Stanley Kubrick

Die größten Meister, die größten Nieten, ihre Filme, ihre Leben.

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Stanley Kubrick

Beitrag von Detlef P. »

DIESER THREAD WURDE MIT DER GOLDENEN
UNDERGROUND-TANNE 2006 AUSGEZEICHNET

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"Der am 7. März 1999 in England verstorbene amerikanische Regisseur Stanley Kubrick war am 26. Juli 1928 in der New Yorker Bronx geboren worden, also rund drei Jahre nachdem Arthur Schnitzler seine Traumnovelle in Die Dame veröffentlicht hatte, auf der Kubricks letztes Werk, Eyes Wide Shut, beruht. Dazwischen liegt eine lange Karriere mit relativ wenigen Filmen.

Sein Vater, der Medizinstudent Jacques Kubrick heiratet 1927 in der Bronx Gertrude Perveler, die aus einer jüdischen Familie österreichischer Herkunft stammt. Im Jahr darauf wird Stanley geboren. 1942, er ist noch auf der highschool, publiziert das Magazin Look ein Foto von ihm. 1945, im zarten Alter von 17 Jahren, kann er Look das Bild eines Zeitungsverkäufers verkaufen, der von der Nachricht von Präsident Roosevelts Tod überwältigt ist. Im selben Jahr nimmt Stanley Kubrick die Ausbildung als Fotograf bei Look auf. 1946 wird er Reporter für das Magazin und bereist die USA und Europa. 1948 heiratet er seine Klassenkameradin Toba Metz. Zu seinen berühmten Fotos aus jener Zeit gehört die Serie über den Boxchampion Walter Cartier. Mit seinem Schulfreund Alfred Singer, einem Büroboten, beschliesst er 1950, billige Kurzfilme zu drehen. So entsteht der 16-minütige Kurzfilm Day of the Fight über Walter Cartier. Im Jahr darauf verlässt er Look, um sich ganz dem Film zuzuwenden. Nach seiner Scheidung heiratet Stanley Kubrick 1955 Ruth Sobotka, Tänzerin im New York City Ballet. Nach weiteren Filmen und erneuter Scheidung heiratet er 1958 die deutsche Malerin und Schauspielerin Christiane Harlan, die er auf dem Set zu seinem Antikriegsdrama Paths of Glory (der Film bleibt in einigen Ländern, so der Schweiz, jahrelang verboten) kennengelernt hat, und mit der er bis zu seinem Tod zusammenbleiben wird. Marlon Brando engagiert ihn im selben Jahr für seinen Western War and Peace als Regisseur, doch er geht im Streit, und mit einer Abfindung von 100 000 $. Brando hatte sich ständig in seine Arbeit eingemischt und führte nach seinem Abgang auch tatsächlich selbst Regie.

1959 übernimmt er vom nach nur acht Drehtagen gefeuerten Anthony Mann die Regie in Spartacus, obwohl er keinen Einfluss auf Drehbuch, Produktion und Verleih hat. Der Film ist Kubricks erster kommerzieller Erfolg und gewinnt mehrere Oscars und den Golden Globe für den besten Film. Er bleibt seine einzige All-Hollywood-Produktion. 1961 folgt Lolita, beruhend auf Nabakows gleichnamigem Buch. Der Film ist ein kommerzieller Erfolg, von der Kritik jedoch wird er kritisch aufgenommen. Stanley Kubrick gründet seine eigene Produktionsfirma und beschliesst, in Grossbritannien zu leben, wo er fast vierzig Jahre später sterben wird. 1963 dreht er für Columbia Pictures Dr. Stangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb. Die Vorlage zu dieser Satire über den Kalten Krieg mit Peter Sellers in drei Rollen bietet der Roman Red Alert von Peter George. 1968 folgt Kubricks 2001: A Space Odyssey. Erneut ein kommerzieller Erfolg, der von (Teilen zumindest) der US-Kritik zerrissen wird. Im Jahr darauf erhält er seinen ersten und einzigen persönlichen Oscar. Nicht für die Regieführung, sondern für die visuellen Effekte in seinem Science Fiction Film. 1970 folgt A Clockwork Orange, eine Satire auf filmische Gewaltorgien. Damit gewinnt er den New York Film Critics Award. Wegen Nachahmungstätern, copycat crimes, wird sein Werk nach zwei Jahren in Grossbritannien kritisiert und vom verletzten Kubrick zurückgezogen.

1973 beginnen die Arbeiten am Kostümdrama Barry Lyndon, nach dem Roman von William Makepeace Thackeray. 1976 erhält der Film vier Oscars. Drei Jahre später dreht er The Shining mit Jack Nicholson in der Hauptrolle. Wieder ein kommerzieller Erfolg und wieder Schläge von der Kritik. 1986 verstirbt sein Kameramann und Freund John Alcott, dessen innovative Kameraführung Kubrick in mehreren Filmen eingesetzt hatte. Bereits zuvor hat er die Arbeit am Vietnam-Kriegsdrama Full Metal Jacket, basierend auf der Novelle von Gustav Hasford, begonnen. Der Film kommt 1987 raus. Danach arbeitet Stanley Kubrick an mehreren Projekten, die nicht realisiert werden. Schliesslich kommt er auf Arthur Schnitzlers Traumnovelle zurück, mit der er sich seit Beginn der siebziger Jahre beschäftigt. 1996 nimmt das Projekt Formen an. Das Schauspielehepaar Nicole Kidman und Tom Cruise soll die Hauptrolle spielen. 1997 wird Stanley Kubrick in Venedig in Abwesenheit für sein Gesamtwerk mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Nach fünfzehn Monaten - und nachdem Harvey Keitel aus <Gründen der Disziplin> durch Syndey Pollack ersetzt worden war - enden die Dreharbeiten zu Eyes Wide Shut. Am 2. März 1999 kann Kubrick gerade noch Warner Bros. seine Endfassung präsentieren, bevor er fünf Tage später im Schlaf überraschend einem Herzversagen erliegt.

Der Perfektionist Stanley Kubrick, der Szenen bis zu 50 mal wiederholen liess, wird von verschiedenen Seiten als kühl, absolut kontrolliert sowie als genial, aber schwierig beschrieben. Kirk Douglas (Spartacus) nannte ihn einen "talentierten Idioten". Matthew Modine (Full Metal Jacket) gegenüber erklärte Kubrick seine Gewohnheit, Szenen oft wiederholen zu lassen, am Beispiel von Jack Nicholson: Der habe erst auf dem Set die Zeilen gelernt. Bei den ersten takes habe man den gewohnten Jack Nicholson gekriegt, mit dem die meisten Regisseure zufrieden gewesen wären. Nach zehn oder fünfzehn takes sei das Ganze schrecklich geworden. Dann habe Nicholson begonnen zu verstehen, was die Zeilen bedeuteten und schliesslich sei er sich nicht mehr darüber bewusst gewesen, was er sagte. Nach 30 oder 40 takes seien so die zu sprechenden Zeilen zu etwas Neuem geworden. Stanley Kubrick meinte dazu: Die Leute machen nicht ihre Hausaufgaben. Terry Semel von der Warner Bros. Film Division, der seit Barry Lyndon eng mit Kubrick zusammenarbeitete, legte dar, dass Stanley seine Filme immer mit kleinen Crews und zu einem sehr tiefen Tagesansatz schoss. Deshalb sei er nie aus finanziellen Gründen unter Zeitdruck gestanden und habe sich so lange Zeit genommen, wie er brauchte. Wir fügen hinzu, dass für Stanley Kubrick der Film in erster Linie eine Kunstform und nicht - wie für viele in Hollywood - ein Business war." (www.cosmopolis.ch)

Filme:
Fear and Desire (1953)
Der Tiger von New York (1955)
Die Rechnung ging nicht auf (1956)
Wege zum Ruhm (1957)
Spartacus (1960)
Lolita (1962)
Dr. Seltsam oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben (1964)
2001: Odyssee im Weltraum (1968)
Uhrwerk Orange (1971)
Barry Lyndon (1975)
Shining (1980)
Full Metal Jacket (1987)
Eyes Wide Shut (1999)

So, da ich den Typen vergöttere und ich fünf von seinen Filmen zu den besten 100, die ich kenne, zähle, habe ich ihn mal als erstes hier rein gestellt.
Der absolut außergewöhnlichste Regisseur, den es jemals gab.
Ich weiß, da wird mir bald jemand wiedersprechen...


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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

Hust....
ich bins ich bins
Gibt es irgendjemanden der zugibt das dieser Typnur gelangweilt hat und mal eine Stunde wirklich gutes Kino bei "Full Metal Jacket" gemacht hat???
Bitte erklärt mir 2001 nd redet euch nicht raus vonwegen "jeder hat soll da sein eigenes Ende finden...das ist ne blöde ausrede für einen völlig unverständlichen Mistfilm


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Murillo
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Beitrag von Murillo »

Du scheinst hier (noch) der einzige mit dieser Meinung über Stanley, sowie seinen wichtigsten und beeindruckendsten Film zu sein.
"Full Metal Jacket" war wirklich eine geile Nummer und auch diesen Film zähle ich persönlich zu meine Lieblingsfilmen von ihm, doch bleibt "2001" sein unübertroffenes Meisterwerk.


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Beitrag von dr. gnir sinep »

ich muss mich leider der meinung von damien teilweise anschließen.
zwar sind full metal jacket und clockwerk orange absolute misterwerke, dennoch muss ich sagen, dass meine erwartungen an 2001 nicht erfüllt wurden.
auch eyes wide shut (den ich allerdings nur auf english gesehen habe <-- vielleicht lags daran) war bei weitem kein film, an den mich gerne erinnere. wahrscheinlich muss ich einfach noch mehr von dem mann zu sehen bekommen, bevor ich mir ein endgültigeres bild machen kann.
dennnoch belibt zu sagen, dass der kubrick an sich auf jeden fall eine herausragende persöhnlichkeit bleibt.

na ja, soweit von mir.


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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

:beer: :daumen: :daumen:
Wahoooo...
endlich noch Leute die mich zumindest teilweise verstehen.
Ja ok, eine Persönlichkeit hatte er in jedem Fall, aber das macht noch keinen guten Film.


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Beitrag von Murillo »

Na, dann kann der Spaß ja losgehen... :mrgreen: :chain:

Persönlichkeit hin oder her, er hat viele geniale Filme gedreht. Bei "Full Metal Jacket" sind wir uns ja bereits einig, jedoch hat keiner seiner Filme eine so herrliche Ästhetik, einen so dermaßen genial darauf abgestimmten Soundtrack und eine so spärliche und geheimnisvolle Handlung, die perfekt in dieses Ambiente hineinpasst, wie "2001". Das Ende ist so rätselhaft, dass schon viele sich den Kopf daran zerbrochen und tausende erdenkliche Interpretationsmöglichkeiten gefunden haben ohne jedoch zu einer endgültigen Lösung zu kommen.


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Damien3
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Beitrag von Damien3 »

Booahhh geniaaaaallll!
Ich mache so ein blödes Ende und hol mir jedesmal einen runter wenn wieder einer versucht in diese Scheiße was zu interpretieren.....
So ungefähr könnte ich mir vorstellen hat dieser Mann gedacht....
Was hälst du von Austin Powers?
Auch ein Hauch von Handlung und viiiel Interpretationsplatz!


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Beitrag von Murillo »

Ich halte es für unangebracht, um nicht zu sagen BLASPHEMISCH, "2001" mit "Austin Powers" zu vergleichen, dann doch lieber mit "Wayne's World" :lach:


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

dr. gnir sinep hat geschrieben: auch eyes wide shut (den ich allerdings nur auf english gesehen habe <-- vielleicht lags daran) war bei weitem kein film, an den mich gerne erinnere.
"Eyes Wide Shut" hat selbst Kubricks Fangemeinde geteilt.
Einige fanden ihn genial, andere waren gelangweilt.
Ich gehöre zur ersteren Gruppe und muss dazu sagen, dass ich niemanden kenne, der den Film so toll findet wie ich.
Ich finde ihn sogar besser als "Full Metal Jacket"!!!
Bei "Full Metal Jacket" war nur die erste Hälfte (Ausbildungslager) richtig gut.
Die zweite Hälfte bestand eigentlich nur aus typischen Kriegsszenen, die man z. B. in "Apocalypse Now" schon besser gesehen hatte.
Ich will hier nicht behaupten, dass "Full Metal Jacket" schlecht sei, aber er ist nicht so eindringlich wie "Eyes Wide Shut".


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Beitrag von dr. gnir sinep »

ich muß mal ganz ehrlich sagen, dass ich nicht finde, dass in 2001 irgendetwas zu interpretieren wäre. ne interpretation setzt irgendeinen ausgangspunkt vorraus an den man anknüpfen kann und letzlich ne lösung erhält. das heisst ein künstler muss irgendetwas mit seinem werk gemeint haben, was er in seiinem werk verschlüsselt darstellt. bei 2001 allerdings konnte ich keinen logischen zusammenhang zwischen den dingen feststellen. wenn ich das gekonnt hätte, wäöre ich wohl einzigartig.
also wer behauptet da sei viel platz für interpretation, soll mir einen möglichen gedankengang nennen, der hiert in irgendeiner weise sinn macht.

full metal jacket hingegen, ist wie ich finde sehr gut gemacht. im gegensatz zu manch anderen film, wird der patriotismus der amis nicht so doll unterstrichen, sondern der wahnsinn des krieges in einer schaurig-atmosphärischen und irgendwie schön ruhigen art gezeigt.
dazu ein genialer, für kriegsfilme eher ungewohnter anfang.
allerdings finde ich apocalypse now (der ist doch von coppola, oder?) irgendwie auch besser als full metal jacket. der hat im insgesamten einfach was viel heftigeres und nachdenklicheres an sich.


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Beitrag von Damien3 »

100000000000000000000000000000000000000000000000000000000000%
Zustimmung, genauso sehe ich das auch...
Werde ich auch so berühmt wenn ich einen Clown im Schnee mit heruntergelassener Hose pinkelnd aufzeichne????NEIN Weil ich Tim Reimer bin.

Wäre ich Stanley Kubrick würde soweit interpretiert das dieser Clown nur ein Synonym für den aussterbenden Ameisenbär ist!

(Ameisenbär = lustiges Aussehen, pinkeln = Angst ums überleben haben, Schnee = Umwelt)

GENAUSO wird mit vielen Künstlern verfahren...


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Beitrag von Detlef P. »

dr. gnir sinep hat geschrieben:ich muß mal ganz ehrlich sagen, dass ich nicht finde, dass in 2001 irgendetwas zu interpretieren wäre. ne interpretation setzt irgendeinen ausgangspunkt vorraus an den man anknüpfen kann und letzlich ne lösung erhält. das heisst ein künstler muss irgendetwas mit seinem werk gemeint haben, was er in seiinem werk verschlüsselt darstellt. bei 2001 allerdings konnte ich keinen logischen zusammenhang zwischen den dingen feststellen. wenn ich das gekonnt hätte, wäöre ich wohl einzigartig.
also wer behauptet da sei viel platz für interpretation, soll mir einen möglichen gedankengang nennen, der hiert in irgendeiner weise sinn macht.


Mach ich gerne:

Am Anfang werden sogennante Hominide gezeigt, die etwa vier Millionen Jahre vor unserer Zeit lebten.
Diese Hominide konnen weder richtig laufen, noch mit Werkzeugen arbeiten.
Nachdem der sog. Monolith von den Hominiden entdeckt wurde beginnen einige sich zu entwickeln, aufrecht zu gehen und mit Werkzeugen zu arbeiten.
Daraus könnte man schlussfolgern, dass dieser Monolith die Hominiden angeregt hat sich weiter zu entwickeln und vier Millionen Jahre später aufzubrechen um herauszufinden wo dieser Monolith herkommt.

Da der Monolith Signale zum Jupiter sendet, geht man davon aus, dass die Antworten dort gefunden werden.
Ein wissenschaftliches Team wird losgeschickt, um den Jupiter zu erkunden und das Geheimnis zu lüften.
Mit an Bord ist der hochentwickelte Computer H.A.L.9000, abgekürzt Hal.
Er ist der einzige, der die Hintergründe der Mission kennt und daher weiß, dass diese Mission auf keinen Fall fehlschlagen darf.
Deshalb liquidiert er die Besatzung des Raumschiffes um die Mission alleine zu Ende zu bringen.
David Bowman, einer der Wissenschaftler überlebt jedoch und schaltet den Computer ab, um seinerseits die Mission alleine zu Ende zu führen.

Auf dem Jupiter angekommen macht Dave eine weitere Entwicklung durch, ähnlich wie vor vier Mio. Jahren: Er überwindet Raum und Zeit und wird somit praktisch unsterblich.

Daraus kann man schließen, dass auf dem Jupiter ein übermachtiges Wesen (vielleicht sogar Gott!) oder etwas ähnliches der Menschheit hilft sich zu entwickeln und zwar in allen Lebensdekaden.
Dave ist der erste, der diese Entwicklung durchmacht und viele werden ihm Folgen und die Unentlichkeit erfahren und dadurch vielleicht sogar den Sinn des Lebens begreifen.


So, das ist eine mögliche Interpretation.


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Beitrag von Damien3 »

Wow ist sogar schlüssig...
Hm, ich glaub ich guck den nochmal....und wehe das passt doch nicht...
Aber ich glaube ich werde mir vorher ne Flasche Whiskey reinziehen...


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Beitrag von Detlef P. »

Mein Gott!!!

Ich fühle mich wie ein Missionar.
Diesen Post werde ich für immer in Ehren halten.

Danke, Damien3! :beer:


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Beitrag von dr. gnir sinep »

wie ich dir bereits persöhnlich mitgeteilt habe, finde ich diese lösung durchaus überzeugend. nun hat der film aufgrund dieser (wahrhaft logisch wirkenden) interpretation um 200% an wertigkeit eines guten films zugelegt... aber wieso kann der kubrick solche dinge nicht in den abspann schreiben? wenn man nun nicht die gabe hat, iese dige aus einem film herauszulesen oder man keinen so filmgebildeten experten wie den detlef zur seite hat, ist man doch aufgeschmissen und die vielleicht so wunderbare philosohie eines meisterwerkes bleibt einem weiterhin verborgen.
:beer:

meine diagnose für herrn detlef p. lautet: der patient hat eine stark erweiterte hirnkruste, die ihn dinge sehen lässt, die für uns normale menschen nicht ersichtlich sind.

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....

Beitrag von cthulhu-dawn »

darf ich meinen senf dazugeben, auch wenn diese unterhaltung schon lääänger her ist?
ich sage einfach mal "ja".

ich verstehe nicht warum niemand kubrick so wirklich zu schätzen weiß. muss man denn jeden film interpretieren können? ich sage nein, denn bei kubrick ist das kaum möglich.
und um zu 2001 zu kommen, man will doch ehrlich gesagt gar nicht versuchen den film wirklich zu verstehen, weil das nicht gehen.
man könnte aus dem ganzen schlüsse ziehen. aus hal´s handeln usw, aber so behält der film noch einen gewissen zauber.

ich empfehle jedem eine wöchtentliche dosis kubrick-filme. sei es lolita, spartacus, uhrwerk orange, shining, eyes wide shut oder alles was ich jetzt nicht aufgezählt habe, aber ich sage euch, danach fühlt man sich wieder gut! :daumen:


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Beitrag von Damien3 »

Du fühlst dich dann gut??
Was hast du denn für Probleme die mit Kubrick wieder geradegebogen werden???
Wenn wir jetzt mal Weltverbesserung, die Evolutionsgeschichte und die >Reinkarnation auslassen.....
Ich denke der Typ hatte einen an der Glatze und wird dafür verehrt....
Das gleiche machen übrigends Erkan und Stefan auch..aus scheiße Geld....


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..

Beitrag von cthulhu-dawn »

nun, jeder mensch hat andere ansichten. ich liebe seine filme einfach, gehören für mich zum alltag, kann nicht mehr ohne.


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Beitrag von Voland »

Also die beiden Döner-Scheißer mit Kubrick zu vergleichen finde ich sehr sehr abwegig. Aus Scheiße Geld zu machen ist nicht Kubricks Metier. Da muss man schon bei Spielberg oder Lucas anklopfen. Kubrick hat nicht besonders viel Geld gemacht und sein Ruhm? Nun, ich würde ihn als mainstreamigsten Undergroundregisseur bezeichnen. Er hat ein gewisses Niveau unter die Kinozuschauer gebracht - das schaffen nicht viele.

Jeden Film kann man interpretieren. Aber ich verstehe nicht weshalb sich jeder so gegen dieses Interpretieren sträubt. Das ist doch nichts anderes als einen Film für sich zu erklären. Es gibt keine richtigen und falschen Interpretationen.
Seine Filme kann man schwieriger nachvollziehen, aber das tut nichts zur Sache. Der Film ist eine besondere Kunstform, die weder erzählt wie ein Buch noch einen Moment festhält wie ein Gemälde. Wer den Film als bloße Berieselung verkauft, der verkauft unter Wert.


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...

Beitrag von cthulhu-dawn »

Ha, ich gebe dir Recht.

Denn frage mal den Normalbürger von heute(oder auch gestern), ob er Spielberg kennt- na klar. Lucas- auch. Jackson- natürlich. Craven- jepp...

Aber Kubrick- wat wer ist denn das????
Deshalb fühlt man sich auch so guuut wenn man seine Filme sieht. Man weiß dass nicht sofort jeder sagt "ach der, ja den kenne ich"

Das mag ich eh nicht, denn oftmals weiß man dann nicht, sagt diese Person das aus wirklicher Überzeugung, oder nur weil sie es halt sagt...


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Beitrag von Voland »

Hm, ich bin eigentlich der Meinung, dass Kubrick schon zu den bekannten Filmern wie Spielberg oder Lucas gehört. Bloß hat er es geschafft mit anderen Filmen berühmt zu werden - und das ist selten.

Wer eher unbekannt ist, sind die ganzen europäischen Altmeister. Schade eigentlich.


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Beitrag von Murillo »

Kubrick selbst ist denke ich gar nicht mal so bekannt (ausserhalb von Cineastenkreisen :wink: ).
Seine Filme (leider meistens nur "Full Metal Jacket" oder "Shining") sind verdammt bekannt.
Aber die meisten die die genannten Filme kennen und vielleicht sogar öfter zitiern, wissen dabei nicht, von wem diese Filme eigentlich sind.


"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)

Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
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Beitrag von Voland »

Hm, dabei dachte ich, dass gerade durch den Trubel um "Eyes Wide Shut", durch seinen Tod und durch Spielbergs "A.I." sein Name sehr oft in den Medien war - und daher auch bekannt ist. Zumindest habe ich hier diese Erfahrung gemacht. Aber es stimmt, auf einer Bekanntheitsstufe mit Spielberg ist er nicht.


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Beitrag von Detlef P. »

Kubrick hatte übrigens noch ganz andere Filme geplant, aber wahrscheinlich wissen das sowieso fast alle.

Darunter waren eine Verfilmung von "Herr der Ringe", von "Das Parfum" und Filme über Napoleon und das dritte Reich (ähnlich wie "Schindlers Liste").
Stellt euch nur vor, was für gigantische Meisterweke der Welt entgangen sind.


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Beitrag von Damien3 »

Muhahahaaa Kubrick und Herr der Ringe...Muhahahaaaaa
ob sich seine Lordschaft auf solch ein Kitschromanniveau hätte runtergelassen?
Oder hätte er wieder was völlig anderes daraus gemacht (siehe Shining?)
Wahrscheinlich hätte das ganze dann mit Balletmusik von Tchaikowsky stattgefunden und laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangweilig


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Beitrag von Detlef P. »

Du wirst dich wundern, aber Kubrick ist an der Komplexität des Romans gescheitert.
Schade, wie ich finde.


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Beitrag von Voland »

Ist ja auch klar Detlef. Kubrick ist nämlich jemand, der weitaus tiefer versucht in ein Buch einzudringen. Ganz im Gegensatz zu den Intentionen eines Peter Jackson. Soll jetzt aber nicht abwertend gemeint sein. Kubrick befasst sich auf einer anderen Ebene mit den Themen. Jackson war wohl eher daran gelegen die epischen Ausmaße richtig ins Bild zu rücken.

Und was ist zwischen Enya und Tschaikowski so unterschiedlich? :mrgreen:


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

So isses!
Obwohl, dafür dass das Buch als unverfilmbar galt hat Jackson das schon ganz gut hinbekommen


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

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Voland
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Beitrag von Voland »

Seine Ziele hat er erreicht. Aber ich find die Filme trotzdem alles andere als toll. Gefallen mir nicht.


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Und leider hat Kubrick "A.I." nicht mehr selber verfilmen können.
Diese schmalzige Spielberg-Grütze ist doch zum kotzen.


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cthulhu-dawn
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Beitrag von cthulhu-dawn »

endlich mal jemand der meiner meinung ist.
a.i. ist schon ganz ok. aber kubrick hätte ihn einfach auf seine art und weise hinbekommen, auf eine art und weise auf die niemand anderes fähig ist, es zu tun.
er hätte nie die gerade angesagtesten schauspieler genommen oder solch dummen effekte, wie sie für hollywood üblich sind, verwendet.
ich glaube dieser film wäre so absolut genial geworden.
die austattung, die kostüme...
mich würde es interessieren was er für schauspieler gewählt hätte...


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Voland
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Beitrag von Voland »

Kubrick hätte wohl keine Schauspieler genommen, da er den Film nicht drehen wollte. Spielberg hätte ihn von Anfang an machen sollen, wollte es aber nicht. Er hat es dann nur gemacht, um Kubrick nach seinem Tod eine Ehre zu erweisen. Wahrscheinlich wäre ansonsten "A.I." genauso in der Mottenkiste gelandet wie so viele andere Filmideen. Und ich sage hier mal ganz frech - Gott sei Dank wäre er das.


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cthulhu-dawn
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Beitrag von cthulhu-dawn »

mhh...
aber nehmen wir mal wenigstens an, es wäre so gewesen...
dann sind meine fragen ja berechtigt!


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Voland
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Beitrag von Voland »

Tja, wenn....

Wenn meine Oma ein Zumpferl hätt, dann wär sie mein Opa :mrgreen:


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Aber da Spielberg abgelehnt hat, hätte Kubrick den Film dann doch wohl selber gemacht, wenn er noch gelebt hätte.

Am schlimmsten fand ich diesen beschissenen Erzähler am Ende.
An dieser Stelle hätte Kubrick NIEMALS einen Erzähler eingesetzt, sondern die Bilder sprechen lassen.


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Beitrag von Voland »

Ich nehme ungern irgendwelche Sachen an im Film. Und ich würde nicht drauf wetten, dass er den Film gemacht hätte. Da er von Anfang an den Film nicht machen wollte, weil er dachte, dass er es nicht so hinbekommt, wie er es wünschte. Der Film war schon immer ein Spielberg-Film.


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Beitrag von cthulhu-dawn »

tja und leider ein sehr typischer.
auch wenn spielberg ein guter director ist, ist er für mich eben nur ein guter "kassenschlager"-director!


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Empire" gibt es eine Art Gleichung die Kubricks Filme erklären soll:

Existenzialismus+Schwarzer Humor+Innivation-WärmexPerfektion hoch 100=Stanley Kubrick


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Beitrag von Voland »

Die machen es sich ja sehr einfach, diese Empire-Redakteure. Mich stört vor allem das unsinnige "Perfektion hoch 100". Zeugt etwas von "Effekthascherei", journalistisch gesehen, und passt so gar nicht zu einer sinnvollen Interpretation von Kubricks Werk. Jeder Mensch sollte mit Dingen, die er weitergibt sehr genau und kleinlich sein. Leider ist kaum jemand so. Kubrick war ein Mensch, der bloß seine Vorstellungen umzusetzen wusste. Denn niemand kann so mir nichts, Dir nichts, sein Ziel erreichen, ohne dass er dran feilen muss.


Ich bin für geistige Zensur. Filme werden moralisch und politisch begutachtet, aber die Dummheit darf passieren.
[René Clair]
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Beitrag von Damien3 »

Was genau meinst du mit kleinlich und genau sein wenn man etwas weitergibt?
Kann man eine Sache die nicht Perfekt oder tausend mal überarbeitet oder überlegt ist nicht von Herzen kommen und Freude bereiten?


"Ich habe sie den ganzen Abend von dahinten beobachtet...sie sind ein sehr attrativer Mann"
"Warum gehen sie nicht in die Ecke zurück und schauen weiter?"
Kevin Costner..coole Sau.
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