Im Schatten des Zweifels

Shadow of a Doubt

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Detlef P.
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Im Schatten des Zweifels

Beitrag von Detlef P. »

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USA, 1943
Regie: Alfred Hitchcock
Darsteller: Teresa Wright, Joseph Cotton, Macdonald Carey, Henry Travers, Patricia Collinge, Hume Cronyn, Wallace Ford, Edna May Wonacott, Charles Bates

"Charles "Onkel Charlie" Oakley (Joseph Cotten) ist ein gern gesehener Gast, wenn er immer Mal seine Familie in der kleinen, anschaulichen Stadt Santa Rosa besucht. Besonders seine Nichte Charlotte (Teresa Wright), die auch von allen nur Charlie genannt wird, hat ihn ins Herz geschlossen, verbindet beide doch eine ausgeprägt seelische Verbundenheit. Doch die Freude über den Besuch wird unlängst getrübt, als Charlotte von einem Polizisten (Macdonald Carey) darüber aufgeklärt wird, dass ihr geliebter Onkel ein Verdächtiger in einigen Witwenmorden ist. Charlotte weiß nicht, wie sie darauf reagieren soll. Sie liebt ihren Onkel, findet allerdings immer mehr Indizien und Hinweise darauf, dass es sich beim tatsächlich um den gesuchten Killer handeln könnte. Dem bleibt das unübliche Verhalten seiner Nichte natürlich nicht verborgen. Schon bald gerät Charlotte immer häufiger in diverse Situationen und Unfälle hinein, die in ihrer Häufigkeit kein Zufall sein können..." (www.filmstarts.de)

Willkommen zu Tag 4 der dieswöchigen "Was? Den hatten wir noch nicht?"-Filmreihe, die auch noch dem Alphabet nach vonstatten geht.
Zwar haben wir keinen allzu großen Sprung nach vorne im Alphabet gemacht und sind immer noch in der ersten Hälfte dessen, aber dafür sind wir - wie angekündigt - ein paar Jahrzehnte zurückgegangen, um heute einen echten Klassiker vorzustellen.

Witzigerweise hätte ich gerade bei diesem Film schwören können, dass der irgendwann in unserer über 17-jährigen Forumsgeschichte hier mal besprochen wurde.
Ich hatte im Kopf, dass ich zumindest an irgendeiner Stelle mit Voland darüber geredet hatte, wie großartig der ist.
Aber da habe ich mich leider getäuscht.
Daher wird es langsam auch wirklich Zeit, dass "Im Schatten des Zweifels" bei uns endlich mal Erwähnung findet.

Es ist schon sehr lange her, dass ich ihn sah.
Und ich sah ihn auch nur ein einziges Mal. Aber ich habe ihn nie vergessen.
Und wenn man mich fragen würde, welches meine fünf Lieblingsfilme von Hitchcock sind, wäre dieser Film zu 100% mit dabei.
Dabei ist er so unglaublich unbekannt für normalsterbliche Kinogänger, was ich wirklich schade finde.

Für Hitchcock selbst war er übrigens nicht nur in der Top 5, sondern es war für ihn von all den Filmen, die er je gedreht hat, seine Numero Uno, sein Liebling.
Wirklich wahr!
Und er hat sogar mal begründet, warum das so ist.
Er meinte, dass in diesem Film die Charakterisierung so gelungen sei, was für einen Thriller normalerweise nicht zutrifft, da diese Genre-Filme eher "storydriven" sind, weil ja Spannung beim Publikum erzeugt werden soll.

Vermutlich ist das auch der Grund, warum ich den so großartig finde. Naja, zumindest einer der Gründe.
Ich fand, dass dieses Gefühl, was man hat, wenn man von jemandem ganz bitter enttäuscht wurde, der einem sehr nahe steht und der wichtig für einen ist, hier sehr gut dargestellt wurde.
Ich weiß auch noch, dass ich durch diesen Film auf Teresa Wright aufmerksam wurde.
Leider hat sie nur drei oder vier wirklich bedeutsame Filme gemacht.
Schade, denn ich finde sie hier absolut umwerfend und sie spielt die Verzweifung und Ungewissheit nahezu perfekt.
Auf der anderen Seite haben wir Joseph Cotton, zu dem man wohl kaum ein Wort mehr verlieren muss.
Wer ihn gerade nicht auf dem Schirm hat, muss nur wissen, dass er mehrfach mit Orson Welles - unter anderem bei "Citizen Kane" - zusammengearbeitet hat. Punkt!
Trotz der gelungenen Charakterisierung gelingt Hitchcock selbstverständlich ein spannender Handlungsverlauf und eine fieberhafte Inszenierung, mit der der Film zusätzlich punkten kann.
Aber was erwartet man auch anderes von einem Hitchcock. Besonders wenn er selbst den Film als sein Meisterwerk ansieht.

Unter'm Strich handelt es sich einerseits um einen waschechten Hitchcock-Thriller, andererseits aber auch um ein zutiefst menschliches Drama, dass das grandiose Potential seiner Darsteller voll ausschöpfen kann.
Und ich bin froh, dass ich das hier endlich mal kundgetan habe.

So, noch einmal schlafen und wir sind schon am Ende der Filmwoche angekommen.
Es sei so viel verraten, dass wir mit dem letzten Film auch endlich in die zweite Hälfte des Alphabets springen werden und dass der Film einem Jahrzehnt entsprungen ist, das wir in dieser Woche bisher noch nicht dranhatten.
Man darf also weiterhin gespannt bleiben... auch wenn ich den guten Hitch bei der Art des Spannungsaufbaus wohl nie einholen werde :winkie:
Also, gute Nacht und bis morgen!


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Damien3
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Re: Im Schatten des Zweifels

Beitrag von Damien3 »

Ich glaube ihn gesehen zu haben....ich weiß es aber nicht mehr sicher.
Ich habe null Erinnerungen daran und könnte jetzt leider nichts diskutieren oder sonstwas.
Ich schaue mal wo ich ihn finde....und schaue ihn.


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"Warum gehen sie nicht in die Ecke zurück und schauen weiter?"
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Detlef P.
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Re: Im Schatten des Zweifels

Beitrag von Detlef P. »

Das wollte ich hören :cityofgod:


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