Anatomie

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Detlef P.
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Anatomie

Beitrag von Detlef P. »

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D, 2000
Regie: Stefan Ruzowitzky
Darsteller: Franka Potente, Benno Fürmann, Anna Loos, Sebastian Blomberg, Holger Speckhahn, Rüdiger Vogler, Traugott Buhre, Arndt Schwering-Sohnrey, Oliver K. Wnuk

"Die ehrgeizige Medizinstudentin Paula Henning (Franka Potente) ist überglücklich, als sie erfährt, dass sie über den Sommer zu einem Elitelehrgang in Anatomie zu dem renommierten Professor Grombeck (Traugott Buhre) in Heidelberg eingeladen ist. Für ihre zukünftige Karriere könnte das Gold wert sein. Am Abend noch nett gefeiert und unterhalten, fängt in der ersten Stunde der Schrecken ohne Ende an: Auf dem Seziertisch liegt ein junger Mann, mit dem sie am Vortag noch gesprochen hat und der alles andere als tot war. Heimlich stellt sie Nachforschungen an und stößt auf den Geheimbund der Antihippokraten, der im Dritten Reich seine Blütezeit an der Heidelberger Uni hatte. Als dann noch eine Kette von blutigen Ereignissen ihren Lauf nimmt, ist es für Paula zu spät, einen Rückzieher zu machen... ." (www.filmstarts.de)

Vor einigen Tagen sah ich ein Rezensionsvideo auf Youtube, wo erwähnt wurde, dass dieser deutsche Beitrag zum Horrorfilm doch insgesamt ziemich gut gealtert wäre.
Auch im Internet findet man auf verschiedensten Seiten Bewertungen von Kritikern und Usern, die alle insgesamt recht wohlwollend dem Film gegenüber sind.
Da habe ich mich gleich mal entschlossen, ihn hier vorzustellen, da ich auch eigene Erinnerungen mit ihm verbinde.

Gesehen habe ich den Film tatsächlich auch im Sommerkino für 5 Mark (Mann, so oft wie ich das in letzter Zeit schon erwähnt habe, hätte ich da fast eine eigene Vorstellungsreihe draus machen können).
Ich weiß noch genau, dass es mein 15. Geburtstag war, als der lief. Denn die Filme liefen ja immer nur einen Tag, bevor dann am nächsten Tag ein anderer Film gezeigt wurde.
Und es war tatsächlich einer meiner ersten "richtigen" Horrorfilme, die ich sah. Denn ich hatte mir das ja, wie ich schon mal erwähnte, als Kind immer gespart, mir heimlich irgendeinen Horrorkram anzusehen.
Als ich ihn dann sogar im Kino sah, war ich gespannt darauf, wie ich ihn aufnehmen würde.
Und ich nahm ihn relativ locker auf, sodass ich hier eigentlich das erste Mal so ein "Ist doch gar nicht so schlimm, wie du immer dachtest"-Gefühl entwickelte.

Den Film selbst sah ich tatsächlich nur dieses eine Mal und kann von daher eigentlich gar nicht beurteilen, ob der gut gealtert ist oder nicht.
Aber ich weiß, dass ich ihn damals echt gut fand.
Und ich finde es schade, dass sowas nicht häufiger mal versucht wird, da in Deutschland ja quasi der Horrorfilm mit "Dr. Caligari" oder gar "Nosferatu" erfunden wurde.
Aber auch das erwähnte ich schon häufiger mal.

Der Film selbst ist gut inszeniert und präsentiert die üblichen Genremomente, ohne diese jedoch völlig zu überreizen.
Außerdem sind die Schauspieler hier wirklich gut besetzt und man kauft ihnen die Rollen ab.
Selbst Holger Speckhahn, bei dem ich mich damals wirklich wundern musste, warum die einen Sat.1-Moderator(!) in einem Kinofilm besetzen, habe ich tatsächlich nicht als Totalausfall in Erinnerung.
Dass man ein Großkaliber wie Franka Potente für die Hauptrolle gewinnen konnte, war natürlich ein riesengroßer Pluspunkt und die Gute ist kurz danach ja auch in Richtung Hollywood abgehauen und nur noch selten nach Deutschland zurückgekehrt.

Der Film war dann auch mit zwei Millionen Kinobesuchern in Deutschland ein großer Erfolg und wurde weltwelt in alle möglichen Länder verkauft.
Also eigentlich alles richtig gemacht.

Das einzige, was man dem Film eventuell vorwerfen kann, ist, dass er sich zu sehr an amerikanischen Vorbildern orientiert, aber das finde ich gar nicht schlimm.
Lieber mal zeigen, dass wir auch sowas können, wenn wir wollen, als dass man daraus noch so einen Kunstfuzzi-Müll macht.


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