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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

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USA, 1999
Regie: Alexander Payne
Darsteller: Matthew Broderick, Reese Witherspoon, Chris Klein, Jessica Campbell, Mark Harelik, Phil Reeves, Molly Hagan, Delaney Driscoll, Colleen Camp, Frankie Ingrassia

"Die überaus ehrgeizige Schülerin Tracy Flick wird in einer Schule in Omaha vom Lehrer Jim McAllister unterrichtet. Während Flick die Frage McAllisters nach dem Unterschied zwischen Moral und Ethik beantwortet, werden in Rückblenden einige frühere Ereignisse dargestellt. McAllister, ein mehrfach ausgezeichneter Lehrer, verübelt es Flick, dass sie eine Affäre mit seinem Freund und Kollegen Novotny eingegangen ist, der darum entlassen wurde. Die Ehe des kinderlosen McAllister befindet sich in einer Krise, da sich seine Frau vergebens ein Kind wünscht.

Flick will für das Amt der Schulsprecherin kandidieren. Da sie keinen Gegenkandidaten hat, überredet McAllister den politisch wenig interessierten, aber sehr populären Schüler Paul Metzler, ebenfalls zu kandidieren. Paul war bis zu einer Sportverletzung ein Sportheld der Schule und stammt überdies aus reicher Familie, was Tracy eifersüchtig macht, die zwar überall engagiert ist, aber keine engen Freunde hat. Pauls Adoptivschwester Tammy ist lesbisch; das Mädchen Lisa, in das Tammy verliebt ist, wird zu Pauls Freundin. Dies bewegt Tammy dazu, aus Eifersucht auch ihre Kandidatur anzumelden... ." (www.wikipedia.de)

So, Tag 2 der Filmreihe mit Werken, die alle aus dem Jahr 1999 stammen.
Hierbei handelt es sich wohl um den Film, in dem Reese Witherspoon in jungen Jahren ihre beeindruckendste Performance abgeliefert hat.
Sie spielt das absolute Miststück so auf den Punkt, dass es einfach nur eine Freude ist, ihr dabei zuzusehen.
Aber auch Matthew Broderick macht seine Sache wirklich gut und passt in die Rolle des beliebten Junglehrers, dessen Leben aus den Fugen gerät, so gut, dass man sich kaum jemand anderen in der Rolle vorstellen kann.
Überhaupt sind die Figuren hier alle echt richtig gut besetzt und das bis in die kleinsten Nebenrollen hinein.

Der Film selbst klingt erstmal nach so einem typischen Teenie-Highschool-Quatsch, ist aber in Wirklichkeit eine extrem scharfzüngige Satire, die sogar eine Nominierung für das beste Drehbuch erhielt und ist somit weit vom üblichen Einheitsbrei entfernt.
Hier geht es vielmehr um die Dekonstruktion von politischen Agendas und des sogenannten "amerikanischen Traums", als um alltägliche Teenie-Probleme, wie zum Beispiel, ob Bobby mit Shauna auf den Abschlussball geht, oder nicht.
Der Film ist so witzig, wie hintersinnig und so böse, wie entlarvend.
Zudem lässt sich Payne in vielen Momenten sowohl einige inszenatorische Kniffe, als auch absurde Wendungen einfallen, womit man als Zuschauer immer bei Laune gehalten wird.
Kaum zu glauben, dass Payne einige Jahre später mit "Sideways" so eine Vollkatastrophe abliefern sollte.
Davon war er hier noch weit, weit entfernt.
Ein großartiges Ding!


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