USA, 2023
Regie: Azazel Jacobs
Darsteller: Carrie Coon, Natasha Lyonne, Elizabeth Olsen, Rudy Galvan, Jovan Adepo, Jose Febus, Jay O. Sanders
"Katies (Carrie Coon) und Christinas (Elizabeth Olsen) Vater Vincent (Jay O. Sanders) ist unheilbar an Krebs erkrankt. Als das Hospital nichts mehr für ihn tun kann und er die meiste Zeit nur noch bewusstlos ist, wird er zum Sterben nach Hause in seine New Yorker Wohnung verlegt. Dort hat Vincent in den Jahren seiner Krankheit zusammen mit seiner Stieftochter Rachel (Natasha Lyonne) gelebt. Während Katie und Christina mit ihren eigenen Leben beschäftigt waren, war es Rachel, die sich hauptsächlich um ihn gekümmert hat. Damit Vincent an seinen letzten Lebenstagen nicht allein sein muss, beschließen die drei höchst unterschiedlichen Frauen, gemeinsam in der Wohnung zu bleiben. Während dieser Zeit brechen alte und neue Wunden auf, was letztlich aber zur Heilung der zerrütteten Familie führen könnte." (www.filmstarts.de)
Ist das Jahr tatsächlich schon wieder rum?
Es muss wohl so sein, denn es ist endlich mal wieder ein richtig guter Netflix-Film rausgekommen.
Vermutlich sogar der beste, der dieses Jahr bei selbigem Streamer erschienen ist oder noch erscheinen wird.
Es ist bereits über zwei Wochen her, dass ich ihn gesehen habe und ich bekomme ihn seither nicht mehr aus dem Kopf.
"Drei Töchter" ist ein bergmann'sches Kammerspiel-Drama mit wirklich herausragenden Leistungen von Carrie Coon, Natasha Lyonne und Elizabeth Olsen.
Das alleine liest sich schon merkwürdig genug, wenn man weiß, dass es sich um eine Netflix-Produktion handelt.
Denn leider sind die ja mittlerweile eher dafür bekannt, Dutzendwahre zu produzieren und den Algorithmus bestimmen zu lassen, wie die Handlung auszusehen hat.
Hier ist es anders, denn Netflix hat tatsächlich satte sieben Millionen Dollar springen lassen, um ihn direkt nach der Uraufführung beim Toronto Film Festival zu erwerben.
Auf Rotten Tomatoes hat der Film 97%, auf IMDb momentan eine 7,2 (was eigentlich viel zu wenig ist).
Der Film lebt, neben den sagenhaften Darbietungen der drei genannten Darstellerinnen - die übrigens alle auf den aktuellen Shortlists für die Oscars nächstes Jahr zu finden sind - von der streng theatralischen Inszenierungen und von den vielen, einzelnen Momenten, die dieses intensive Erlebnis erst ausmachen.
Tatsächlich fängt der Film eher etwas gemächlich an und ich hatte fast die Befürchtung, dass es sich hier wieder mal um so ein mittelmäßiges Ding handeln würde, das von der Kritik aber komplett hochgepuscht wurde.
Das ist zum Glück nicht der Fall und das grandiose Kammerspiel wird von Minute zu Minute besser, bis man zu den letzten zehn Minuten kommt.
Dieses Finale hat sich mir vermutlich für den Rest meines Lebens tief in mein Gedächtnis gefräst, sodass ich es wohl nie wieder werde vergessen können.
Der Film endet wirklich auf einem absoluten Höhepunkt. Ehrlich, ungeschönt, aber dadurch unglaublich wahrhaftig!
Unter'm Strich ist es ein sperriger und anstrengender, aber wirklich guter Film, der am Anfang etwas braucht, dann aber die Fahrt wirklich voll aufnimmt und erstklassige Permormances bietet.
Daher unbedingt mal ausprobieren!
(Insider)
