Kevin Williamson

Die größten Meister, die größten Nieten, ihre Filme, ihre Leben.

Moderator: Detlef P.

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Detlef P.
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Kevin Williamson

Beitrag von Detlef P. »

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"Von dem Unterhaltungsmagazin Entertainment Weekly wurde Kevin Williamson, den Insider als größten und einflußreichsten Star hinter der Kamera seit Quentin Tarantino handeln, zu einem der zwölf wichtigsten Entertainer des Jahres 1997 gewählt.
Erste Lorbeeren konnte Kevin Williamson als Autor und Schauspieler auf der Bühne sammeln. Von den Erfolgen ermutigt, studierte der Sohn eines Fischers Theater und Film an der East Carolina University und zog dann nach New York, um eine Schauspielkarriere anzustreben. Nachdem sich der erhoffte Erfolg nicht einstellen wollte, siedelte er über nach Los Angeles und verfaßte nach einem Drehbuchkurs an der UCLA seine ersten Skripts. Kurz darauf verkaufte er Scr**m - Schr**! an Miramax.

Neben Scr**m - Schr**! und Scream 2 verfaßte Williamson das Drehbuch zu dem schnörkellosen Horrorfilm Ich weiß was Du letzten Sommer getan hast, der in den US-Kinos 1997 zum erfolgreichsten Film der Herbstsaison avancierte.

Kevin Williamson war dann 1998 bei Faculty für das Drehbuch zuständig und fungierte als Ausführender Produzent.

Innerhalb von zwei Jahren hat Hollywoods neuer Star-Autor Kevin Williamson ein eigenes Genre etabliert: den Teenie-Horror-Slasher-Film. Er hauchte dem längst totgeglaubten Gruselgenre neues Leben ein, indem er es ausgerechnet mit einer Zutat versah, vor der die Produzenten von Popcorn-Kino gemeinhin zurückschrecken wie der Teufel vor dem Weihwasser: Anspruch! Seine intelligenten Gruselschocker strotzen vor Film- und Popzitaten. Vor allem aber verlegte Williamson die Handlung dorthin, wo sich auch das Zielpublikum von Horrorfilmen tummelt: auf Schulhöfe und den College-Campus.

Mit Scr**m - Schr**! schrieb Williamson den erfolgreichsten Horrorfilm aller Zeiten. Seither haben viele versucht, sein Erfolgsrezept abzukupfern, doch die Kopien (z. B. Mörderische Freunde, Düstere Legenden) reichten nie ans Original heran.

Für den Meister des schaurig-schönen Schreckens war's Ehrensache, dass er (ungenannt!) auch am Drehbuch von Halloween - H20 mitarbeitete. Schließlich fing mit John Carpenters Horrorklassiker Halloween 1978 alles an. Kevin lebte damals in Aransas Pass, Texas, wo seine Mutter ein kleines Hotel führte ("es hatte viel von Norman Bates"). Zum 13. Geburtstag seiner Freundin Shelley durfte Kevin einen Kinofilm auswählen. Er wählte Halloween und gruselte sich zu Tode: "Manchmal vergaß ich sogar zu atmen. Wenn Jamie Lee schrie, schrie ich auch. Wenn sie rannte, rannte ich mit ihr." Er war so begeistert, dass er sich den Film immer wieder und wieder ansah. Weil er noch zu jung war, um ihn allein sehen zu dürfen, kaufte er sich eine Karte für eine andere Vorstellung und schlich sich dann heimlich in den Saal, in dem Halloween lief. Er beobachtete, wie die Zuschauer vor Schreck schrien und von ihren Sitzen sprangen und wie sie sich hinterher darüber amüsierten, so vorgeführt worden zu sein. Von nun an wußte Kevin, was er später einmal machen wollte: Leute auf eine Achterbahn der Gefühle schicken.

Alle Kevin-Williamson-Filme besitzen biographische Momente. Die Anfangssequenz von Scr**m - Schr**! mit Drew Barrymore hat Williamson - wenn auch mit glücklicherem Ausgang - selbst so erlebt: Er hütete ein Haus in Westwood, als das Fernsehen ein Feature über die Mordfälle in Gainesville brachte. Ein Serienmörder hatte es damals auf College-Kids abgesehen. Williamson erkannte sofort die Parallele zu - natürlich! - Halloween und gruselte sich schon ein bißchen, so ganz allein in einem großen Haus.

Plötzlich schreckte ihn ein Geräusch aus dem Nebenzimmer auf. Ein Fenster, von dem er hätte schwören können, dass es vor wenigen Minuten noch geschlossen war, klapperte im Wind. Kevin wurde panisch. Mit einem Fleischmesser in der einen Hand und dem schnurlosen Telefon in der anderen, durchsuchte er Raum für Raum nach einem möglichen Eindringling. Um seine Nerven zu beruhigen, telefonierte er dabei mit seinem Freund David. Doch das Gespräch hatte genau den gegenteiligen Effekt. Schon bald erinnerte ihn sein Kumpel an all die großen Mörder der Filmgeschichte und malte ihm schreckliche Begegnungen mit Jason, Michael Myers und Freddy Krueger aus.

Williamsons Teenager-Serie Dawson's Creek ist seit seiner Erstausstrahlung im Januar 1998 ein Hit in den USA und machte seine jugendlichen Darsteller James van der Beek und Katie Holmes über Nacht zu Stars. Dawson's Creek ist das erfolgreichste Programm in der Geschichte von Warner Bros. Network.

Autobiographische Einsprengsel erwarteten vielleicht auch die Fernseh-Verantwortlichen, die Williamsons Konzept für die TV-Serie Dawson's Creek kauften. Was sie bekamen: sein Leben. Die erste Liebe, der erste Tanz, der erste Kuss. Dawson Leery (James Van Der Beek) ist Kevin Williamsons jugendliches Alter ego. Ein Popkultur-Junkie, der jeden Dialog aus Steven Spielbergs Der weiße Hai mitsprechen kann. Er weiß, dass er später einmal Filmgeschichte schreiben wird. Noch aber muss er das Leben in einer Kleinstadt und in der Schule meistern. Dawson steckt voller Ambitionen, Idealismus und Selbstzweifel; er versucht, sich über die Gefühle für seine große Liebe Joey (die Figur basiert auf Kevin Williamsons Freundin Fannie Norwood) klar zu werden. Kurzum: Seine Gefühlswelt schlägt Purzelbäume wie die eines jeden Teenagers.

Nach Erfolgen als Drehbuchschreiber und Produzent hegt Kevin Williamson inzwischen auch Regieambitionen. Wieder mal geht's um eine Episode aus seinem eigenen Leben. In seinem Regiedebüt Tötet Mrs. Tingle!, eine schwarze Komödie nach seinem eigenen Drehbuch, planen Schüler die Ermordung einer ungeliebten Lehrerin (Helen Mirren) - Kevins späte Rache an seiner Englischlehrerin, die ihm einzureden versuchte, er werde es im Leben zu nichts bringen.

Williamson lieferte zudem das Drehbuch zum aktuellen Film von Robert Rodriguez, dem Horror-Sci-Fi-Thriller Faculty (mit Piper Laurie und Elijah Wood). Außerdem entwickelt er eine Soap mit dem Titel "WasteLAnd" und arbeitet am Script zu einem dritten Teil der Scream-Saga. Außerdem arbeitet er an diversen Projekten für die Film- und Fernsehabteilungen von Miramax.

Mit Tötet Mrs. Tingle! gab Kevin Williamson 1999 sein Regiedebüt." (www.djfl.de)


Filmographie:

Scr**m-Schr**! (1996)
Ich weiß was du letzten Sommer getan hast (1997)
Scream 2 (1997)
The Faculty (1998)
Tötet Mrs. Tingle (1999) (auch Regie)
Verflucht (2005)
Scream 4 (2011)

Ein sehr fähiger Drehbuchautor!
Er hat einen meiner absoluten Lieblingshorrorfilme geschrieben, aber auch seine anderen Sachen sind sehr zu empfehlen.
Er ist so ziemlich der einzige der Teenie-Horror inteessant umsetzen kann.
"Verflucht" der ja extrem schlecht sein soll habe ich bisher noch nicht gesehen. Allerdings wurde da über die Hälfte des Films nochmal gedreht worauf Williamson mit Sicherheit keinen Einfluss hatte.
Zuletzt geändert von Anonymous am Di 24. Apr 2007, 13:28, insgesamt 1-mal geändert.


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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

ok, also ich denke er wird in spätestens 10 Jaren vergessen sein. Eine Randnote in der Filmgeschichte. Er hatte seine berühmten 15 Minuten Ruhm und das wars auch.
Scr**m war außerordentlich geil und ich dachte das das nur ein "Anfang" wäre, aber er wurde tatsächlich immer schwächer und Verflucht ist ein "verfluchtes" Stück Scheiße.
Schade, aber RIP Mr. Williamson


"Ich habe sie den ganzen Abend von dahinten beobachtet...sie sind ein sehr attrativer Mann"
"Warum gehen sie nicht in die Ecke zurück und schauen weiter?"
Kevin Costner..coole Sau.
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Detlef P.
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Re: Kevin Williamson

Beitrag von Detlef P. »

Also nach "Scr**m" konnte er ja kaum besser werden. Absolutes Meisterstück!!!
Und "Verflucht" ist, wie bereits gesagt, mit Sicherheit nicht seine Schuld.
Die Weinsteins haben bereits bei "Scr**m" versucht Craven Vorschriften zu machen. Glücklicherweise hat Craven trotzdem seinen Willen durchsetzten können.
Bei "Verflucht" ist es dann leider passiert, dass im Grunde genommen die Weinsteins das Zepter in der Hand hatten und fast den kompletten Film haben nochmal drehen lassen OHNE den Einfluss von Craven, geschweige denn Williamson.


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