Als ich damals im Fernsehprogramm den Titel las, war mir nicht schade darum, ihn verpasst zu haben. Aber Titel sind nur Schein, sie tragen erst die Tiefe eines Films, wenn man die Bilder im Kopf hat. Es war ein Irrglaube von mir. Ich bin in einem Rausch der Gefühle, die nach so einem Film überhand nehmen.
Es ist der Film der Isabelle Huppert, nie habe ich sie besser spielen sehen. Ihre Größe beweist sie mit nur einem Wort, einem geflüsterten Wort. Und sie besiegelt es an Hand ihrer Mimik, wenn sie zum letzten Mal Abschied von ihrem Francois nimmt. Wie sich ihr Gesichtsausdruck verändert, so zeigt sie uns allen, was eine Isabelle Huppert zu meistern im Stande ist.
Dieses Wort von dem ich sprach war "Doch." und es folgte auf eine Frage ihres geliebten Francois "Meinst Du nicht auch, dass ich recht habe?". Dieses eine Wort, kaum hörbar, aber fühlbar, ist von einer Natürlichkeit, die man nur selten in einem Film zu sehen bekommt.
Ein tragischer Film, wie so viele andere französische Filme dieser Zeit auch. Doch dieser hier ist anders. Dieser hier behütet das Geheimnis einer Karriere, einen Grundstein eines sehr fruchtbaren Lebens im Film. Es ist bemerkenswert, mit welcher Intensität eine 24-jährige spielen kann. Mit einer scheinbaren Erfahrung, die manche Darstellerin nach 50-jähriger Berufserfahrung nicht aufweisen kann.
Sehr berührend, sehr hinreißend, einfach wunderschön und doch so bitter.
Liebeserfahrungen der kleinen Huppert - was will man mehr?
Moderator: Damien3