Emily Rose und die Wahrheit

Hier könnt ihr diskutieren, was das Zeug hält, jedoch nur über alles, was das Thema Film betrifft.

Moderator: Detlef P.

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Damien3
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Emily Rose und die Wahrheit

Beitrag von Damien3 »

Anneliese Michel


Ich denke ich habe mit diesem Thema mal wieder sowas wie eine Wiederbelebung der Diskussionen vor.
Das ist ein Thema das fast nach Auseinandersetzung schreit, zumal ich viel recherchiert und gefunden habe...


1976
der weiße Hai wütet gerade in den lezten Zügen durchs deutsche Kino.
Die ersten Teaser Poster von Star Wars tauchen auf.
Der Taxi Driver bekommt keinen Oscar und irgendjemand flog über das Kuckucksnest.

1. Juli 1976.
ein schöner Sommerstag.
Anneliese Michel wird and diesem Tag den ersten und einzigen offiziell genehmigten Exorcismus in der deutschen Geschichte nicht überleben.
Das unglaubliche daran: Anneliese war verhungert.

Angefangen hat es wohl 1968. Bis dahin verhält sich Anneliese wie viele Mädchen aus streng katholischen fränkischen Familien: Sie geht zweimal wöchentlich zur Messe, betet Rosenkränze und will Lehrerin werden. Eines Nachts erleidet sie einen Anfall: Sie ist gelähmt, wird durchgeschüttelt. Weder ihre Eltern noch ihre drei Schwestern kann sie zu Hilfe rufen. Ein Neurologe diagnostiziert eine schwere Epilepsie vom Typ Grand Mal. Nach längerem Krankenhausaufenthalt erscheinen ihr beim täglichen Rosenkranzbeten Teufelsfratzen, die sie von 1970 bis zu ihrem Tod verfolgen.

Obwohl viele Neurologen eine psychotherapeutische Ausbildung haben und Depressionen, die nach Epilepsien auftreten, rechtzeitig erkennen müssten, fand diese Diagnose bei Anneliese Michel nicht statt. Im Herbst 1970 besucht sie wieder das Gymnasium. Mitschülerinnen beschreiben Anneliese Michel als "zurückgezogen und sehr religiös". Während andere Mädchen die Freiheit der Siebzigerjahre genießen, glaubt Anneliese, besessen zu sein. Anders kann sie sich die teuflischen Fratzen, die sie verfolgen, nicht mehr erklären. Dazu kommen jetzt Stimmen, die ihr sagen, sie sei verdammt und werde "in der Hölle schmoren".

Schuld, Buße, Sühne, das sind Begriffe einer Religion, mit der Anneliese aufgewachsen ist. Opfer, Sünde, Leiden, jedes Erlebnis muss in einen religiösen Zusammenhang gebracht werden. Anneliese baut eine Leidenserwartung auf. Denn leiden mussten auch die vielen Heiligen, die sie täglich anbetet. Trotzdem denkt sie an Selbstmord. Die Depressionen werden stärker. In den Arztbesuchen, die keine Linderung verschaffen, sieht sie keinen Sinn mehr. Nur einmal, da ist sie bereits volljährig, versucht sie, einem Arzt von den "Dämonen" zu erzählen, die ihr inzwischen sogar Befehle erteilen. Danach schweigt sie. Zu groß ist die Kluft zwischen der nüchternen Analyse der Humanmedizin und ihrer katholischen Weltanschauung. Fortan umschreibt sie Ärzten ihr Problem mit "Auseinandergerissenheit" oder "nicht sich selbst sein können".

Zwei mal wurde Anneliese ein Exorcismus untersagt, doch hatte sich ihr betreunder Pater Ernst Alt ihrer angenommen und einen noch religiöseren Lebensstil nahegebracht.

Mit fatalen Folgen, denn anstatt einer vernünftigen Untersuchung gab es nun noch mehr Angriffsfläche für Hirngespinnste.

Kritik und Zweifel an den autoritären Eltern muss sie unterdrücken, dadurch wird sie aggressiv: Sie schlägt Jesusbilder von der Wand, zerfetzt Rosenkränze, zerschmettert Kruzifixe. Im Klingenberger Elternhaus reißt sie sich die Kleider vom Leib, uriniert auf den Fußboden und beschimpft, schlägt oder beißt Familienmitglieder. Stundenlang brüllt und tobt sie. Nachts schläft sie nackt auf dem Steinboden. Mahlzeiten verweigert sie, da ihr "die Dämonen verbieten", davon zu essen. Stattdessen kaut sie Spinnen, Fliegen oder Kohle und trinkt ihren Urin. Oft rast sie durchs Haus, wälzt sich auf dem Boden und fügt sich schwere Verletzungen zu. Zwischendurch lassen die Anfälle nach. Fremden gegenüber bleiben sie fast aus. Manchmal passiert wochenlang nichts, dann studiert sie an der Pädagogischen Hochschule in Würzburg und geht zur Kirche, als sei nichts passiert.

Im September 1975 beauftragt der Würzburger Bischof Josef Stangl "nach reiflicher Überlegung und guter Information" den Salvatorianerpater Arnold Renz, an Anneliese Michel einen großen Exorzismus durchzuführen. Eigentlich ist dies nichts anderes als eine festgelegte Folge von Gebeten, Anrufungen und Beschwörungen, durch die der Teufel vertrieben werden soll. Neun Monate vor Annelieses Tod wird der Exorzismus erstmals in ihrem Elternhaus praktiziert. Anwesend sind auch ihre drei Schwestern, Pfarrer Alt und ein Ehepaar, das beansprucht, Anneliese "entdeckt" zu haben.

Es wird gebetet und das Kruzifix geschwenkt, Vaterunser, Ave Maria. Zwischendurch werden Erfrischungen und Kuchen gereicht. Anneliese brüllt und tobt, besonders wenn Weihwasser fließt, sie will beißen und schlagen, von drei Männern muss sie gehalten oder gefesselt werden. Anneliese flucht: "Scheißkerl, Drecksau, hör mit dem Dreckszeug auf." Es entstehen über vierzig Tonbandprotokolle.

Ich habe diese Tonbänder von 1976 tatsächlich gefunden!!!!!!!!!!!!!!!!

http://www.herzmariens.de/web_anneliese ... hel_90.wma

Es ist wirklich mark und Bein durchdringend diese Dokumente zu hören.
Einerseits ist man erheitert andererseits auch agewiedert und zweifelnd.
Was geht da ab?????
Der gesunde Menschenverstand sagt mir das das Mädchen einen verünftigen Artz braucht, doch war alles nur ein psychisches Problem???
Woher wußte Sie etwas von einem Pfarrer der auch exorciert hat und zwar im Jahre 1700 ???????
Pfarrer Alt mußte in der katholischen Bibliothek zu Regensburg tagelang nach einträgen zu dieser Person suchen....Woher wußte sie davon??
Sie sprach plötlich hebräisch und französisch.....sie hat diese Sprachen nie gelernt...

Neben den wöchentlichen Sitzungen in Klingenberg legt Anneliese die Abschlussprüfungen an der PH Würzburg ab. Immer häufiger jedoch ist sie bewusstlos, gelähmt oder von Zwängen geplagt. Die letzten Monate ihres Lebens verbringt sie im Haus der Eltern. Wochenlang verweigert sie die Nahrungsaufnahme. "Die bringen mich um", klagt sie über das, wovon sie sich "besessen" fühlt. Ihre Knie sind aufgeplatzt, weil sie während der Exorzismen bis zu sechshundertmal dem Zwang nach Kniebeugen nachgibt. "Ich will auch für andere Leute leiden ... aber dass das so grausam ist", hatte sie Pfarrer Alt einmal anvertraut.

"Sie hat das Leid anderer auf sich genommen und ein Sühneopfer erbracht. Es war eine atemberaubende Erfahrung", wird ihr ehemaliger Seelsorger später aussagen. Beim letzten Exorzismus am 30. Juni 1976 ist Anneliese Michel bereits völlig abgemagert. Sie hat eine Lungenentzündung und hohes Fieber. Auf die zwanghaft schnellen Kniebeugen kann sie trotzdem nicht verzichten. Ihre Eltern stützen sie dabei. "Bitte um Lossprechung", ist der letzte Satz, den sie an den Exorzisten richtet. Dann:

"Mutter, ich habe Angst."

das hat mir eigentlich den größten Schauer über den Rücken laufen lassen.
Diese direkte Ansage an die Frau die sie eignetlich hätte beschützen müssen.

Am Morgen des 1. Juli 1976 gegen 8 Uhr stellt Anna Michel den Tod ihrer Tochter fest. Gegen 13.30 Uhr verständigt Pfarrer Ernst Alt die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg. Oberstaatsanwalt Stenger ermittelt. Die Obduktion ergibt, dass Anneliese Michel verhungert ist. Wegen "fahrlässiger Tötung durch Unterlassung" werden die Eltern, Pater Renz und Pfarrer Alt im April 1978 zu dreijähriger Haft auf Bewährung verurteilt. Die Angeklagten hätten für medizinische Hilfe sorgen müssen, stattdessen haben sie durch "naive Praktiken" den Zustand der Erkrankten verschlimmert.

Ich habe nun hier das schrecklichste Dokument dieser Misshandlungen einer kranken?besessenen? Seele gefunden.
Bitte nicht anschauen wenn ihr schnell schlecht schlafen könnt.
Ich muss gestehen das mich dieses Bild tatsächlich nachts verfolgt hat.
So viel menschliches Leid habe ich noch nie gesehen...
Und das verrückte ist das es erst vor so kurzer Zeit noch sowas gegeben hat...


Ich weiß leider nicht wie ich ein <foto hier reinbekomme aber meine Achtung vor Pro Sieben ist nach dieem Artikel auf das niedrigste aller Möglichkeiten gesunken..
Bitte lasst euch nicht abschrecken denn unter "coolste Pics" ist das Bild von dem ich spreche...Anneliese kurz vor dem Tod auf 31 Kilo runtergemagert..
http://www.prosieben.de/wissen/galileom ... kel/40566/

vielliecht kann einer diesen geschmacklose Rahmen aufheben und das Pic einfach hier reinstellen...

Was haltet ihr von dieser Geschichte die für die Filme "Der Exorcismus von Emily Rose" und "Reqiuem" herhalten mußte???????????????????????


"Ich habe sie den ganzen Abend von dahinten beobachtet...sie sind ein sehr attrativer Mann"
"Warum gehen sie nicht in die Ecke zurück und schauen weiter?"
Kevin Costner..coole Sau.
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petschiko
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Beitrag von petschiko »

hmn schwer zu sagen... vielleicht schizophrenie in seiner aller höchsten form? ich denke einerseits gibt es auf dieser welt dinge die man mit wissenschaft nicht unbedingt erklären kann, andererseits kann unser geist und unsere psyche dinge mit uns anstellen, welche ebenfalls noch nicht erklärt worden sind. geistig behinderte menschen bringen teils unvorstellbare kräfte auf, einfach so. ein bekannter arbeitet in einem wohnheim und erzählt wie die menschen dort schränke hochheben und von sich werfen, dafür brauch man normal zwei ausgewachsene starke männer... ob das nun ein dämon bei anneliese michel war, wage ich zu bezweifeln.. vielleicht eine krankhafte reaktion von übertriebenem Kathechismus der kath. Kirche in der Erziehung?


Beobachte, was früher war, dann weißt du was kommen wird.
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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Ich vermute auch eher, dass es sich um ein krankheitsbedingtes Erscheinungsbild handelt.
Obwohl es schon sehr sehr merkwürdig ist, dass sie Sprachen sprechen konnte, die sie nie gelernt hat.


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