Sullivans Reisen

Sullivan's Travels

In diesem Forum wird über Filme jeder Art diskutiert. Bitte prüfe vor Erstellung eines neuen Film-Threads, ob der Film bereits in der Liste der Filme A-Z vorhanden ist.

Moderatoren: Damien3, Detlef P., Murillo

Antworten
Benutzeravatar
Detlef P.
Der Auserwählte
Der Auserwählte
Beiträge: 6835
Registriert: Mo 11. Okt 2004, 10:37
Wohnort: Berlin

Sullivans Reisen

Beitrag von Detlef P. »

Bild

USA, 1941
Regie: Preston Sturges
Darsteller: Joel McCrea, Veronica Lake, Robert Warwick, William Demarest, Robert Greig, Eric Blore, Franklin Pangborn, Porter Hall, Byron Foulger, Margaret Hayes

"Bissig-sarkastische Satire auf das Pseudo-Engagement und Profitinteresse in der Filmindustrie, speziell auf sozialkritische Ambitionen der Hollywood-Gewaltigen; zugleich eine Hommage an Spaßmacher, Clowns und Komiker aller Zeiten. Der Filmregisseur John L. Sullivan, der zur frühen Tonfilmzeit Hollywoods auf erfolgreiche Glamour-Lustspiele spezialisiert ist, entdeckt sein Faible für realistisch-sozialkritische Filme und macht sich deshalb als Landstreicher verkleidet auf den Weg um das "wahre Leben kennen zu lernen". Dabei trifft er auf die arbeitslose Schauspielerin. Die Komödie wird zum Drama als Sullivan nach vielen Ereignissen als sein eigener Mörder als Kettensträfling in einem Arbeitslager landet." (www.moviepilot.de)

Einer der wenigen Filme, die der profilierte Autor Preston Sturges nach eigenem Drehbuch selbst inszenierte.
Einerseits handelt es sich hier um eine wirklich gelungene Business-Satire auf das gestellte Interesse der Hollywood-Obrigkeit an sozialkritischen Themen, andererseits wandelt sich der Film nach und nach in ein richtiges Drama, als sich die Hauptfigur berufen fühlt, tatsächlich als Obdachloser durch das Land zu ziehen, um reelle Erfahrungen für seinen geplanten Film zu sammeln.
Dabei reißt die Spannungskurve jedoch an keiner Stelle ab und der Übergang geschieht nahezu fließend.
Man sollte nur keine reine Komödie erwarten, was ich getan hatte und den Film daher beim Anschauen zwar nicht enttäuschend, aber doch etwas befremdlich fand.
Jetzt, mit ein paar Monaten Abstand, kann ich aber sagen, dass dies ein deutlich ambitioniertes Werk ist, welches sein intendiertes Ziel gekonnt erarbeitet.
Man merkt einfach, dass hier ein Meister des Drehbuchs für den Film verantwortlich war.
Das im Film von Regisseur Sullivan geplante, sozialkritische Drama heißt übrigens im Original "Oh Brother, Where Are Thou" und es wird stark davon ausgegangen, dass die Coen-Brüder mit ihrem gleichnamigen Film Sturges´ Werk die Ehre erwiesen haben :bang: :coffee:


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

Las-Vegas-Ambiente :fuckU: (Insider)
Antworten