Damien in "Zeiten des Aufruhrs"

[Damien3]

Der erste Film von Leornardo DiCaprio und Kate Winslet nach Titanic.
Warum haben sich die beiden diesen Film ausgesucht??
EIgentlich ganz einfach, war Titanic noch ein Film mit einem sehr ernsten Thema und 1000 Toten, der aber im Endeffekt aber doch nur seifenopernähnlichen Geschichten folgte.
Diese Geschichte ist zwar auch aus der Vergangenheit, aber das Grundkonstrukt ist jedoch fast ausschließlich auf 2 Persionen beschränkt.
Sehr intim also.
Es geht um ein Ehepaar dessen jugendliche Träume nach junger Hochzeit ziemlich bald vom spießigen Alltag eingeholt werden.

Aber dieser Film dient nicht wie der 2. erolgreichste Film aller Zeiten zur Unterhaltung.

Dieser Film ist zu keiner Sekunde unterhaltend. Eher fühlt man sich in einem Käfig gefangen in dem jemand deine Füße mit einer Feder kitzelt.
Absolute Folter.

Hineingeworfen wird man gleich in eine der ersten Auseinandersetzungen des Paares.
Die Emotionen kochen gleich nach 5 Minuten extrem hoch, und der Zuschauer weiß sofort wo er dran ist.
Ehe ist Krieg und es gibt wie im wirklichen Krieg keine Gewinner.
Die schaupielrischen Liestungen in diesem Film sind grandios, die Kamera extrem angenehm und fast dokumentarisch nahe bei den Gesichter der Hauptdarsteller. Die Regie ist exquisit wie es sich für Sam Mendes gehört.
Doch ich als verheirateter Mann mittleren Alters in der gleichen Situation mit 2 Kindern, kann in einigen Szenen einfach nicht vergessen das es sich hier um Schauspieler handlet die ein Drehbuch runterbeten.
Selbst zwischen den größten emotionalen Ausbrüchen schimmert immer wieder ein Drehbuchautor durch, der die Beteiligten immer wieder Sätze sagen lässt die kein "normaler Mensch" sagt.
Ich meine, man versucht wirklich alles aus "allerwelts"-mäßigen Problemen entstehen zu lassen und ist wie wild versessen darauf alles zu erden, doch sind hier von "ordinary People" zu viele Weisheiten und psychologische Tiefenschärfe zu hören.
Es gibt immer wieder Momente in denen man meint das ein Schreiber zu tief in irgendwelchen Eheberaterbücher reingeschaut hat und leider die allzu normalen Mitmenschen mit zu viel Gerede zerstört.

Die Auseinandersetzungen die hier wie Vulkanausbrüche scheinen sind außerordentlich toll gespielt und mitreißend inszeniert, doch stehen sich die Figuren mit ihren AUssagen imemr wieder im Weg und die sehr glaubwürdigen Darsteller jonglieren hilflos mit Wortergüssen um sich bis dieses Gerüst zusammenfällt.

Gesondert gesagt kann ich behaupten selten einen so guten Nebendarstellercast gesehen zu haben.
Allein Michael Shannon war tatsächlich Oscar Material! Er war zwar nominiert, hat ihn aber nicht bekommen.

Auch Kathy Bates und ihr Mann sind genial.
Vor allem schenkten Sie mir eine der besten Szenen des Filmes.
Und zwar den Schluß!

Nachdem die letzten 15 MInuten fast unerträglich brutal und seelisch und körperlich grausam sind, schenkt uns der Drehbuchautor tatsächlich eine so geniale Schlußsequenz die mit in ihrer Einfachheit einfach den Atem geraubt hat.
Den ganzen Film über ist die Bates eine Freundin von Kate Winslet.
Sie besucht sie immer mit ihrem Mann.
Währdend des gesamten Filmes, versucht die Winslet immer ihren Mann dazuzu bewegen einfach mal ruhig zu sein und nicht immer alles bis zum letzten Quentchen auszudiskutieren. Sie bettelt manchmal fürmlich um nur ein bißchen Ruhe damit sie mal Zeit für sich hat zum nachdenken.
Und die ganze Zeit denkt man nur, warum sie nicht so ein Glück in der Ehe haben kann wie die Bates mit ihrem Ehemann.
Und nachdem dieser Ehekrieg im Film erzählt wurde, und man die Endtitel erwartet wird nochmal auf die Bates zurückgeschwenkt, die sich in ziemlich fieser Natur über das Leben des jungen Ehepaares Winslet/DiCAprio äußert und man sieht den gleichen Blick des Mannes wie ihn immer DiCaprio bekommen hatte. UNd denkt...ohoh hier ist es eigentlich auch nicht besser....doch der Blick ändert sich plötzlich als der Mann seine Hand an das Hörgerät hält und es leiser stellt bis er seine Frau nicht mehr hört!
So einfach kann das Leben sein, eine bessere Einstellung nach diesem Film hätte es niemals geben können.
Wie einfach doch Probleme gelöst werden können.....

[Detlef P.]

Hm, ich dachte Du mochtest den Film überhaupt nicht.
Hast Du zumindest mal geschrieben...

Ich fand den Film teilweise etwas zu steril gehalten. Aber insgesamt sehr genial. Vor allem schauspielerisch von allen Beteiligten sehr gut gemacht.

[Damien3]

Ich gebe zu den Anfang mal auf schlechter Kopie gesehen zu haben und nicht zuende geguckt. Jetzt habe ich das Gesamtwerk gesehen.

[Detlef P.]

Also wie bei "2001" (kleiner Scherz )