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The Green Mile

Verfasst: Fr 13. Mai 2022, 23:58
von Detlef P.
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USA, 1999
Regie: Frank Darabont
Darsteller: Tom Hanks, Michael Clarke Duncan, David Morse, Bonnie Hunt, James Cromwell, Doug Hutchison, Sam Rockwell, Barry Pepper, Michael Jeter, Graham Greene

"Das Staatsgefängnis Cold Mountain im US-Staat Georgia, Anfang der 30er Jahre: Seit vielen Jahren leitet der umsichtige Oberaufseher Paul Edgecomb (Tom Hanks) den berüchtigten Block E – den Todestrakt. Eines Tages wird ihm ein großer, muskulöser Schwarzer als neuer Häftling überstellt. John Coffey (Michael Clarke Duncan) wirkt einfältig, doch ihm wird vorgeworfen, zwei neunjährige Mädchen kaltblütig ermordet zu haben.

In den Zellen sind auch Eduard Delacroix (Michael Jeter), der Indianer Arlen Bitterbuck (Graham Greene) und der irre, gefährliche Bill Wharton (Sam Rockwell) einquartiert. Täglich werden sie von Edgecomb, dem widerlichen und aggressiven Percy Wetmore (Doug Hutchison) und Brutus Howell (David Morse) unter der Gefängnisleitung von Mr. Moores (James Cromwell) bewacht und betreut.

Doch als er den gutmütigen John Coffey näher kennen lernt, beschleichen Edgecomb zum ersten Mal Zweifel an seinem Job: Denn den verängstigten Riesen umweht eine geheimnisvolle Aura, der sich schon bald im Block E keiner mehr entziehen kann." (www.moviepilot.de)

Und wir sind bei Film Nummer 5 und somit am Ende der dieswöchigen Reihe mit Werken von 1999 angekommen.
Die Woche endet mit einer der allerbesten Stephen King-Verfilmungen überhaupt.
Inszeniert wurde sie interessanterweise von Frank Darabont, der bereits fünf Jahre zuvor eine Vorlage von King adaptierte, die ebenfalls in einem Gefängnis spielt, ebenfalls Überlänge hat und ebenfalls zu den besten Umsetzungen von King zählt.
Hm, was für ein interessanter Zufall... :respect:

"The Green Mile" gehört auch zu diesen ganz seltenen Fimen, die ihre Geschichte nicht nur in Überlänge, sondern auch noch mit einer mußevollen Ruhe erzählen und es trotzdem schaffen, dass nicht ein einziges Mal Langeweile aufkommt.
Finde ich absolut bemerkenswert, aber gerade Darabont ist da ja wirklich ein Könner.
Egal ob mit "Die Verurteilten", "The Majestic" oder eben diesem hier, er hat es immer wieder geschafft.

Aber fast noch beeindruckender finde ich, dass der Film so unglaublich gelungen die ganzen schnulzigen und schmalzigen Fallen, die die Geschichte einem stellt (größtenteils) wirklich hervorragend zu umschiffen vermag, obwohl das alles wie das größte Melodrama aller Zeiten klingt, wo alle die ganze Zeit nur zu kitschiger Hollywoodmucke in Zeitlupe rumheulen.
Das ist zum Glück hier nicht der Fall, auch wenn der Film an ein paar Stellen ganz knapp davor ist. Aber er rettet sich jedes Mal doch noch darüber hinweg.

Das liegt zum einen an der gekonnten Inszenierung und zum anderen natürlich an den absolut über jeden Zweifel erhabenen Darstellern.
Alleine Tom Hanks liefert hier eine famose Leistung ab. Aber das ist wirklich nur die Spitze des Eisbergs, denn wirklich alle in diesem Ensemble geben ihr allerbestes.
Ganz besonders hervorheben muss ich nochmal Sam Rockwell und natürlich Michael Clarke Duncan.
Rockwell ist mir hier, meiner Erinnerung nach, das allererste Mal aufgefallen. Und zwar deshalb, weil er dieses ekelhafte Scheusal, dass er hier verkörpert, so grandios und kompromisslos spielt, dass man ihn einfach hassen muss. Und gleichzeitig liebt man Rockwell dafür, dass er in der Lage ist, uns diese wuchtigen Emotionen zu entlocken.
Und Michael Clarke Duncan ist ja quasi das Herzstück des ganzen Films. Wie er diesen unschuldigen, mystischen und seelenvollen Brecher mimt, ist eine Glanzleistung sondergleichen gewesen und wurde von ihm einfach sagenhaft gemeistert.

Es ist leider schon viel, viel zu lange her, dass ich den Film das letzte Mal gesehen habe, aber ich weiß noch, wie ergriffen ich war, als ich ihn das allererste Mal vor über 20 Jahren im Sommerkino für fünf Euro sah.
Ein wundervolle Erinnerung zu einem zeitlosen Stück Kino!

So, damit endet die Filmwoche.
Und das Krasse ist, dass hier noch nicht mal die besten Filme aus 1999 vorgestellt wurden, da wir die in unserer langen Forumsgeschichte schon längst vorgestellt hatten.
Trotzdem habe ich so viele gute Filme zusammen bekommen, die ebenfalls alle aus dem selben Jahr stammen.
Ein weiterer Beweis dafür, dass 1999 eines der mit Abstand besten Kinojahre aller Zeiten war :huld:

Re: The Green Mile

Verfasst: So 15. Mai 2022, 12:03
von Damien3
Witzig mene Kids haben diesen Film vor einem Jahr im Lockdown das erste mal gesehen und saßen gebannt 3 Stunden vor der Flimmerkiste mit roten Bäckchen...wie früher :-))
Sie waren begeistert..und das bei so einem "alten" Film wie sie sagten....er hat immer noch den gleichen Impact auf die neuen Generationen.

Re: The Green Mile

Verfasst: Fr 4. Nov 2022, 12:33
von Lorraine
Was?? Der ist schon so alt?
Hatte ich gar nicht mehr bewußt im Kopf, den könnte ich auch mal wieder schauen.