
USA/UK, 2021
Regie: Michael Sarnoski
Darsteller: Nicolas Cage, Alex Wolff, Adam Arkin, David Knell, Nina Belforte, Dalene Young
"Rob (Nicolas Cage) fristet ein einsames Leben in der Einöde, abgeschieden von dem Trubel der Stadt, der sich Zivilisation nennt. Seinen bescheidenen Lebensunterhalt finanziert er sich dank Hilfe seines liebgewonnenen Trüffelschweins – als bester Trüffelsucher weit und breit, für den sein Stammkunde Amir (Alex Wolff) selbst die weite Anreise in die Pampa regelmäßig auf sich nimmt. Als eines nachts allerdings zwei Junkies in Robs Hütte einsteigen und seinen vierbeinigen Partner entführen, gerät sein Leben völlig aus der Bahn. Rob bleibt keine andere Wahl, als nach über zehn Jahren in die ihm einst so vertraute Stadt zurückzukehren, um sich sein Trüffelschwein wiederzuholen – koste es, was es wolle. Und er weiß auch schon ganz genau, wo er mit seiner Suche beginnt..." (www.filmstarts.de)
Als ich mir diesen Film gestern Abend angesehen habe, wusste ich wirklich nicht, was da auf mich zukommen würde.
Hier war ich nach dem Ansehen tatsächlich völlig baff, weil ich so unglaublich kalt erwischt wurde, wie schon lange nicht mehr.
Der Film ist schlicht und einfach ganz anders, als ich ihn mir vorgestellt habe.
Wenn man sich die Handlungszusammenfassung durchliest, denkt man nämlich, es würde sich hier um eine Rachegeschichte handeln und Cage wurde sich durch den Film prügeln und schießen, bis er sein Ziel erreicht hat.
Und genau DAS passiert hier überhaupt nicht.
Bizarrerweise hat der Aufbau der Handlung - zumindest in den Grundvoraussetzungen - jedoch mehr als eine Gemeinsamkeit mit "John Wick", an den ich mich gestern immer mal wieder erinnert fühlte.
Man könnte fast sagen, es ist "John Wick ohne Waffen und Gewalt".
Und das klingt doch jetzt wirklich komisch, oder?
Aber genau das funktioniert hier so unfassbar gut, dass man es gesehen haben muss, um es glauben zu können.
Das liegt zum einem an einer wirklich grandiosen Leistung von Nicolas Cage, der hier sehr zurückgenommen, aber mit einer unglaublichen Intensität spielt.
Wobei auch alle anderen Darsteller wie Alex Wolff, Adam Arkin, usw. wirklich gut sind.
Zum anderen hat der Film eine wahnsinnig beeindruckende und stilsichere Inszenierung, was besonders durch die edlen Kamerabilder und durch die Tonspur, auf der sich ein großartiger (größtenteils klassischer) Soundtrack mit atmosphärischem O-Ton abwechselt, hervorsticht.
Eigentlich kaum zu glauben, dass das tatsächlich der erste Langfilm von Regisseur Michael Sarnoski war, der zusätzlich auch noch das Drehbuch schrieb.
Und auch das ist wirklich klasse, weil sich erst nach und nach entfaltet, worum es hier im Kern eigentlich geht und man in bestimmten Momenten so mitfühlt, weil man einfach nicht anders kann.
Tatsächlich merkte ich, wie ich während des Films immer ruhiger wurde und saß auch nach dem Ende und während des Abspanns immer noch ganz ruhig und in mich gekehrt da.
Apropos Abspann: Hier wird eine so perfekte Interpretation eines Springsteen-Songs zum Abschluss gespielt, perfekter geht es nicht.
Wenn Ihr Cage mal wieder in absoluter Hochform erleben und zudem einen Film sehen wollt, der Euch total kalt erwischt und emotional mitnimmt, verliert keine Zeit und seht Euch dieses zutiefst ungewöhnliche Werk an.
Wie gesagt, man glaubt es nicht, bis man es mit eigenen Augen gesehen hat.