Damiens "Mission Impossible Final Reckoning"

Hier kann man sich über Filme unterhalten, die zur Zeit oder bald im Kino laufen oder auf Streaming-Plattformen veröffentlicht werden.

Moderator: Detlef P.

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Damien3
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Damiens "Mission Impossible Final Reckoning"

Beitrag von Damien3 »

Das wird jetzt schwierig.

Puhhh echt schwierig....

Sitze ich hier 2 Tage nachdem ich den Film sah und denke mir...jetzt hast du lang genug gewartet und es "sacken" lassen.

Und trotzdem ist es für mich schwierig mitzuteilen was ich über diesen Film fühle.

Denn der Film ist zweifellos eine grandiose Leistung, im Sinne von Suspense übermitteln und Showwerte zelebrieren.
Aber reicht das für einen guten Film????

Ich muss gestehen das ich alles 8 Filme eigentlich irgendwie liebe...
Gerade die ersten mit den verschiedenen Visionen großer Regisseure.

Ich habe das Gefühl das Mcquarrie diesen Job nun öfters machen durfte, weil er sich bereit erkläre den Gigantimus von Cruise voll mitzugehen.

Aber in diesem Film ist dieser beschriebene Gigantismus eher umgeschwenkt in totalen Egoismus.
Ich fühle teilweise an die Bibel erinnert...."Du sollst keine anderen Götter haben neben mir".

Dir Aufgaben von Hunt und die unmenschlichen Stunts von Cruise lassen einfach keinen Platz, keine Luft zum atmen für die doch eigentlich sehr talentierten Teammitglieder?
Alles ist darauf zugeschnitten den "SHOWEFFEKT" zu steigern.
War es in Ghost Protocol noch irgendwie nachvollziehbar eingewebt am Burj Kalifa zu baumeln, hatte ich hier das Gefühl das die Actionszenen VOR dem Drehbuch fertig waren.

Ich will die Leistung auf keinen Fall schmälern. Das was die an abliefern ist grandiose Show in Reinkultur.
Aber es fühlt sich an wie Zirkus, ohne Manege....es ist SO schwer zu beschreiben.

Hinzu kommt das befremdliche Gefühl das dieses Mal als "Final" Ding alles wirklich übergroß sein MUSS. Es wird gezwungen.
Gefühlt sind alle 3 Stunden am heulen und zerbrechen an der Last die das Drehbuch ihnen aufgebührt hat.

Es fehlt hier zu 100% die lockere, coole Art die z.B. noch hervorragend mit Simon Pegg funktionierte.
Auch er ist nun mehr involviert in die direkte Action, ist aber im Endeffekt nur Aufhänger zum fast scheitern.

Warum sind die Actionsequenzen, die tatsächlich dünn gesäht sind in diesem 3 Stunden Film, so genial ausgearbeitet ?
Und warum nicht der Rest der Geschichte?

Corona und Autorenstreik UND die Tatsache das der letzte Teil auch mit 600 Millionen Einspiel quasi gefloppt ist, hat dazu geführt das dies ein Puzzle an Ideen, Nachdrehs und Änderungen ist.
Man kann quasi merken wann und wo etwas nachträglich rumgedocktert wurde um einiges vor dem absoluten Reinfall zu retten.

Und dabei ist das wirklich meckern auf allerhöchstem Niveau!

Die Schauspieler sind excellent gecastet, die Location zum sterben schön. Die Musik majestätisch und der Schnitt ausgeklügelt und intelligent.
Alles TOPNOTCH und doch nur Zirkus.

Ich habe lange nachgedacht wann bei dir der Knick passierte. und ich glaube ich kann es ziemlich genau nachvollziehen als dachte...oha das wird nicht mein Final...
Und zwar ziemlich genau als die vorher groß angekündigte Sequenz in der Sewastopol mich doch irgendwie nicht abgeholt hat.
Meiner Meinung nach, wollte man die genial berühmte Einbruchszene ins Hauptquartier vom CIA (wenn ich mich recht erinnere) wiederholen.
Oder diese atemlose Sequenz auf de, Burj Kalifa bei der man vergaß zu atmen. Selbst die Unterwasserszene in dem Wassertresor aus "Rogue Nation" war hier besser gemacht.

Mir fehlt hier der leichte "Agentenscheiss" mit Masken und diese wirklich lustigen Sequenzen im Kreml wo man den Flur mit Kameras optisch nachbaute und Benji so dämlich in die Kamera schaute...

Die Leichtigkeit ist vollkommen abhanden gekommen. Weil es ein Finale sein soll, müssen alle riesige schwere Pakete auf der Seele tragen und kommen nie auch nur ansatzweise aus den Schmerzen raus.

Das ist Show, das ist Zirkus aber leider kein guter Film.

Ist meine Meinung...

Und trotzdem habe fast ein schlechtes Gewissen es so zu äußern.
Weil ich Cruise voll abnehme das er ALLES dafür getan hat die Leute zu unterhalten, und wenn es auch an gefährlich an seine Gesundheit ging.

Die Aufopferung ist zu vergleichen mit den Gladiatoren im Circus Maximus. Auch sie starben oft um Leute zu unterhalten.
Eigentlich kann die Bewunderung für den letzten großen mittlerweile 62 jährigen Cruise nicht groß genug sein.

Ich verstehe auch seine Bemühungen das Finale so emotional wie möglich zu gestalten und alles an den Rand der Kollaps zu bewegen.
Aber es zündet einfach nicht. Ich lann nicht aus meiner Haut.

ich habe mich tatsächlich auch etwas gelangweilt in den ersten 80 Minuten und den vielen Rückblenden und dem Versuch dem Werbespruch "Alles einfach alles hat hierhin geführt" zu unterstreichen mit konstruierten Verbindungen zwischen den Filmen.
Das Random Typen wieder auftauchen und tatsächlich doch noch die Hasenpfote erklärt wird....hätte ich nicht gebraucht.
Ich mag Nostalgie und diese Legendcharacter Filme wo Stars in alte Rollen zurückschlüpfen.
Aber es funzt hier nur bedingt.

Genau wie die Entität an sich.
Es schmerzt hier keinen Gegner zu spüren...sondern nur so eine Allmachtsfantasie.
Und die Gegner aus Fleisch und Blut sind nur Fischfutter oder leider etwas "drüber" in der Darstellung.
Ich verstehe nicht warum man aus Gabriel nun einen ständig dämonisch grinsenden Minderbemittelten gemacht hat.

Fazit...reine Showeffekte in Perfektion zelebriert...beim Rest einfach Gehirn aus...SO SCHADE!


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Detlef P.
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Re: Damiens "Mission Impossible Final Reckoning"

Beitrag von Detlef P. »

Schade, dass Gabriel am Ende nicht noch offenbart hat, dass er Ethans verschollener Halbbruder ist und Kittridge sich eine Maske vom Gesicht zieht und Thandie Newton darunter hervorkommt :lach:

Ich kann Deine Kritik zumindest in Teilen nachvollziehen, auch wenn ich es nicht so drastisch fand wie Du.
Gelangweilt habe ich mich jetzt nicht, aber auch ich fand die erste Hälfte des Films zum Teil etwas schleppend.
Da hat auch mir hin und wieder die Leichtigkeit gefehlt, aus der aber zugleich auch immer die Spannung gezogen wurde.
Hier wich das alles dem Pathos, das Du wohl mit "alle am heulen" beschrieben hast.
In der Tat hatte ich hier ebenfalls manchmal das Gefühl, dass das alles einen nicht so 100% abholte, auch wenn es top inszeniert war.
Schlecht ist es keinesfalls, aber zumindest leicht enttäuschend - besonders bei einem großen Finale.

All das kam jedoch in der zweiten Hälfte zurück und das Finale kann man wohl getrost als absoluten Knaller bezeichnen, das all den anderen Finalsequenzen der anderen Filme mindestens ebenbürtig ist, wenn es sie nicht gar noch übertrifft.
Hier kehrte für mich auch die Leichtigkeit zurück, obwohl gleichzeitig ja so viel auf dem Spiel stand, wie noch nie zuvor.
Aber diese ganze Nummer mit dem Flugzeug, bei dem Du direkt am Anfang schon denkst: "Das schafft der niemals im Leben" und zugleich weißt, dass er doch einen Weg finden wird, das war dann wieder wortwörtlich "Mission: Impossible".
Absolut großartig! :huld:

Ich kann Dich einerseits verstehen, da auch bei mir die Szenen in der ersten Hälfte teilweise als imposant gemachtes Füllwerk erschien, nur um auf das grandiose Ende hinzusteuern.
Gleichzeitig finde ich die erste Hälfte definitiv nicht misslungen. Sie scheitert höchstens an der durch die Vorgänger eigens auferlegten Qualität, die in der zweiten Hälfte aber zu 100% zurückkommt.
Darum kann ich der "großen Enttäuschung", von der ich jetzt schon so viel gelesen habe (nicht nur von Dir) keinesfalls zustimmen.
Alleine das Finale KANN gar nicht zu einer Enttäuschung des gesamten Films geführt haben - zumindest bei mir nicht.

Ich stimme zu, dass es tatsächlich nicht der stärkste Teil der Reihe ist.
Der schlechteste ist es aber auch auf gar keinen Fall.

Ach so, und die ganzen Verwebungen mit den anderen Teilen fand ich zum Teil gelungen, zum Teil auch drüber.
Die Hasenpfote fand ich eigentlich ganz gut eingearbeitet. Was ich aber andererseits nicht gebraucht hätte, war Phelps Jr.
Das war irgendwie einer zu viel, bei dem man sich schon fast an eine Seifenoper erinnert fühlte.
Wie gesagt, da hätte sich auch Kittridge gleich die Maske abziehen können oder sagen können: "Ethan, ich bin dein Vater" :mrgreen:

Aber wie Du schon sagtest, das ist Meckern auf hohem Niveau.
Hier wurde insgesamt ein gelungener Abschlussfilm abgeliefert, bei dem man im Kino voll auf seine Kosten kommt.


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Re: Damiens "Mission Impossible Final Reckoning"

Beitrag von Damien3 »

Ich hatte ja auch geschrieben das alle technischen Details sind Top Notch.
Aber ich bin einfach vom Cruise Train überrannt worden.
Ihn wie ein Messias da rumrennen zu lassen ist einfach ein Bruch mit den 30 Jahren vorher?
Und ehrlich...warum 3 Stunden wenn sich ein Film durch einen Stunt definiert?
Vorher waren Sie gut eingewebt.
Hier war es chaotisch und lächerlich an den Haaren herbeigezogen.

Nein, MI 2 und 8 sind bei mir auf gleichem Niveau "schlechter" als 3 - 7. Das snicht heißen soll das es miese Filme sind.
ist stimmt halt bei den anderen mehr das Gleichgewicht...die Leichtigkeit und die Trademarks.

Ich hatte ja auch ständig betont wie sehr ich Cruise schätze und achte für diese Filme.
Aber er war einfach zu überambitioniert beim storytelling diesmal<


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Re: Damiens "Mission Impossible Final Reckoning"

Beitrag von Detlef P. »

Damien3 hat geschrieben: Do 22. Mai 2025, 13:21 Nein, MI 2 und 8 sind bei mir auf gleichem Niveau "schlechter" als 3 - 7.
Holla, also Du bewertest den Film ganz klar schlechter als ich.
Ihn mit MI2 auf eine Stufe zu stellen ist schon ziemlich hart.
Denn das war ein total aufgeblasenes Nichts, wo wirklich im Vorfeld die Stunts überlegt und die Szenen drumherum gebastelt wurden.
Das wurde später sogar so bestätigt.
Und das kann ich hier definitiv nicht erkennen.

Ja, Cruise steht hier auf jeden Fall mehr im Fokus, als in den anderen Filmen (abgesehen von 1 und 2), aber zu sagen, dass das Team gar keine Rolle gespielt hätte, stimmt so nicht.
Das Finale besteht nicht nur aus der geilen Flugzeug-Nummer, sondern zieht seine Spannung durch all die Szenarien, die gleichzeitig passieren und aufeinander abgestimmt sind.
Das kann man jawohl kaum gleichsetzen mit MI2, wo Cruise am Ende unendlich lange eine (vollkommen unrealistische) Motorrad-Verfolgungsjagd mit anschließender Mega-Prügelei am Strand komplett im Alleingang absolviert, während alle anderen nur zugucken.


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Re: Damiens "Mission Impossible Final Reckoning"

Beitrag von Damien3 »

Für mich waren meine aufgezählten Faktoren genauso nervig und unrund wie MI2.
Da stehe ich zu ;-)
Ich würde ihn aber auf Platz 2 von hinten stellen;-)
Es sind viele Dinge die mich gestört haben. Sie überwiegen einfach.
Aber ich hatte ja auch gesagt das es GANZ schwierig war. Ich liebe das ja seit 1996.
Zugegeben...ich hatte den Ersten damals nicht direkt auf dem Schirm.
Aber er ist irgendwie ans Herz gewachsen.
Vielleicht passiert mir das mit dem Finale auch noch...


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Re: Damiens "Mission Impossible Final Reckoning"

Beitrag von Detlef P. »

Ich hoffe, dass es so kommt.
Wie gesagt, ich habe das jetzt schon öfter gelesen, dass der enttäuschend gewesen sei.
Und das kann ich so nicht bestätigen.
Es ist für mich zwar nicht der beste, aber auch nicht der schlechteste der Reihe.
Würde ich ein Ranking machen, sähe das wohl so aus:

4
7
6
8
3
5
1
2

Wobei ich dazu sagen muss, dass ich den zweiten eigentlich unterhaltsamer finde, als den ersten, er aber objektiv betrachtet ganz klar schlechter und irgendwie "Trash in der A-Klasse" ist (weswegen ich ihn ja unterhaltsamer finde :mrgreen: )


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Re: Damiens "Mission Impossible Final Reckoning"

Beitrag von Damien3 »

Puuuh Ranking ist schwer...

4
7
6
5
3
1
8
2

Ich liebe Rogue Nation für seine atemberaubenden Szenen ...die Folterszene mit Rebecca...die Oper...die Unterwasserszenen...
Aber Fallout mit Cavill und dem Hubschrauber Finale...MEGA...PARIS....SO GEIL
Habe nach Sichtung mit Olli definitiv meinen Frieden mit Teil 3 geschlossen:-))


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Re: Damiens "Mission Impossible Final Reckoning"

Beitrag von Damien3 »

Manchmal hab ich das Gefühl das sie meine Reviews lesen..
Und alles wiedergeben was ich vor Tagen geschrieben habe😅😅😅
[bbvideo] [/bbvideo]


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