Eve und der letzte Gentleman

Blast from the Past

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Detlef P.
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Eve und der letzte Gentleman

Beitrag von Detlef P. »

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USA, 1998
Regie: Hugh Wilson
Darsteller: Brendan Fraser, Alicia Silverstone, Christopher Walken, Sissy Spacek, Dave Foley

"Zu Beginn der 60er Jahre zogen die Russen ihre militärischen Kräfte auf Kuba zusammen, und Präsident John F. Kennedy warnte vor einem Atomkrieg. Damals buddelten mehrere hunderttausend US-Bürger in aller Eile einen Bunker unter ihr Einfamilienhaus. Einer von ihnen ist Calvin, rechtschaffenes Familienoberhaupt aus Los Angeles. Zur Sicherheit hat er gleich einen Luxusbunker gebaut – und justament als er das Ergebnis seiner hochschwangeren Helen präsentiert, stürzt ein Flugzeug auf ihr Haus. Worauf sich die meterdicke Stahltür automatisch schließt, programmiert, sich 35 Jahre nicht mehr zu öffnen. Die Zeit nutzen die Eltern zur Erziehung ihres Sohnes Adam: Sprachen, Naturwissenschaften und die Moral der 50er.

Schon die halbe Filmstunde im Bunker ist ein Fest des grotesken Humors. Doch als der gutgläubige, altmodische Adam in die wilden 90er stolpert, dreht die Komödie richtig auf. Brendan Fraser, der dackeläugige Muskelmann aus "Die Mumie", staunt sich so naiv durch Sexshop, Internet und Pay-TV, daß man diesen Fremdkörper nur liebhaben kann. Als er sich in Eve (Alicia Silverstone) verliebt, ein pampiges, ausgebufftes Girlie, gerät der Kulturschock gar zur romantischen Absurdität." (www.cinema.de)

So, da heute Weltfrauentag ist, stelle ich einen Film vor, der sinngemäß auf die allererste Frau aus der Bibel zurückgeht.
Auf Eva oder Eve, wie sie hier im Film heißt. Und die hat ihren Adam natürlich mit dabei.
Und auch, wenn es nicht die Eve aus der Bibel ist, so steht sie doch allegorisch für alle Frauen, die...
...ACH SCHEIß DRAUF!!!!! Wen interessiert denn schon irgendeine Pseudo-Begründung?????
Ich habe heute einfach Bock, diesen Film vorzustellen. Punkt! :mrgreen:

Noch eines Vorweg:
Ja, der Film hatte im Kino tatsächlich den Titel "Eve und der letzte Gentleman oder: Wie Adam nach 35 Jahren entdeckte, dass es eine Welt über seinem Wohnzimmer gibt", wie es oben auf dem deutschen Kinoplakat steht.
Oder zumindest im Trailer wurde der Film so angekündigt. Ich kann mich auch noch genau an die Werbung im Fernsehen erinnern.
Allerdings verschwand der Titel dann irgendwann in den unendlichen Weiten des Universums und heute ist er weder auf dem DVD-Cover, noch bei IMDb oder OFDb als Ursprungs- oder Alternativtitel zu finden.
Daher stelle ich den Film auch einfach als "Eve und der letzte Gentleman" vor.
Deshalb und natürlich auch, weil Muri sonst wohl - bei seiner Aversion gegen Zweittitel - Amok laufen würde, wenn er den Titel lesen würde :kill: :chain:

So, kommen wir endlich zum Film.
Das ist tatsächlich auch eines der Erlebnisse, die ich im Sommerkino Ende der 90er hatte, wo den ganzen Sommer über die angesagtesten Filme aus dem letzten Kinojahr oder zum Teil auch alte Klassiker liefen. Jeden Tag ein anderer Film und der Eintritt kostete immer fünf Mark, was für heutige Verhältnisse eigentlich unvorstellbar ist.
Aber die Rede habe ich hier ja schon ein paar Mal gehalten... :cityofgod:

Ich fand den Film damals große Klasse und habe ihn mir sogar danach auf DVD gekauft.
Das war tatsächlich der Film, den ich mir damals auch von Die Truman Show erhofft hatte und wo ich ja - wie Ihr unter dessen verlinkter Filmkritik nachlesen könnt - nach dem ersten Mal schauen etwas enttäuscht war, dass man da keine "Fish Out of Water"-Story und keinen Clash der unterschiedlichen Sichtweisen und Kulturen erlebte.
Witzigerweise schien das im Jahr 1998 irgendwie eine kleine Welle gewesen zu sein, dass Menschen sich in ungewöhnlichen oder gar ungewohnten Umgebungen wiederfinden.
Denn neben "Eve und der letzte Gentleman" und "Die Truman Show" kam im selben Jahr auch noch "Pleasantville" in die Kinos, wo es aber umgekehrt läuft und zwei moderne Teenager in eine 50er Jahre-Serie gezogen werden.
Hm, die drei Filme hätte ich damals ja fast unter meiner Auflistung der Ideen- und storytechnisch ähnliche Filme, die zur selben Zeit erschienen sind aufführen können, so viel Ähnlichkeit, wie die zum Teil haben :wink:

Was ich bei "Eve und der letzte Gentleman", neben dem Humor, der sich aus dem bereits erwähnten Kultur-Schock gezogen hat, so mochte, waren die kleinen Absurditäten und zum Teil sogar leichten satirischen Spitzen, die sich gegen die moderne Gesellschaft richteten.
Auch die Schauspieler passten alle perfekt in ihre Rollen und gerade ein Christopher Walken hat mit seiner skurrilen Art einige der besten Momente des Films auf seiner Seite.
Über Alicia Silverstone habe ich mich damals auch sehr gefreut, die ich bereits durch "Clueless" kannte.
Und ich weiß auch, dass Damien sich damals über sie gefreut hat, denn...
Detlef P. hat geschrieben: Sa 27. Aug 2005, 12:26 Tja, da war Alicia noch heiß, nicht war Damien :wink:
Dieses Zitat ist übrigens eine Anspielung auf ein Zitat von Damien aus dem alten Filmforum, was ich aber leider nicht mehr beweisen kann, da es dieses seit über 15 Jahren nicht mehr gibt :cityofgod:

Und an Brendan Fraser, der seine Rolle ebenfalls grandios ausfüllt, kann man ja sogar ganz deutlich erkennen, aus welcher Zeitperiode der Film stammt.
Ende der 90er war er durch diesen Film und vor allem durch "Die Mumie" ganz groß dabei, bevor er danach recht schnell in der Versenkung verschwand.
Angeblich soll auch er - wie viele andere fast vergessene Stars in den Jahren zuvor - zur Zeit eine Renaissance erleben... allerdings habe ich davon nicht wirklich etwas mitbekommen. Aber mal sehen... .

Auf jeden Fall handelt es sich hier um einen wunderbar vergnüglichen Film, der mit der gut ausgespielten Prämisse, dem schrägen Humor und der Besetzung einfach ganz viel Spaß bringt.


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