Exhibitionistische und erschreckende Bilder von Haneke
Moderator: Damien3
Exhibitionistische und erschreckende Bilder von Haneke
Wie weit geht die Liebe? Was ist man bereit für seine Angebetete bzw. seinen Angebeteten zu tun?
Michael Haneke jagt seine beiden Hauptdarsteller durch harte Prüfungen. Dabei achtet er auch vor allem auf eine reale Umsetzung, die schon mit Beginn des Films die wohl wichtigste Frage bei derartigen Themen beantwortet. Warum ist Erika Kohut noch bei ihrer Mutter?
Erika Kohut, die ihr Leben lang von ihrer Mutter abhängig ist, hat längst die Folgen einer derartigen Mutter/Tochter-Beziehung getragen. Sie ist unfähig, selbstständig zu fühlen, zu lieben. Mittlerweile benötigt sie Tadelungen wie ihr täglich Brot und findet noch dazu einen Mann, der den Platz ihrer Mutter einnehmen soll.
Doch der beiden Vorstellungen von einer Beziehung mit dem jeweils anderen sind verschiedener als es sein kann.
Isabelle Huppert liefert uns eine erschreckende Darstellung der Erika Kohut und beweist wieder einmal ihr Talent. Ihr Spiel bohrt sich in die Seele und man möchte ihr helfen. Doch will sie sich helfen lassen? Will sie überhaupt, dass ihr Walter hilft? Wenn er dann letztendlich ihre Vorstellungen in die Tat umsetzt, hat sie dann nicht schon unter Qualen versucht seine Art und Weise der Liebe anzunehmen?
Man fragt sich immer wieder, ob diese Bilder der Leidenschaft überhaupt etwas mit Leidenschaft zu tun haben, oder ob sie schlicht und einfach Nötigung sind.
Mit „Die Klavierspielerin“ liegt uns ein Film voll von Perversitäten, Verlangen und womöglich einer Überwindung, die am Ende ihr Ziel verfehlt hat, vor.
Michael Haneke jagt seine beiden Hauptdarsteller durch harte Prüfungen. Dabei achtet er auch vor allem auf eine reale Umsetzung, die schon mit Beginn des Films die wohl wichtigste Frage bei derartigen Themen beantwortet. Warum ist Erika Kohut noch bei ihrer Mutter?
Erika Kohut, die ihr Leben lang von ihrer Mutter abhängig ist, hat längst die Folgen einer derartigen Mutter/Tochter-Beziehung getragen. Sie ist unfähig, selbstständig zu fühlen, zu lieben. Mittlerweile benötigt sie Tadelungen wie ihr täglich Brot und findet noch dazu einen Mann, der den Platz ihrer Mutter einnehmen soll.
Doch der beiden Vorstellungen von einer Beziehung mit dem jeweils anderen sind verschiedener als es sein kann.
Isabelle Huppert liefert uns eine erschreckende Darstellung der Erika Kohut und beweist wieder einmal ihr Talent. Ihr Spiel bohrt sich in die Seele und man möchte ihr helfen. Doch will sie sich helfen lassen? Will sie überhaupt, dass ihr Walter hilft? Wenn er dann letztendlich ihre Vorstellungen in die Tat umsetzt, hat sie dann nicht schon unter Qualen versucht seine Art und Weise der Liebe anzunehmen?
Man fragt sich immer wieder, ob diese Bilder der Leidenschaft überhaupt etwas mit Leidenschaft zu tun haben, oder ob sie schlicht und einfach Nötigung sind.
Mit „Die Klavierspielerin“ liegt uns ein Film voll von Perversitäten, Verlangen und womöglich einer Überwindung, die am Ende ihr Ziel verfehlt hat, vor.
Zuletzt geändert von Voland am Di 22. Nov 2005, 16:26, insgesamt 1-mal geändert.
Kenne von Michael Haneke leider nur "Funny Games", den ich als zweiheftigsten Film erachte, den ich je gesehen habe.
Der Typ scheint die Extreme zu lieben. "Bennys Video" soll ja auch ziemlich krass sein.
Der Typ scheint die Extreme zu lieben. "Bennys Video" soll ja auch ziemlich krass sein.
"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)
"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)
"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)
Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)
Las-Vegas-Ambiente (Insider)
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"Funny Games" ist auch psychisch brutal, das meinte ich mit hart.
Ich habe schon einige Splattefilme gesehen, aber "Funny Games" hat mit seiner Härte alles übertroffen.
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Hm, klingt interessant! Muss den Film auf jeden Fall nachholen.
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Re: Exhibitionistische und erschreckende Bilder von Haneke
So, ich habe mir den Film jetzt nach Jahren auch endlich mal angesehen und muss sagen, dass ich ihn im Vergleich mit Hanekes übrigen Filmen bloß o.k. fand.
Der Film ist nicht schlecht und gerade Isabelle Huppert - aber auch die anderen Darsteller - sind wirklich grandios.
Aber ich hatte das Gefühl, dass sich der Film an einigen Stellen ein bisschen gezogen, bzw. nicht so mitgerissen hat wie er hätte mitreißen können, und dass er gleichzeitig an einigen Stellen etwas arg pervers gewesen ist. Das hat mir nicht so gefallen.
Und auch das Ende des Films fand ich irgendwie etwas merkwürdig und nichtssagend. Da haben mir die anderen Haneke-Filme besser gefallen.
Ironie (extra für Damien):Da es aber ein Film von Haneke ist fand ich ihn trotzdem total großartig. Wenn Spielberg den selben Film gemacht hätte, würde ich ihn abgrundtief hassen.
Der Film ist nicht schlecht und gerade Isabelle Huppert - aber auch die anderen Darsteller - sind wirklich grandios.
Aber ich hatte das Gefühl, dass sich der Film an einigen Stellen ein bisschen gezogen, bzw. nicht so mitgerissen hat wie er hätte mitreißen können, und dass er gleichzeitig an einigen Stellen etwas arg pervers gewesen ist. Das hat mir nicht so gefallen.
Und auch das Ende des Films fand ich irgendwie etwas merkwürdig und nichtssagend. Da haben mir die anderen Haneke-Filme besser gefallen.
Ironie (extra für Damien):Da es aber ein Film von Haneke ist fand ich ihn trotzdem total großartig. Wenn Spielberg den selben Film gemacht hätte, würde ich ihn abgrundtief hassen.
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