Asphalt City oder... die Hoffnungslosigkeit eingefangen mit Kameras.
Es ist einfach unbegreiflich das Dreck wie Twisters, Fall Guy oder Quiet Place so eine Aufmerksamkeit bekommen und dann...floppen.
Und solche unfassbar tiefgehenden, bewegenden Dramen wie dieser Film einfach völlig untergehen.
Ambitionierte im Dreck wühlende die Realität zeigende bewegende Geschichten die einen spüren lassen das es vieleicht sowas wie einen "Sinn" macht sich Abends nach Feierabend auf die Couch zu legen und etwas zu schauen.
Sich nicht zu berieseln lassen von AI gestützem Müll der Netflix Generation.
Sondern sich der Wirklichkeit stellen und auch mal den Finger "bzw Augen" in die Wunde zu legen.
Aufgewühlt zu sein und in eine Welt abzutauchen die aufzeigt WIE gut es dir eigentlich geht.
Und dich DENKEN lassen und, was ich sehr gut fand bei diesem Film...auch zu diskutieren.
Vor allem mit den Kids die nun beide auf der Schwelle des richtigen Erwachsenwerdens stehen.
Ein wichtige Film gerade auch für Olli, meinem Sohn der sich für einen sozialen Beruf entscheiden hat ist dies eine LEHRSTUNDE!
Zum Film....
Es ist die wahre Geschichte von Shannon Burke, der in seiner Ausbildung in New York für 5 Jahre einen Dienst als Notfallmediziner des FDNY
gearbeitet hat. Er wollte Geld verdienen bevor er zur nächsten Aufnahmeprüfung zur MED-Uni zugelassen wurde.
Und er präsentiert hier die Ausgeburten der Hölle.
Es ist schlimmer und wahrer als jeder Horrorfilm.
Hier brauchst du keinen Freddy oder Jason...echte Menschen in einem sozial abgehängtem Hexenkessel sind brutaler...direkter und schonungsloser als jede erdachte Figur.
Die Charaktere die hier aufgebaut werden, scheinen alle im ersten Moment nicht so wie sie rüberkommen.
Ein extrem mürrischer Sean Penn wie immer, wenn er ein Projekt produziert, mit absoluter Inbrunst dabei.
Ein Michael C. Pitt den ich jahrelang nicht sah spielt eine tickende Zeitbombe der völlig losgelöst von der Realität "sein Ding" durchzieht und aus dem man niemals schlau wird oder besser gesagt, nie weiß was er als nächstes tut.
Und ich LIIIIBE Ty Sheridan der hier die beste Performance seiner jungen Laufbahn gibt.
Der Film zeigt nicht nur die Auswirkungen einer immer weiter auseinanderklaffenden Schere zwischen arm und reich, also funktioniert er auf der Meta Ebende als Sozialkritik, sondern zeigt auch ungefiltert die Auswirkungen auf vermeintlich normale Menschen die damit jeden Tag umgehen müssen.
Es ist herzzereissend wie die sogenannten "helfenden Berufe" zu "wie überleben wir die Hölle" Berufe werden.
Scheint doch immer ein bisschen Romatik durch wenn man als Ersthelfer "leben retten möchte".
Ich denke deshalb lässt der Film auch keine Sekunde Zeit zu um verklärte Gefühle aufkommen zu lassen.
Direkt in den ersten 20 min wollten wir schon wegschalten weil die geballte Faust in dein Gesicht schlägt...und ES HÖRT NIE AUF!
In Minutentakt schaust du mit dem Kopf schüttlend zu wie sich das Team durch verschiedenste Ethnien und Gruppen in Lower Manhatten kämpft.
Und es ist ein Kampf.
Zwischen Gangmitgliedern die sich bekriegen oder muslimische Metzger die neben einem Notfall noch eben das Schaf schlachten.
Wie heisst es so schön..es gibt nichts was es nicht gibt.
Darunter dann auch Dauerfeuer von nicht enden wollenden Wortschwallen von Drogensüchtigen, Geflüchteten, Schwangeren.....Depressiven und auch ganz einfachem Abschaum der von der Welt ausgespuckt wurde.
Aber du bist trotzdem fasziniert wegen der Kamera und vor allem auch wegen der Schnittkunst dieses Filmes.
Es ist meisterhaft gefilmt dieses triste, graue Leben von Shannon das dann gebrochen wird durch das wild flackernde bunte Licht in den "Actionsequenzen" in und um den Rettungswagen.
Das fieseste ist die sozusagen 24 Stunden Tristesse. Der Hauptdarsteller lebt halt nicht nur auf den Straßen meist in der Nacht.
Wenn er morgens nach Hause kommt, geht er erstmal durch ein Schlafzimmer von fremden asiatischen Menschen vorbei an einem extrem ekeligen, dreckigen Küche um in sein Zimmer zu gelangen, dass durch einen Stoffdecke getrennt ist von dieser anderen Familie.
Er kommt niemals auch nur kurz aus dem Schützengraben raus.
Die Sirenen und das flackernde Licht spielen fast wie ein Darsteller in diesem Film mit...
Selbst die Jacke des Hauptdarstellers ist ein Charakter;-)
Zum Schluss zieht es dir nochmal völlig den Boden unter den Füßen weg.....
Der Film fragt dich, ob es sich lohnt fast sein leben zu "opfern" um anderen zu helfen, von denen die Hälfte gar keine Hilfe will.
Er stellt fragen ob ich den Drogenhändler wirklich "retten" soll ?
Und er beantwortet diese heiklen, teils extrem kontroversen Fragen sehr gut, wie ICH finde.
Und doch....wenn du nach 2 Stunden entlassen wirst. Deine Schultern sich 5 Kilo schwerer anfühlen, schafft der Regisseur es dich mit einem ganz kleinen, feinen Licht wieder gehen zu lassen.
Du traust dem ganzen noch nicht, aber was bleibt dir über?
Die nächste Schicht WARTET!
Damiens "Asphalt City"
Moderator: Damien3
Damiens "Asphalt City"
"Ich habe sie den ganzen Abend von dahinten beobachtet...sie sind ein sehr attrativer Mann"
"Warum gehen sie nicht in die Ecke zurück und schauen weiter?"
Kevin Costner..coole Sau.
"Warum gehen sie nicht in die Ecke zurück und schauen weiter?"
Kevin Costner..coole Sau.
Re: Damiens "Asphalt City"
Ist übrigens auf PRIME
"Ich habe sie den ganzen Abend von dahinten beobachtet...sie sind ein sehr attrativer Mann"
"Warum gehen sie nicht in die Ecke zurück und schauen weiter?"
Kevin Costner..coole Sau.
"Warum gehen sie nicht in die Ecke zurück und schauen weiter?"
Kevin Costner..coole Sau.