Sorry to Bother You

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Detlef P.
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Sorry to Bother You

Beitrag von Detlef P. »

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USA, 2018
Regie: Boots Riley
Darsteller: LaKeith Stanfield, Tessa Thompson, Jermaine Fowler, Steven Yeun, Omari Hardwick, Danny Glover, Armie Hammer, Terry Crews

"Der Afroamerikaner Cassius lebt gemeinsam mit seiner Freundin Detroit in der Garage seines Onkels Sergio. Aus wirtschaftlicher Not heraus nimmt er einen Job als Telefonverkäufer an und bemerkt, dass er die Fähigkeit besitzt, seine Stimme „weiß“ klingen zu lassen. Dieses Talent sorgt für Erfolg bei seiner Arbeit und lässt ihn zu einem Star in seiner Firma werden.

Cassius' Callcenter-Kollegen beginnen, sich im Erdgeschoss unter der mutigen Führung von Squeeze gewerkschaftlich zu organisieren, um gegen die systematische Unterdrückung der Arbeitskräfte im Konzern zu protestieren. Cassius und seine Freundin Detroit, die mittlerweile auch im Callcenter arbeitet, sind ebenfalls bei einem Streik beteiligt. Anstelle der von Cassius befürchteten Kündigung erhält er jedoch eine Beförderung und darf von nun an in der oberen Etage arbeiten. Das Produkt, das die „Powercaller“ dort verkaufen, ist jedoch moralisch mehr als verwerflich. Es handelt sich um Industriesysteme, bei denen die Arbeiter durch lebenslange Arbeitsverträge an eine Firma gebunden sind – eine neue Form der Sklaverei. Dank seines Talents ist Cassius auch hier ein so erfolgreicher Verkäufer, dass er zu einer Party von Lift, dem berühmten CEO der Firma WorryFree, eingeladen wird." (www.wikipedia.de)

Es ist jetzt bereits eine Woche her, dass ich diesen Film gesehen habe.
Und ich weiß immer noch nicht so recht, was ich davon halten soll, was - wie ihr wisst - eher selten passiert.
Aber dieser Film ist so rätselhaft, so ungewöhnlich, dass ich manchmal nicht ganz wusste, was er eigentlich wollte.

Ein Kritiker hat den Film mal als "'Get Out' On Acid" bezeichnet. Das trifft sogar irgendwo ziemlich gut zu.
Allerdings war ja "Get Out" schon ein ungewöhnlicher Film. Daher könnt Ihr Euch wohl ungefähr vorstellen, wie absolut abgefahren dieser Film zum Teil ist.

Einerseits finde ich es super, dass der Film so überbordernd ist. Dadurch ist er auf jeden Fall immer irgendwie interessant und driftet an sich auch nie wirklich ins Langweilige ab.
Andererseits hatte ich an einigen Stellen das Gefühl, dass der Film den Fokus aus den Augen verliert.
Manchmal wirkt nämlich alles schon zu überladen, als das man noch einen Sinn aus dem Film rauslesen könnte.
Allerdings habe ich, je weiter die Sichtung des Films zurückliegt, immer stärker das Gefühl, dass der Film auf eine sehr abgedrehte Weise eine bewusst super überspitzte Art der satirischen Übertreibung benutzt hat, um den Film dem Publikum im Unterbewusstsein regelrecht zu verankern.
Denn es werden so viele Themen angerissen, dass man sich in diesem Wirrwarr wirklich leicht verrennen kann.
Aber irgendwie ist dann doch ein roter Faden da... ach, ich kann's nicht richtig erklären.

Eigentlich muss man den Film gesehen haben, um zu wissen, was ich meine.
Alleine schon wegen der "weißen Stimme" und vor allem wegen der absolut irrsten und unvorhersehbarsten Wendung, die ich seit langem in einem Film gesehen habe.
Ich sage nur Unpaarhufer :mrgreen:
Aber ist das alles Zweck oder doch nur Selbstzweck des Films?
Ich weiß es nicht und mich würde daher brennend Eure Meinung dazu interessieren.
Hoffentlich hat den einer von Euch gesehen oder hat es nach meiner Filmvorstellung vor... .


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