Damiens "Vielleicht lieber morgen"

[Damien3]

Dieser Fim hat mich in eine missliche Lage gebracht.

Er kam aus dem Nichts, amüsierte mich anfangs sehr, fesselte mich dann und jetzt sitze ich vor einem Fernseher auf dem das Standbild des Filmes bei Minute 131.11 stoppte und traue mich nicht weiter zu schauen.

Ich dachte zuerst das es ein netter Coming of Age Film ist der gekonnt schon in den Anfangssequenzen mit Erwartungshaltungen spielt.
Er überraschte mich danach immer mehr weil er viel tiefgründiger und vielschichtiger wurde als ich es für möglich gehalten hatte.

Vor allem eines haut mich um : Logan Lerman, ein Jugenddarsteller der bisher in " Percy Jackson" oder "3 Musketiere" eher der unverbrauchte Gesichtsvermieter war.
Jetzt bohrt sich dieser kleine Drecksack gerade so tief in meine Seele das es mir unmöglich ist den Film gerade jetzt weiterzuschauen.

Seine gesamte Clique, das gesamte Ensemble seiner Freunde die er während des Verlaufs immer besser kennenlernt und das sehr langsame aber schleichende Unwohlsein das sich während des gesamten Filmes aufbaut, macht mir soviel Angst das ich auch nur einen dieser Charaktere verlieren könnte wenn ich das jetzt zuende schaue...

Was soll ich denn jetzt machen?

Was hat der Buchautor und jetzige Regisseur seines eigeneN Drehbuchs mit mir vor?

Wird er es Hollywoodtypisch oder eher Undergoundmäßig ausgehen lassen?

Kene Ahnung zu welchem Schluss er nun nach dieser völlig untypischen Tour de Force kommt.

Aber eines ist sicher, das was Logan und Emma Watson ( jaaaa Hermine) hier geleistet haben ist eine absolute Sternstunde.
Die Chemie der beiden geht weit über das übliche und weit über den Einheitsbrei hinaus!

Wenn also die Generation Facebook mit eignem Therapeut und viel Citalopram neue Kultfiguren braucht sollte sie hier zugreifen.

Ein gebrochener junger Mann der eine "Allergie" gegen den Schmerz anderer entwickelt und sich dabei selbst immer mehr in den Abgrund manövriert.
Doch wer kann die Last des Schmerzes in dieser Welt schon aufnehmen oder gar lindern ohne daran zu Grunde zu gehen?
Gibt es eine Heilung für das Problem das man ständig versucht nett und rücksichtsvoll zu sein ohne ausgenutzt oder enttäuscht zu werden?

"Mann kann sich nicht aussuchen wo man herkommt, aber aussuchen wohin man geht."

Ich weiß nicht ob ich die vielen unheimlich weisen und helfenden Ratschläge und wirklich passenden Sprüche einfach so verkraften kann.

Dafür bin ich im Moment zu überrollt und zu geflasht.

Ich werde jetzt gefasst zu ende schauen was mich erwartet und hoffe das mich der Regisseur nicht mit dem Schmerz zurücklässt den die Hauptfiguren durchleiden müssen.

Auf das wir unendlich werden!

( auch ein Filmzitat)

PS diese Review ist für die Genialität des Filmes ziemlich kurz.
Aber ich kann kein einziges Wort mehr dazufügen, alles ist gesagt.

Ach ja:

David Bowie Heroes

I, I will be king
And you, you will be queen
Though nothing will drive them awaqy
We can beat them, just for one day
We can be Heroes, just for one day

And you, you can be mean
And I, I'll drink all the time
'Cause we're lovers, and that is a fact
Yes we're lovers, and that is that

Though nothing, will keep us together
We could steal time, just for one day
We can be Heroes, for ever and ever
What d'you say?

I, I wish you could swim
Like the dolphins, like dolphins can swim
Though nothing, nothing will keep us together
We can beat them, for ever and ever
Oh we can be Heroes, just for one day

I, I will be king
And you, you will be queen
Though nothing will drive them away
We can be Heroes, just for one day
We can be us, just for one day

I, I can remember (I remember)
Standing, by the wall (by the wall)

[Detlef P.]

L7: When we pretend we were deeeaaaaad, pretend, pretend......

Und? Wie hat Dir das Ende gefallen?
Ich habe den Film damals im Kino gesehen, aber komischerweise nie irgendetwas über diesen hier geschrieben (außer in meiner Jahres Top 10 von 2012 in die er reingekommen ist).
Ich fand auch die Darsteller wirklich grandios, obwohl ich sagen muss, dass mich Ezra Miller als schwuler bester Freund noch am meisten umgehauen hat.
Aber das ganze Ensemble war einfach super.
Tja, und der Film war leicht, obwohl er echt schwere Themen behandelt hat, was wirklich eine Kunst ist.
Das Ende fand ich melancholisch, aber schön. Mehr kann ich eigentlich auch nicht sagen.
Tolle Coming-of-Age-Geschichte, sehr subtil inszeniert und mit einem echten Killer-Soundtrack verziert.
Hach, wie ich so etwas liebe...

[Damien3]

Hey...ich fand das alles auch großartig!
Und in der top ten ist mir der gar nichtaufgefallen....
War gestern aber total überrascht das ich nievwas davon gehört hatte.

[Damien3]

Das ende war doch sehr viel milder als erwartet.
Aber auch passend! Die zeit heilt viele wunden..

[Detlef P.]

Ich fand das Ende auch recht versöhnlich für so einen teilweise harten Stoff.
Der steht in meiner Liste auf Platz 9: http://www.ufc-filmforum.de/viewtopic.php?f=2&t=2776