: Oskar Roehler
Drehbuch: Klaus Richter
Produktion: Markus Zimmer, Stefan Arndt, Uwe Schott
Musik: Martin Todsharow
Kamera: Carl-Friedrich Koschnick
Schnitt: Hansjörg Weißbrich

Besetzung
Oliver Masucci: Rainer Werner Fassbinder
Hary Prinz: Kurt Raab
Katja Riemann: Gudrun
Erdal Yıldız: El Hedi ben Salem
Désirée Nick: Barbara Valentin
Jochen Schropp: Armin Meier
Markus Hering: Peer Raben
Frida-Lovisa Hamann: Hanna Schygulla
Anton Rattinger: Britta
Felix Hellmann: Harry Baer
Lucas Gregorowicz: Ulli Lommel
Eva Mattes: Brigitte Mira
Sunnyi Melles: Veronika (Rosel Zech)
André Hennicke: Transvestit Carlotta (Volker Spengler)
Alexander Scheer: Andy Warhol
Ralf Richter: Blumenpeter
Götz Otto: Jack Palance
Antoine Monot, Jr.: Peter Berling
Isolde Barth: Liselotte Eder, Fassbinders Mutter
Michael Klammer: Günther Kaufmann
Simon Böer: Michael Ballhaus
Meike Droste: Ursel (Ursula Strätz)
Michael Ostrowski: Peter Chatel
Norbert Ghafouri: Dietrich Lohmann
Detlef Bothe: Wally Bockmayer
Christian Berkel: Interviewer
Christian Bojidar: Dieter Schidor
Wilson Gonzalez Ochsenknecht: Punk Raoul
Ivan Jurcevic: Bodyguard
Thilo Prothmann: Langhaariger Kritiker/Moderator

Meine Meinung:
In der Annahme, dass die Meisten hier mit Fassbinders Geschichte vertraut sind, spare ich mir eine Zusammenfassung der Handlung.
Wenn ich sage, dass der Film sehr deutsch, sehr schwul und sehr theatralisch ist, meine ich das rein deskriptiv.
Es geht zum einen, um das Leben eines deutschen Filmemachers, dessen Geschichte zum Großteil in Deutschland spielt und hier von einigen mehr oder weniger bekannten deutschen Schauspielern in Szene gesetzt wird.
Schwul ist der Film deshalb, weil die Sexualität des Protagonisten und die damit einhergehenden Beziehungen deutlich thematisiert werden.
Und was ich meine, wenn ich theatralisch schreibe, ist, dass der Film wie ein Theaterstück angelegt ist. Das zeigt sich einerseits an der Weise der Darstellung, vor allem aber daran, dass die Sets tatsächlich wie im Theater aufgebaut sind mit gemalten Hintergründen, Requisiten, usw. In Anbetracht an Fassbinders Beziehung zum Theater durchaus passend.
An sich schonmal interessante Voraussetzungen. Außerdem ist Oliver Masucci einer der deutschen Schauspieler, die ich ab und zu ganz gerne sehe, und auch wenn ich es mir zu Beginn gar nicht so einfach vorstellen konnte, so ging er in der Rolle des Fassbinder sehr gut auf. Er spielt ihn sensibel, überheblich, verzweifelt, eiskalt, frustriert, wahnsinnig und genial. Nachdem ich ihn gesehen habe, kann ich mir - außer vielleicht Fassbinder selbst - keinen besseren für die Rolle vorstellen.
Zeitweise ist der Film auch etwas schwerfällig und wenig spannend, aber für Fans und Filmbegeisterte insgesamt durchaus sehenswert.
Meine ganz ehrliche Meinung:
Ich wollte ihn unbedingt sehen und bin auch froh, dass ich ihn gesehen habe, aber bei der einmaligen Sichtung wird es wohl auch erstmal bleiben.


"I don't think that the spoken words solve everything. Sometimes silence delivers truer feelings while the words can distort the meaning in some situations."
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Kim Ki-duk
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