Immer die selbe Actionfilm- und Psychothrillergrütze

Hier könnt ihr diskutieren, was das Zeug hält, jedoch nur über alles, was das Thema Film betrifft.

Moderator: Detlef P.

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Detlef P.
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Immer die selbe Actionfilm- und Psychothrillergrütze

Beitrag von Detlef P. »

Im Kino läuft zur Zeit mal wieder die selbe Scheiße wie immer.
Irgendwelche Bösewichte wollen die Welt zerstören und irgendein Superbulle muss die Welt im Alleingang retten.

Oder irgendein Psychopath, der in seiner Kindheit immer mit dem Gartenschlauch abgespritzt wurde bringt irgendwelche Leute um und ein FBI-Bulle, der die selbe Kindheitserinnerung hat muss ihn schnappen, wobei der Killer den Bullen immer haarklein über seine Tätigkeiten informiert und ein "Spielchen spielt".

Also wirklich, ich kann es nicht mehr sehen...


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

Hm ich finde im Moment ist es gerade andersrum...
Wie viele Problemfilmchen flimmern den wieder auf unsren Leinwänden herum?Gerade aus Deutschland....
Aber leider ist die Grütze die du beschrieben hast seit den frühen achtzigern immer noch nicht verschwunden...


"Ich habe sie den ganzen Abend von dahinten beobachtet...sie sind ein sehr attrativer Mann"
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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Von "Problemfilmchen" habe ich im Moment nicht so viel mitbekommen (wahrscheinlich weil die alle schlecht sind). Es gibt nur eine ganze Menge Biopics, was mir auch total auf die Nerven geht.
Das sind Filme, die sich kein Schwein ansehen würde, wären sie nicht pompös in Szene gesetzt und spielte nicht irgendein bekannter Hollywood-Arsch die Hauptrolle


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Murillo
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Beitrag von Murillo »

Ach, ist doch alles Scheiße in den Kinos. Die Art von Filmen, die Detlef angesprochen hat, lässt sich einfach nicht verdrängen und genau diese Filme sind es, die die Masse interessieren.
Das ist genau wie mit dem Radioprogramm, da läuft auch immer die selbe Scheißmusik. An meinem Arbeitsplatz im Raucherraum bin ich ja praktisch gezwungen Radio zu hören und habe schon tausendmal versucht durchzusetzen, dass wir nur noch Klassik, Jazz, Swing oder zumindest total verpeilte Schlagersender hören...aber nein, die Leute sind die Scheiße halt so gewohnt und können sich nicht von ihr trennen.


"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)

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"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
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Voland
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Beitrag von Voland »

Genau das ist es. Die Leute sind es gewöhnt solche Filme zu sehen. Wenn alles immer nach Schema F abläuft muss man nicht umdenken. Denn das Fernsehen ist doch zur Berieselung da - so wie ein Aquarium - hat denn jemand etwas anderes behauptet? Kino ist da auch nicht viel anders, das zeigt doch schon die Entwicklung der Multiplex-Kinos. Man will einfach nur unterhalten werden. Zahlt massenhaft Geld um sich eben in Dolby Surround berieseln zu lassen und dabei diese ach so tollen Nachos zu futtern. Danach gehts gleich weiter in die Multiplex-Disco oder auch nur zu den dortigen Lokalen bzw. Restaurants.

Der Film war schon seit Anbeginn in diese beiden Bereiche getrennt. Viele Leute haben darin einfach Unterhaltung gesehen, die das Radio verdrängt. Unterhaltung und Nachrichten, so war es doch. Dann gab es die kleinere Gruppe, die versucht hat, mit dem Film zu experimentieren. Ihn nicht an die Zuschauer anzupassen, sondern den Film so zu machen, wie man es selbst will. Das nennt man dann Autorenkino. Im Zuge der Nouvelle Vague hat das ganze dann sozusagen ihre Hochkultur erlebt und tausende von Studenten begeistert.
Übriggeblieben ist leider nicht viel - die Masse und die Geldgier war stärker. Somit ist Kino mittlerweile immer mehr zum Produkt geworden und hat sich von der Kunst abgewandt.


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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

Es gab am Anfang keine 2 Bereiche.
Die Kinematographen waren auf Jahrmärkten zur UNTERHALTUNG und zum erschrecken der Menscheiheit aufgestellt und jeder der einen Dime besaß konnte den ersten einfahrenden Zug auf der Leinwand beobachten und die hälfte der Leute rannte aus dem Kino vor Angst überfahren zu werden.
KINO war vom Grundsatz her als aller erstes UNTERHALTUNG und von den Künstlern damals als eine kurze Modeerscheinung abgetan und VOLLKOMMEN verpöhnt...
Bis die ersten richtigen Filme gedreht wurden mit Schnittmontagen und einer richtigen Geschichte und nicht nur Momentaufnahmen aus der Natur zu sehen waren, vergingen noch 30 ! Jahre.
Erst als die "Künstler" bemerkten mit welcher Macht man es zu tun hatte wurden auch Sie Geldgeil und benutzen das Medium das sie vorher hassten...
So entstanden die ersten künstlerischen Filme wie "Greed" oder "Der andalusische Hund"(im übrigen die größte Scheiße die ich je geshen habe...)


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Voland
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Beitrag von Voland »

Du bist gut! Gefällt mir, dass man aufpasst was ich schreibe *g*. Ich muss zugeben, dass ich hier ein wenig übertrieben habe. Vielleicht deshalb, weil die Zeit schon lange zurück ist und für mich 1920 ebenso zu den Anfängen des Films zählt wie 1895.

In einer Hinsicht kann ich Dir aber nicht Recht geben. Als "Der andalusische Hund" und "Greed" gedreht wurden war der Film als Kunst schon längst nicht mehr so neu. Der Film als Kunst begann wenige Jahre nach den ersten Unterhaltungsfilmen. So in etwa mit "Cabiria" aus Italien.
Ursprünglich war es natürlich als Jahrmarktsunterhaltung gedacht - gab es ja auch schon vorher mit der Laterna Magica.


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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

Ok ich hatte jetzt diese Filme noch einfach so im Kopf...
Es gab natürlich vereinzelt vorher etwas.
Aber die Filme die vorher entstanden hatte nicht diesen vielschichtigen künstlerischen Aspekt geplant!
Die ersten Filme die jetzt als "Kunst" eingestuft werden waren halt vermehrt "Proben" für richtige Filme.Ich will nicht sagen Unfälle.
So ich muß jetzt erst mal mit meinen beiden Frauen in den Zoo ..bis nacher


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Voland
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Beitrag von Voland »

Ich halte die ersten Kunstfilme keineswegs für Proben oder Unfälle. Die Leute wussten was sie taten. Sie versuchten die Grenzen des Films auszuloten. Genau so ein Film ist übrigens "Der andalusische Hund". Und darf ich Dir was sagen? Auch ich finde diesen Film abartig und verstehe ihn nicht. Aber es gibt noch etwas, das ich Dir verrate. Bunuel selbst meinte, dass er niemandem glaubt, der seinen Film mag - denn es ist einfach ein großes Experiment, indem er einfach nur sehen wollte, wie die Leute reagieren und wie weit er gehen kann. Er ging bisher am weitesten in der ganzen Filmgeschichte (sofern man die Snuff-Filme nicht dazuzählt).

Der Film ist unverständlich, sinnlos,... - er ist halt ein Werk des Surrealismus. Ich mag die surrealistischen Filme von Bunuel nicht so, weil ich damit nichts anfangen kann. Da bevorzuge ich lieber seine eher leichteren Filme wie "Dieses obskure Objekt der Begierde". Wobei das auch teilweise etwas extrem ist.

"Greed" kenne ich noch nicht. Dazu kann ich Dir nichts sagen ;-)

Viel Spaß im Zoo. Ich würde auch gerne mal wieder da hin - brauche Tierfotos. Aber derzeit sieht es mein Zeitplan nicht vor *g*


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Murillo
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Beitrag von Murillo »

Ich scheine eine der wenigen zu sein, die "Der andalusische Hund" toll fanden. Es ist zwar kaum zu erklären, warum. Er ist in der Tat sehr konfus, aber es sind vor allem auch diese Schockelemente, die ich bewundere.

Ich fand es nett, plötzlich dieses Auge zu sehen oder die toten Rinder zwischen dem Klavierflügel, während dabei diese total kranke Musik gespielt wird. :mrgreen:


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Beitrag von Voland »

Es waren Pferde. Und ich sagte nicht, dass ich den Film nicht bewundern würde. Ich habe Respekt vor dem Film, auch wenn ich nicht viel damit anfangen kann.


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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

Waaaaaarum Respekt und warum Bewunderung wenn ihr nichts damit anfangen könnt....NUR weil es ein "Künstler" ist der das hergestellt hat.
Das ist mindestens genauso verlogen wie die "Hollywoodscheiße" die ihr so anprangert...


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Beitrag von Voland »

Du gibst ja ordentlich Zunder, das muss man Dir lassen.

Also ich glaube die Kunstfilmfanatiker und die Blockbusterfans trennen Welten in der Auffassung von Filmen.

Einem Film Respekt zollen bedeutet, ihn als herausragend anzuerkennen, jedoch selbst nicht so angetan von ihm zu sein. Ich persönliche Unterscheide Lieblingsfilme und jene Filme, die einfach einen Status jenseits solcher Bewertung erlangt haben. Unter einem Lieblingsfilm verstehe ich einen Film, der mich begeistert und den ich so oft ansehen kann wie ich nur will (Die Träumer, Kurzgeschnitten, Und morgen war Krieg,....). Unter Filmen, die jedem Tadel erhaben sind verstehe ich zum Beispiel jene, die ich froh bin gesehen zu haben, die einen wichtigen Beitrag geleistet haben, aber die meinem Geschmack nicht entsprechen. Es ist beinahe ein Unterschied zwischen den subjektiv und objektiv bewerteten Filme. Natürlich gibt es dann jene, die in beide Bereiche passen - das sind die Killer ;-)


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Auch mir hat "Der andalusische Hund" sehr gefallen.
Der Film ist einfach total krass (vor allem für die damalige Zeit) und hat viele kranke Ideen, was mir bei Filmen oft gefällt.

Wenn mir dieser Film jedoch nicht gefallen würde, würde ich das auch schonungslos zugeben.
Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich zum Beispiel "King Kong und die weiße Frau" scheiße finde und abgrundtief hasse. Selbst wenn alle anderen sagen, dass es ein Jahrhundertwerk ist.
Bei "Sie küssten und ..." ist es allerdings so bei mir, dass ich denke das der Film vor 40 Jahren (als er entstand) mit Sicherheit ziemlich gut war.
Er wirkt mir heute nur zu angestaubt, vor allem, da es mittlerweile so viele Filme gibt, die dieses Thema behandeln.
Also, wie ich auch früher schon gesagt habe:
Wenn ich einen Film scheiße finde, dann sage ich das auch, vollkommen egal was andere sagen.


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