Alan Rickman

Hier findet man Biografien, Filmografien zu einigen Schauspielern und kann über diese diskutieren.

Moderator: Detlef P.

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Murillo
die graue Eminenz
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Alan Rickman

Beitrag von Murillo »

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* 21.02.1946 in London

Alan Rickman wurde im Londoner Stadtbezirk Hammersmith als zweites von vier Kindern einer irisch-walisischen Familie, einem katholischen Vater und einer methodistischen Mutter, geboren. Als er acht Jahre alt war, starb sein Vater Bernard Rickman, ein Fabrikarbeiter, an Lungenkrebs.[1] Von da an wurden er und seine Geschwister von seiner Mutter Margaret Doreen Rose (geb. Bartlett) alleine groß gezogen.
Seine Mutter starb 1997.
Rickman entdeckte in seiner Kindheit sein Talent für Kalligrafie und Aquarellmalerei, so dass er ein Stipendium an der Privatschule Latymer Upper erhielt. Nach Beendigung seiner Schulausbildung absolvierte er am Chelsea College of Art and Design eine Ausbildung als Grafikdesigner. Anschließend gründete er mit Freunden seine eigene Firma Graphiti und arbeitete einige Jahre in Soho in diesem Beruf, bevor er mit 26 Jahren ein Stipendium für die Royal Academy of Dramatic Art (RADA) bekam, die er von 1972 bis 1974 besuchte. Während dieser Zeit befasste er sich vorwiegend mit Shakespeares Dramen, gewann den Emile-Litter-Preis, den Forbes-Robertson-Preis und die Bancroft-Gold-Medaille und arbeitete nebenbei als Kostümbildner für Nigel Hawthorne und Ralph Richardson.
Alan Rickman arbeitete mit sehr vielen verschiedenen experimentellen britischen Theatergruppen zusammen, wie zum Beispiel bei Tschechovs Die Möwe und bei Snoo Wilsons The Grass Widow am Royal Court Theatre in London. Des Weiteren trat er dreimal beim Edinburgh International Festival auf. Zwischenzeitlich hatte er gelegentliche Fernsehauftritte. 1980 spielte er die Rolle des Mr. Slope in der mehrteiligen BBC-Verfilmung von Anthony Trollopes Barchester Towers: The Barchester Chronicles.
Auch bei der Royal Shakespeare Company wirkte Rickman in einigen Stücken mit, unter anderem in Wie es euch gefällt und Gefährliche Liebschaften. Die Inszenierung von Gefährliche Liebschaften wurde 1987 auch am Broadway aufgeführt, und Rickman wurde für seine Rolle als Vicomte de Valmont für den Tony Award nominiert. Während dieser Zeit in New York bot ihm Joel Silver die Rolle des Hans Gruber in Stirb langsam an, die 1988 seine internationale Filmkarriere begründete. Seither ist Rickman sowohl auf der Bühne (dort auch als Regisseur) wie auch für Fernsehen und Kino aktiv.
Während er in britischen Filmen wie Sinn und Sinnlichkeit oder Wie verrückt und aus tiefstem Herzen (Truly, Madly, Deeply) insgesamt eher sanfte Charaktere verkörpert, stellt er in Hollywood-Produktionen häufig die Rolle des Bösewichts dar, wie beispielsweise Hans Gruber in Stirb langsam oder den Sheriff von Nottingham in Robin Hood – König der Diebe. Dass er auch komödiantisches Talent besitzt, konnte er in Filmen wie Galaxy Quest, Dogma und Tatsächlich … Liebe unter Beweis stellen. Bei der Robin-Hood-Verfilmung fielen jedoch die entsprechenden Szenen mit ihm größtenteils dem Filmschnitt zum Opfer (siehe dort). 1995 betätigte sich Alan Rickman als Regisseur bei dem Theaterstück The Winter Guest, das am Londoner Almeida Theatre aufgeführt wurde. Bei der Verfilmung des Stückes 1996 mit Emma Thompson und deren Mutter Phyllida Law in den Hauptrollen führte er ebenfalls Regie. 1996 gewann er den Golden Globe als Darsteller in der HBO-Verfilmung Rasputin.
Seit 2001 ist er dem jugendlichen Publikum durch die Darstellung des Severus Snape in den Verfilmungen der Harry-Potter-Romane bekannt geworden. In der Verfilmung des Romans Per Anhalter durch die Galaxis lieh er in der Originalfassung dem Roboter Marvin seine Stimme. 2005 gehörte er zum Schauspieler-Ensemble bei Tom Tykwers Großproduktion Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders, der Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Patrick Süskind. Mit Sigourney Weaver drehte er zusammen den Film Snow Cake. Die Hauptrolle dafür wurde ihm von der Autorin Angela Pell auf den Leib geschrieben.
2007 verkörperte er den Richter Turpin in der Verfilmung des Musicals Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street und den Nobelpreisträger Eli Michaelson im Drama Nobel Son. 2008 übernahm er in Bottle Shock die Rolle des Steven Spurrier bei der Verfilmung der Ereignisse um die Weinjury von Paris.
2005 übernahm er die Regie am Royal Court Theatre bei dem Stück My Name Is Rachel Corrie, für das er den Theatregoers' Choice Award als bester Regisseur gewann. Seit September 2008 führt er im Londoner Theater Donmar Warehouse die Regie bei der Aufführung des Theaterstücks Creditors von August Strindberg.
Alan Rickman wurde auch in einem Lied verewigt, das der englische Musiker Adam Leonard komponierte. Des Weiteren ist seine Stimme auf Mike Oldfields Musikalbum Tubular Bells II zu hören, das 1992 veröffentlicht wurde. In dem Musikstück „The Bell“ zählt hier Rickman die einzelnen Instrumente auf.
Im Jahr 2000 war Alan Rickman in dem Musikvideo In Demand der Gruppe Texas zu sehen. Darin fährt er mit der Frontfrau Sharleen Spiteri durch die Nacht und tanzt mit ihr dann an einer Tankstelle einen Tango.
Rickman ist seit 1968 mit der Politikerin und Professorin Rima Horton liiert. Das Paar lebt in London.

Filmografie (Auswahl):
1988: Stirb langsam
1989: Im Zeichen der Jungfrau
1990: Quigley der Australier
1991: Closet Land
1991: Wie verrückt und aus tiefstem Herzen
1991: Robin Hood – König der Diebe
1991: Schließe meine Augen, begehre oder töte mich
1992: Bob Roberts
1994: Mesmer
1995: Eine sachliche Romanze
1995: Sinn und Sinnlichkeit
1995: Stirb langsam: Jetzt erst recht
1996: Michael Collins
1998: Judas Kiss
1998: Dark Harbor – Der Fremde am Weg
1999: Dogma
1999: Galaxy Quest – Planlos durchs Weltall
2000: Play
2001: Über kurz oder lang (Blow Dry)
2001: Harry Potter und der Stein der Weisen
2001: The Search for John Gissing
2002: Harry Potter und die Kammer des Schreckens
2003: Tatsächlich … Liebe
2004: Harry Potter und der Gefangene von Askaban
2005: Harry Potter und der Feuerkelch
2005: Snow Cake
2006: Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders
2007: Nobel Son
2007: Harry Potter und der Orden des Phönix
2007: Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street
2008: Bottle Shock
2008: We’re Here To Help
2009: Harry Potter und der Halbblutprinz
2010: Alice im Wunderland

[hr]
Ich oute mich hiermit als Alan Rickman Bewunderer, ohne viele Filme mit ihm gesehen zu haben. In seiner ersten richtigen Rolle als Hans Gruber hat er den Action-Bösewicht quasi neu erfunden und möglicherweise als Stilvorbild für ihm folgende prominente Terroristen im richtigen Leben gewirkt.
In "Robin Hood" ist er eigentllich der einzige ernstunehmende Schauspieler und geht leider auf Grund der Qualität des Filmes zusammen mit diesem unter, obwohl er den Film nochmal um einiges rausreißt.
In "Tatsächlich...Liebe" hat er eine kleine aber sehenswerte Rolle.


"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)

Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Ich kann eigentlich nur zustimmen.
Wo ich ihn noch sehr geil fand war bei "Dogma", "Galaxy Quest" und natürlich "Das Parfum".
Ein echter weltklasse Schauspieler.


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"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

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Lorraine
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Beitrag von Lorraine »

Bei Robin Hood gibt er dem Sherriff sowas herrlich tuntiges, der lief ja mal wieder die Tage im TV, ich hab mich schon amüsiert (Und schafft Weihnachten ab) wobei man schon die Infoss findet dass da viele Szenen mit ihm herausgeschnitten worden sind, schade drum.

Ich oute mich als HP-Guckerin, und da passt er auch ridchtig gut in die Rolle, ähnlich wie bei Sweeney Todd oder, wie schon gesagt, Das Parfüm.


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