Pedro Almodóvar

Die größten Meister, die größten Nieten, ihre Filme, ihre Leben.

Moderator: Detlef P.

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Detlef P.
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Pedro Almodóvar

Beitrag von Detlef P. »

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"Der Extreme aus der Extremadura: Lange Zeit galt das exzentrische Regiewunder Pedro Almodóvar als Enfant Terrible der spanischen Kulturszene. Bis ihm 1988 mit "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" der große Durchbruch gelang und er zum erfolgreichsten zeitgenössischen Regisseur seines Landes wurde.

Sein Ausbruch aus der tiefsten spanischen Provinz mit ihren christlich geprägten Werten war ihm starke Antriebskraft. Die streng religiöse Erziehung - im Alter von acht Jahren zog Pedro mit seiner Familie nach Extremadura, wo er an der Klosteroberschule von Franziskanermönchen unterrichtet wurde - schlug bei ihm völlig fehl und verkehrte sich ins Gegenteil: Mit Religion hatte Almodóvar, sobald er selbständig denken konnte, nichts mehr am Hut.

Dafür entwickelte sich schon früh seine Liebe zum Film, einer Art Ersatzreligion, der er im örtlichen Kino inbrünstig frönte. Mit 16 reicht es ihm, er flieht ohne Geld und ohne Unterstützung seiner Familie in die Großstadt. Er kennt nur ein Ziel: er will Film studieren und Regisseur werden.

Doch im Franco-Madrid ist die staatliche Filmhochschule geschlossen. Was ihn nicht an der Verfolgung seines Plans hindert: Almodóvar wird Autodidakt.

Zunächst aber stürzt er sich in das, was er bisher am meisten vermisst hat: das Leben. Und er trinkt es in vollen Zügen, fühlt sich in der Kulturmetropole Madrid wie im Paradies. Sein Geld verdient er sich in allen möglichen Jobs, bis er als Verwaltungsassistent bei der nationalen Telefongesellschaft hängen bleibt - 12 Jahre lang.

Eine Zeit, die, wie er heute sagt, seine Lehrjahre waren: die Menschen der spanischen Mittelschicht, die gegen Ende der Diktatur die ersten Freuden des Konsumismus genießen, sind die Figuren seiner späteren Filme.

In dieser Zeit kauft Almodóvar seine erste Super-8-Kamera, und abends, nach Dienstschluss, schreibt er Kurzgeschichten und Artikel für Untergrundmagazine. Mit der Truppe "Los Goliardos" inszeniert er Theaterstücke, und mit den parodistischen Punk-Rockern "Alamodovar and McNamara" macht er Musik und dreht seine ersten Super-8-Filme.

Die Liebe zum Theater und zur Musik findet Eingang in alle seine Filme. Keiner choreografiert wie er: Seine Filmbilder sind manchmal kunstvolle Stilleben, die er am liebsten mit unerwarteten Abstiegen in dunkle, gefährliche Gefilde kontert.

Die Umgebung, die Landschaften seiner Städte wie die der Seelen seiner Protagonisten, sind oft unwirtlich, zerklüftet, schwer zugänglich.

Seine Herkunft, die er ein Leben lang loswerden wollte, verlieh ihm die Flügel, die ihn schon zu Lebzeiten in den Olymp der Regisseure trugen. Die Krönung bisher: der Oscar für den mit Preisen überhäuften, von Publikum und Kritik gleichermaßen gefeierten "Alles über meine Mutter".

Mit "Sprich mit ihr - Hable con ella" ist ihm wiederum ein ganz ungewöhnlicher Film gelungen, ein Grenzen überschreitendes Stück Kino, mit dem er sich wieder einmal auf gefährlichem Parkett bewegt.

Ein poetisches Melodram über bedingungslose Liebe, Tod und Trauer auf dem schmalen Grat zwischen Schuld und Unschuld, mit bewegenden Szenen aus Pina Bauschs Tanzspiel "Café Müller" durchsetzt.

Ein Film auch über grenzenlose Kommunikation, der das Extreme seiner Aussage auflockert mit einem gehörigen Schuss Surrealität - ein echter Almodóvar eben." (www.kino.de)

Filmographie:

Pepi, Luci, Bom und die anderen Mädchen vom Haufen (1980)
Labyrinth der Leidenschaften (1982)
Das Kloster zum heiligen Wahnsinn (1983)
Womit habe ich das verdient? (1984)
Matador (1986)
Das Gesetz der Begierde (1987)
Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs (1988)
Fessle mich! (1990)
High Heels-Die Waffen einer Frau (1991)
Kika (1993)
Mein blühendes Geheimnis (1995)
Live Flesh-Mit Haut und Haaren (1997)
Alles über meine Mutter (1999)
Sprich mit ihr (2002)
La mala Educación-Schlechte Erziehung (2004)
Volver (2006)
Zerrissene Umarmungen (2009)
Die Haut in der ich wohne (2011)

Ein Typ, der sehr geile Filme macht.
Es ist mir richtig peinlich, dass ich von seinen 80er-Filmen nur "Das Gesetz der Begierde" kenne, nicht mal "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs".
Komischerweise ist "Sprich mit ihr" sein bester Film, obwohl es da nicht um Schwule, Transsexuelle oder Frauen, sondern um heterosexuelle Männer geht.
"Mein blühendes Geheimnis" war nicht so besonders und auf "La mala Educación" hätten wir locker verzichten können.
Aber abgesehen davon...
Zuletzt geändert von Anonymous am Mi 3. Mai 2006, 14:34, insgesamt 1-mal geändert.


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Murillo
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Beitrag von Murillo »

Ein sehr interessanter Filmemacher, auch wenn sein letzter Film "La mala educación" ziemlich öde war.
"Kika" und "Sprich mit ihr" haben mich hingegen sehr beeindruckt.


"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)

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"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Pedro Almodóvar wird heute 60 Jahre alt.
Herzlichen Glückwunsch! :beer:


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