The Fog Of War

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Murillo
die graue Eminenz
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The Fog Of War

Beitrag von Murillo »

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USA 2003, R: Errol Morris
D: Robert McNamara, Lyndon B. Johnson, John F. Kennedy

Robert McNamara, in den 60er-Jahren einer der wichtigsten Strategen für den Vietnam-Krieg, spricht über seine Zeit im Pentagon. Über Kriegstheorien, das Töten von Menschen und Wege der effizienten Zerstörung. Seine eiskalte Logik fern jeder moralischen Verantwortung lässt einem kalte Schauer über den Rücken laufen. Unterm Strich ein faszinierendes Essay über den Krieg mit zeitlos aktuellen Bezügen.
Ursprünglich sollte Dokumentarfilmer Errol Morris ("The Thin Blue Line", "Eine kurze Geschichte der Zeit") den ehemaligen Staatssekretär im US-Verteidigungsministerium, Robert McNamara (87), nur für eine halbstündige TV-Produktion interviewen. Doch dann wurde ein mehrtägiges Gespräch daraus, das Morris später mit historischem Material anreicherte. McNamara redet über das Töten. Über Kriegstheorien, die Architektur des bewaffneten Konflikts und Wege zur effizienten Zerstörung.
Der da so freimütig erzählt, war Mitorganisator der Bombardierung von Tokio, hat im Weißen Haus die Kuba-Krise miterlebt und war Chefplaner des Vietnam-Kriegs. Dieser Mann ist eloquent, von bestechender Logik und natürlich eiskalt. Ein Mordmanager - seinerzeit als Konzernchef der Ford-Werke ins Pentagon abgeworben.
Wer wissen will, wer hinter den US-Präsidenten die Fäden gezogen hat, wer begreifen will, dass die Vernichtung von Menschen für einige Leute kaum mehr als ein Schachspiel ist, und wer neue Erkenntnisse über vermeintlich verbürgte historische Fakten gewinnen will, der kommt um diesen Film nicht herum. Und es wundert wenig, dass so ziemlich alles, was McNamara hier über Vietnam sagt, auch auf den Irak-Krieg zutrifft.
(www.cinema.de)
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Habe den Film am Freitag im Kino gesehen und mich teilweise ähnlich bepisst, wie bei "Bowling for Columbine". Lyndon B. Johnson hinterlässt in diesem Film einen beeindruckend dümmlichen Eindruck und ist daher alleine einen Kinobesuch wert.
Der Soundtrack von Philipp Glass untermalt diesen Film über 2 Stunden mit einem angemessenen gutem Soundtrack. Kann diesen Film nur weiterempfehlen und gebe daher:
7/10


"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)

Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Stimme dem voll und ganz zu.
Obwohl ich sagen muss, dass ich mir von dem Film etwas mehr versprochen hatte.
So gut wie die anderen Dokus, die ich dieses Jahr im Kino gesehen habe ("Fahrenheit 9/11", "Super Size Me") war der nicht.
Aber gut war er allemal.
7/10


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