Ist 1999 das beste Kinojahr aller Zeiten?

Hier könnt ihr diskutieren, was das Zeug hält, jedoch nur über alles, was das Thema Film betrifft.

Moderator: Detlef P.

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Detlef P.
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Ist 1999 das beste Kinojahr aller Zeiten?

Beitrag von Detlef P. »

So, zu meiner Filmreihe, die ich diese Woche von Montag bis Freitag vorgestellt habe, möchte ich an dieser Stelle noch eine direkte Diskussion einleiten.
Das Kinojahr 1999 war ohne Frage eines der allerbesten, die es jemals gegeben hat.
Guckt man sich mal im Rückblick die Filme an, die in dem Jahr rausgekommen sind, fällt man fast in Ohnmacht und fragt sich, wie ein einziges Jahr so viele großartige Filme und absolute Klassiker hervorbringen konnte.

Darüber wurde auch vor ein paar Jahren ein Buch geschrieben. Hier ein Interview mit dem Autor:
https://www.newsweek.com/bestmovieyeare ... ks-1383713

Drei Punkte finde ich daran besonders interessant.

1. 1999 wird hier als der Höhepunkt von allem, was vorher kam, bezeichnet. Es wurde viel Geld für neue, frische Ideen ausgegeben, die häufig sogar existentialistische Themen hatten.
Auch experimentelle Erzählweisen fanden mehr und mehr Anklang.
Man stelle sich mal vor, dass heute ein Film wie "Matrix" oder "Fight Club" geplant wäre. Die Macher würden vermutlich das Geld gar nicht zusammenbekommen, weil keiner sowas riskieren wollen würde.
Damals wurde es noch riskiert, da die Produzenten merkten, dass sie mit ihren festgefahrenen Konzepten nicht weiterkamen und neue Wege gehen mussten.
Dem kann ich einfach nur zustimmen. Bevor der Fortsetzungsboom in den 2000ern immer schlimmer und schlimmer wurde, hat man auch zu der Zeit tatsächlich noch an neue Ideen gewagt und dafür zum Teil auch wirklich Geld springen lassen, was mich zu Punkt 2 führt.

2. Es gab noch ein Mittelfeld an Budgets. Heute gibt es fast nur noch ganz billige Indie-Filme für 2 Millionen oder halt den Mega-Blockbuster für mindestens 200 Millionen, was wirklich schade ist.
Denn viele der wirklich herausragenden Filme dieses Jahres waren sogenannte Mid-Budget-Filme.
Auch die großen Stars von damals sind gewichen.
Heute sind die Darsteller eines Films oft gar nicht mehr das ausschlaggebende Element, weswegen die Zuschauer in die Kinos strömen.
Diese wurden durch Franchises ersetzt, die dem Fortsetzungsboom Hollywoods entsprangen und zumeist die 200 Millionen plus-Produktionen sind.
Der x-te Teil von einem Franchise könnte noch so wenige Stars haben und noch so beschissen sein und trotzdem gäbe es genug Leute, die in die Kinos laufen würden.
Da ist es mittlerweile fast egal, wer überhaupt mitspielt.

3. Diesen Punkt finde ich am interessantesten und wichtigsten.
Das Jahr 1999 kommt einem wohl unter anderem deswegen im Rückblick so grandios und atemberaubend vor, weil es eines der letzten Kinojahre war, das so eine Fülle und Bandbreite an Qualität hervorgebracht hat.
Denn 1999 war zugleich auch das Startjahr des sogenannten "Golden Age of Television".
Und auch das habe ich geliebt, weil endlich mal horizontal erzählte Geschichten so ausführlich erzählt werden konnten, wie sonst noch nie in einem audiovisuellen Medium.
Zu Beginn waren das auch Geschichten, die so nie in Filmform hätten gegossen werden können.
Man denke nur an "Lost", "24" oder natürlich "Breaking Bad".
Als Serien hervorragend, als Filme undenkbar.
Leider ist es heutzutage so, dass viele der Serien und ganz besonders Mini-Serien wie unnötig in die Länge gezogene Filme anmuten.
Das heißt, was ein richtig guter Kinofilm hätte sein können, wird durch überflüssige Nebenhandlungen zu einer mittelmäßigen (Mini-)Serie gestreckt.
Und DAS ist der verdammte Grund, warum es heute sowohl weniger gute Filme, als auch (besonders bezogen auf die Größe des Angebots) weniger gute Serien gibt, als früher.
Denn die Geschichten, die in Serien erzählt werden, müssten nicht so aufgeplustert sein, wie sie es sind und sehr oft könnte man sie locker in Filmform erzählen.
Aber weil Serien mittlerweile halt angesagter sind, wird alles nur noch so gemacht.
Schade, dass es immer nur diese Extreme geben kann.
Früher hat man Bücher, aus denen man locker drei Serienstraffeln hätte machen können in eineinhalbstündige Kinofilme gepresst, weil Filme lukrativer waren.
Und heute füllt man Serien mit einem Hauch von Nichts, weil diese lukrativer sind.
1999 war das noch nicht so und ich bin froh darüber. Wären "Fight Club", "The Sixth Sense", "The Green Mile" oder gar "American Beauty" besser, wenn man eine zehnteilige Netflix-Serie daraus gemacht hätte?
Ich wage es zu bezweiflen!

So, das sind - meiner Meinung nach - sehr gute Gründe, warum dieses Kinojahr als eines der letzten so unglaublich herausragend war.
Natürlich wird mit Sicherheit auch eine Rolle spielen, dass ich zu der Zeit groß geworden bin und dass einige meiner Lieblingsfilme - und sogar mein Nummer 1-Lieblingsfilm überhaupt - aus diesem Jahr stammen.
Aber auch rein objektiv sticht dieses Jahr wirklich enorm heraus.
Wie seht Ihr das Ganze?


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Damien3
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Re: Ist 1999 das beste Kinojahr aller Zeiten?

Beitrag von Damien3 »

Ich denke das gesamte verinnerlichen und in das kollektive Bewusstsein eingetretene beste Kinojahr ist 1982.
Der komlette Impact auf die Bevölkerung die Zitate das verwurschteln in Werbung und die breite Masse ist sonst nie so gelungen wie anfang der Achtziger.
Ja, es gab 1999 gute Filme...KEINE Frage JA es gab echte Klassiker.

Aber es gibt keinen Character wie Rambo, E.T. oder Conan die JEDES Kind auf der ganzen Welt kennt.

1982 hatte die typischen Fortsetzunge wie "Rocky III" oder "Death Wish II",
Neue Innovationen wie "Blade Runner" und "Tron",
Sozialkritisches wie "Tootsie" oder "Garp und wie er die Welt sah", "Frances"
Liebesfilme die groß wurden : "Offizier und Gentleman", im weitesten Sinne "Sophies Entscheidung"
Horroklassiker ohne Ende : "Poltergeist", "Creepshow", "Katzenmenschen" , "The Thing!" , "Basket Case" ich zähle auch "Klasse von 1984" dazu.
Teeniefilme "Porkys", "Ich glaub mich knutscht ein Elch".
Science Fiction Klassiker ohne Ende "Star Terk II",und oben genannte "Tron und Balde Runner" und "Firefox".
Musikfilmklassiker wie "The Wall", "Annie"
Klassiker des geschichtlichen Ensemble-Filmes "Ghandi"

Alter....und selbst das Genre P U P P E N F I LM E hat seinen KLassiker dort...."Der dunkle Kristall"

Es GIBT kein Jahr das so gewaltig breit und über alle Genres so viele Klassiker und Qualität aufweist wie 1982.

Weitere nenneswerte Dinger :
"The Verdict - Die Wahrheit nichts als die Wahrheit"
"Honkytonk Man"
"Hammet"
"White Dog"
Und nicht lachen....das wiran ich mich als ERSTES erinnere:
"Mrs Brisby und das Geheinis von Nimh"
War halt 9 Jahre alt...


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Detlef P.
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Re: Ist 1999 das beste Kinojahr aller Zeiten?

Beitrag von Detlef P. »

Ich hatte "befürchtet", dass so eine Antwort kommt.
Nicht, dass ich Dir Deine Meinung streitig machen wollen würde, aber die hattest Du hier im Forum bereits mehrfach kundgetan.
Eigentlich wollte ich über die genannten drei Punkte diskutieren, die ich alle sehr interessant finde.

Aber um mal auf Deinen Einwand einzugehen:
Damien3 hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 12:34 Aber es gibt keinen Character wie Rambo, E.T. oder Conan die JEDES Kind auf der ganzen Welt kennt.
Ich vermute aber, dass jeder auf der Welt Agent Smith oder Darth Maul kannte, um mal zwei Bösewichte zu nennen.
Oh und Woody und Buzz aus "Toy Story 2" werden wohl auch die meisten gekannt haben :cityofgod:
Damien3 hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 12:34 1982 hatte die typischen Fortsetzunge wie "Rocky III" oder "Death Wish II",
1999 hatte "Toy Story 2", "Star Wars: Episode 1" (Prequel, was hiermit sogar salonfähig wurde) und "James Bond - Die Welt ist nicht genug"
Damien3 hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 12:34 Neue Innovationen wie "Blade Runner" und "Tron",
So ein ganz unbedeutender, kleiner Film namens "Matrix" und im weiteren Sinne wohl auch "Fight Club".
Damien3 hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 12:34 Sozialkritisches wie "Tootsie" oder "Garp und wie er die Welt sah", "Frances"
"American Beauty", "Boys Don't Cry", "Gottes Werk und Teufels Beitrag", "Alles über meine Mutter"
Damien3 hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 12:34 Liebesfilme die groß wurden : "Offizier und Gentleman", im weitesten Sinne "Sophies Entscheidung"
Mit "Notting Hill" und "Die Braut, die sich nicht traut" alleine zwei Stück mit Julia Roberts. Darüber hinaus:
"Eine wie keine", "Auf die stürmische Art" und "Eyes Wide Shut" (hey, wenn Du sogar "Sophies Entscheidung" nennst, kann "Eyes Wide Shut" jawohl auch als "Liebes"film durchgehen :lach: )
Damien3 hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 12:34 Horroklassiker ohne Ende : "Poltergeist", "Creepshow", "Katzenmenschen" , "The Thing!" , "Basket Case" ich zähle auch "Klasse von 1984" dazu.
"The Sixth Sense", "The Blair Witch Project", "Sleepy Hollow", "A*dit*on", "Deep Blue Sea", "End of Days", "Die Killerhand", "Echoes", "Ravenous", im weiteren Sinne auch "eXistenZ" und sogar "8MM".
Damien3 hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 12:34 Teeniefilme "Porkys", "Ich glaub mich knutscht ein Elch".
Ui, ui, ui! Erstens meinst Du bestimmt "Ich glaub ich steh im Wald" und zweitens hast Du damit die Büchse der Pandora geöffnet:
"American Pie", "Eine wie keine", 10 Dinge, die ich an dir hasse", "Eiskalte Engel", "Drive Me Crazy", "Ungeküsst", "Gnadenlos schön", "Teaching Mrs. Tingle", "Jawbreaker" und selbst "Election", "The Virgin Suicides" oder gar "Ich liebe Dick" kann man dazuzählen.
Damien3 hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 12:34 Science Fiction Klassiker ohne Ende "Star Terk II",und oben genannte "Tron und Balde Runner" und "Firefox".
Bereits genannte "Matrix" und "Star Wars: Episode 1" und dann noch "Galaxy Quest", "The Thirteenth Floor", "Der 200-Jahre-Mann", "Muppets aus dem All" :fuckU:
Damien3 hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 12:34 Musikfilmklassiker wie "The Wall", "Annie"
"Sweet and Lowdown", "Detroit Rock City", "Music from the Heart" (hey, von Wes Craven UND oscarnominiert - was will man mehr :mrgreen: )
Damien3 hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 12:34 Klassiker des geschichtlichen Ensemble-Filmes "Ghandi"
"Die Asche meiner Mutter", "Anna und der König", "Hurricane"
Damien3 hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 12:34 Alter....und selbst das Genre P U P P E N F I LM E hat seinen KLassiker dort...."Der dunkle Kristall"
Touché! Da hatte 1999 leider nur bereits genannten "Muppets aus dem All".
Aber dafür hatten die mit "South Park - Der Film" einen absoluten Klassiker der Adult Animation am Start.
Damien3 hat geschrieben: So 15. Mai 2022, 12:34 Es GIBT kein Jahr das so gewaltig breit und über alle Genres so viele Klassiker und Qualität aufweist wie 1982.
Komödien:

Dogma
American Pie
Austin Powers
Alles Routine
Bowfingers große Nummer
Edtv
Reine Nervensache
In China essen sie Hunde
Bang Boom Bang

Action:

Matrix
Der blutige Pfad Gottes
James Bond - Die Welt ist nicht genug
Der 13th Krieger
The Corruptor
Payback

Fantastisches:

Being John Malkovich
Die Mumie
Die neun Pforten

Kinder/Zeichentrick:

Toy Story 2
Tarzan
Der Gigant aus dem All
Stuart Little
Asterix und Obelix gegen Caesar

Krimi/Thriller:

Arlington Road
Der Knochenjäger
Ein wahres Verbrechen
The Limey
Summer of Sam
Verlockende Falle

Sport:

Am jedem verdammten Sonntag
Varsity Blues

Episodenfilme:

Go
Eine Nacht in New York

Shakespeare:

Titus
Ein Sommernachtstraum

Drama/Sonstiges:

Magnolia
The Green Mile
Der Mondmann
Bringing Out the Dead
Insider
The War Zone
Der talentierte Mr. Ripley
Three Kings
The Straight Story
Die Farben des Paradieses
Durchgeknallt
Das Ende einer Affäre


ABER das hier sollte tatsächlich gar kein metaphorischer Vergleich der Ausmaße der männlichen Genitalien werden.
Deshalb sage ich jetzt mal ganz versöhnlich:
Beide Kinojahre waren super stark und haben - wie wir gesehen haben - unzähliche Klassiker und Kultfilme hervorgebracht.
Hier kommt es dann wohl auf die persönlichen Präferenzen an.

1982 war ein Jahr, dass sehr auf ikonische und eher spaßige Filme gesetzt hat - so wie im Prinzip die ganzen 80er Jahre.
Und 1999 war ein Jahr, dass sehr auf vielfältige und anspruchsvolle Filme gesetzt hat - so wie im Prinzip die ganzen 90er Jahre.
Dass Du Dich in ersterem wohler fühlst und ich in zweiteren eher zu Hause bin, sollte keinen von uns nach so vielen Jahren wirklich überraschen :beer:

So, nachdem wir das geklärt haben, was sagst Du zu den drei oben aufgeführten Punkten (die im Prinzip sogar mehr oder weniger auch für 1982 gelten)???


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Re: Ist 1999 das beste Kinojahr aller Zeiten?

Beitrag von Damien3 »

Du zählst einfach auf was damals lief.
Ich habe nur genredefinierende Klassiker genommen.
Und Charaktere aus DEM Jahr ..keine aus 1995 oder 1997.

Wenn ich einfach nur aufzähle bekomme ich von der Menge das gleiche in 2013 hin..nur nicht die Substanz.

Zu den Themen muss ich nachdenken..melde mich noch dazu😘😘


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Re: Ist 1999 das beste Kinojahr aller Zeiten?

Beitrag von Detlef P. »

Klassiker wie "Firefox"?
Klassiker wie "Annie"?
Klassiker wie "Frances"??? (den ich tatsächlich nachgucken musste!)

Oder "Hontytonk Man" und "Hammett"?
Wo waren die alle genredefinierend?

Agent Smith und Darth Maul waren in dem Jahr - selbst wenn man Woody und Buzz weglässt.
Und Jar Jar Bings übrigens auch.
Fanden Kinder bestimmt mega :mrgreen:

Nenn mir die Filme aus 1999, die für Dich keine Klassiker sind und ich ziehe sie ab.
Mal sehen, was dann übrig bleibt.

Ansonsten, ja bitte!
Bin sehr gespannt auf Deine Meinung :love: :love:


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Re: Ist 1999 das beste Kinojahr aller Zeiten?

Beitrag von Damien3 »

Also von „Klassikern“ sollte man zumindest gehört haben.
Auch wenn sie schon über 20 Jahre alt sind hörte ich nie von :
Corruptor….EDTv….Limey???? Cole oooon!

Titus??? War Zone???? Nie gesehen.

Bowfinger und der 13. Krieger waren völlig untergegange Gurken die sogar nur auf Video rauskamen.
Herr P. Ich bitte sie!!!!!!

Da ist keiner von ansatzweise „Klassiker“

Zu den eigentlichen Fragen meld ich mich morgen


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Re: Ist 1999 das beste Kinojahr aller Zeiten?

Beitrag von Detlef P. »

Na, das wundert mich jetzt aber.
Bei "Der 13. Krieger" kann ich Dir noch zustimmen, auch wenn ich den mochte und der auch unter Genre-Fans ganz gut ankam.

"Bowfinger..." hat durchaus eine Fangemeinde und wieso ist das eine Gurke?
Geiles Ding von Steve Martin und sein letzter guter Film (wobei er jetzt ja zum Glück mit "Only Murders in the Building" nochmal durchstartet).

Und das Mr. Ich-habe-fast-alles-gesehen noch nie von "The Limey" gehört hat... . Ist immerhin von Steven Soderbergh.
"Titus" ist halt Shakespeare mit Anthony Hopkins in der Titelrolle und "The War Zone" kann ich Dir nur ganz dringend empfehlen.
Verdammt guter Film von Tim Roth mit Ray Winstone wo einem gegen Ende kotzübel wird.

Aber meinetwegen, dann fliegen die raus.
Sind trotzdem noch genug geile Filme drin.

Bin gespannt auf morgen und Deine Antworten... :jump:


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Re: Ist 1999 das beste Kinojahr aller Zeiten?

Beitrag von Damien3 »

Ich glaube das Marvel die Filmwelt nachhaltig verändert hat.
Wir haben nun nicht mehr Geld (wie du sagtest) für kleine, coole, dreckige Filme aus dem Underground.
Aber...sollte irgendein komisches "Ding" irgendwie einen Kult verursachen und es verspricht ein Franchise daraus zu werden, ist plötzlich Geld da.
FRANCHISE also die ganze Kette von Film, Spiel, Social Media,TV Auswertung und Streaming. Wenn diese Kette nicht durchführbar ist, gibts kein Geld.
Und Marvel ist der Standard der Branche. Sie haben Universen aufgebaut wo alle hinterherrennen.
Jede Firma versucht nur noch ein Franchise aus dem Boden zu stampfen. Und wenn es allein nicht reicht wird durch Mulitversen ermöglicht alles zu kreuzen und Fanservice zu machen.
Was bei Marvel und DC noch irgendwie nachvollziehbar ist, hört bei mir mit Fast & Furious und Jurrassic World aber auf....und SOWEIT waren sie schon das zur Diskussion zur stellen.
Alles in allem heisst das...es ist NOCH schlimmer geworden!
Nicht nur weniger kleine innovative Filme, sondern ausschließlich etwas das den Bossen schöngerechnet wird.
Mittlerweile werden auch große Dinge abgesagt wenn sie nicht Franchise fähig sind!
Und dann kommt Netflix noch dazu mit einem Computer der denen errechnet was die Abonnenten sehen wollen.

DAS aber die These das nun diese angsprochenen nicht "franchisefähigen" Dinge zu TV verwurstelt werden ist eine spannende Theorie!

Die Jack Reacher Filme mit Supoerstar Tom Cruise waren Flops...jetzt große Serie auf Amazon.
Die Widerbelebungsversuche von Jack Ryan waren Flops...jetzt mit John Krasinski refolgreich auf Amazon als Serie.
Herr der Ringe scheint nach der letzten Triologie doch zu gefährlich zu werden....jetzt ende des Jahres teuerste Serie ever auf Stream!

Und ja....bei ALLEN Serien ...ob nun "Your Honor"..."Yellojackets"...oder auch Mandalorian oder Moon Knight...alle haben Folgen die völlig überflüssig sind. In denen einfach nichts passiert das die Geschichte weiterbringt.
Einfach nur mal um eine große Actionsequenz zu integrieren die gute Trailer-Bilder bringt.

Und ich gehe noch weiter....

Die Filmwelt wird weiterhin kaputtgemacht durch die ohne Kompromisse vorgehende Gender/LGBTQ Indoktrinierung.
Diese Welt wird unterwandert durch diese quasi diktatorisch vorgehenden Meinungsbildner unter dem Deckmantel der Moral.
Das ist sehr harter Tobak...ich weiß.
Doch fällt es sogar den "betroffenen" auf das sie so ins Rampenlicht gerissen werden, obwohl sie seit jahrzhnten daran arbeiten endlich NORMAL angesehen zu werden.
Doch jede noch so abwegige Serie mit quietschbunten Paradisvögeln auszustatten hilft ihnen nicht.

Und bleiben wir mal auf dem Teppich ein so kleiner Prozentsatz an der homosexuellen Bevölkerungsgruppe wird exorbitant mehr dargestellt.

NEIN ich habe überhaupt niemals nichts etwas gegen diese Bewegung, gegen die "Normalisierung" oder überhaupt etwas dagegen!!!!!!

Doch wird mir die Penetranz und der gekünstelte Zwang einfach zu viel.

Und ie Angst die ich jetzt verspüre geht durch alle Schichten und auch durch die Filmwelt...wenn ich einfach mal meine Meinnung über das neue Heiligtum verbreite.

und auch das ist schädlich.


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Re: Ist 1999 das beste Kinojahr aller Zeiten?

Beitrag von Detlef P. »

Ich finde, dass Du absolut recht hast, mit diesem Franchise-Ding.
Das könnte allerdings auch - nicht zuletzt - durch die immer stärker wachsende Beliebtheit von Serien und dem Wunsch nach horizontalem Erzählen gekommen sein.
Und ja, Marvel hat das Monopol und alle machen es nach. Auch die, bei denen man es überhaupt nicht verstehen kann.
Und es geht sogar noch weiter. Nicht nur, dass es von jedem Scheiß eine Reihe oder ein riesengroßes Franchise geben muss, wo selbst die Katze vom Nachbarn drei Häuser weiter noch eine eigene Spin-Off-Serie mit mindestens fünf Staffeln erhält, sondern die Filme selbst sind das Problem.

Denn obwohl doch - zumindest gefühlt - die Aufmerksamkeitsspanne der Leute immer kleiner und kleiner wird, weil alle nur noch TikTok-Videos gucken, gehen die Filme in den Kinos alle mittlerweile mindestens zweieinhalb oder sogar drei Stunden wie bei dem neuen Batman-Film (völlig egal, wie man zu diesem stehen mag).
Und das finde ich schräg, aber ich denke, dass auch da die Erklärung bei den Serien liegen könnte.
Denn die Macher wollen den Konsumenten einfach "genug" bieten können, um sie in die Kinos zu locken, egal ob der Inhalt es hergibt oder nicht.
Sie haben vermutlich Angst, dass sonst das Publikum zu Hause bleibt, wenn es auf Netflix eine zehnstündige Serie umsonst gucken kann und daher keinen Grund sieht, im Kino für einen Film, der nur eineinhalb oder zwei Stunden geht, viel Geld auszugeben.

Aber gerade das finde ich schade und dadurch nimmt die Qualität immer mehr und mehr ab, weil es auch bei Filmen mittlerweile immer öfter Leerlauf-Passagen gibt.
Außerdem finde ich auch, dass es eine wahre Kunst ist, einen Film, der ein komplexes Thema hat, in 90 Minuten zu erzählen und man sollte das eher honorieren, als die Nase darüber zu rümpfen.
Eines meiner liebsten Beispiele ist der erste "X-Men"-Film.
Der geht 100 Minuten und ist für mich bis heute der beste Film der gesamten Reihe.
Da werden innerhalb von so kurzer Zeit die komplette Welt, alle Protagonisten, alle Antagonisten und die Story adäquat abgehandelt und nichts kommt Dir zu kurz oder lang vor.
Damals musste es auch noch nicht der Weltuntergang oder die Auslöschung des Universums sein mit einem Endkampf, der alleine schon mindestens 30 Minuten geht.
Aber wenn heute schon in zig Serien die Welt auf dem Spiel steht MÜSSEN die Filme und Franchises nachziehen, weil sich das sonst keiner ansehen würde.

Ist alles ein sehr komplexes Thema dessen Bandbreite, so habe ich das Gefühl, man gar nicht richtig erfassen kann.
Aber ich denke, dass das alles gute Gründe sind, warum solche Kinojahre wie 1999 (oder auch 1982) heute quasi nicht mehr möglich sind.

Zu der sogenannten "Woke"-Richtung kann ich nur sagen, dass ich es an sich begrüße, aber mittlerweile in einigen Bereichen auch etwas zwiespältig sehe.
Aber da können wir gerne mal eine andere, offizielle Diskussion aufmachen, da ich finde, dass das hier irgendwie nicht der richtige Rahmen ist und das eigentliche Thema wohl sprengen würde.


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Re: Ist 1999 das beste Kinojahr aller Zeiten?

Beitrag von Damien3 »

Ich weiß nicht ob es bei irgendeinem Studio der Welt darum geht den Konsumenten "genug" bieten zu können.
Es geht immer nur ausschließlich um das erste Startwochenende.
Wenn das gut ist, ist es ein Erfolg...wenn nicht ein Flop. Und es gibt keine Sleeper wie früher.

Ich glaube das die Laufzeit bei den Regisseuren dazu beitragen soll nicht nur kommerziell sondern auch künstlerisch anerkannt zu werden.

Das die Studios bei einem Batman von 3 Stunden auf eine Vorstellung am Tag verzichten müssen ist denen bestimmt ein Dorn im Auge.
Ein 90 Min. Film kannste immer einmal mehr zeigen. Dafür haben sie aber einen Kenneth Brannagh der Thor macht.

Das ist meiner Meinung nach der Kompromiss von guten Regisseuren die sich ihre Freiheit und den FinalCut sichern und dem "sicher" geglaubtem Erfolg wenn man große Namen mit großen Stoffen verbindet.Die Studios haben ihren Blockbuster am ersten WE und der Regisseur darf sich austoben....und da kommt immer mehr raus als es muss.
Warum sollte sonst ein Kenneth Brannagh "Thor" drehen?
Vielleicht um danach sein Wunschprojekt "Agathe Christie" drehen zu dürfen????

Die Länge, gerade bei Comic Verfilmungen ist aber glaube ich auch geschuldet den wirren Verknüpfungen gerecht zu werden.
Dem Universe-Building.
Wir erleben immer mehr Filme die wie ein gesamtes "Zwischenstück" von etwas wirken. Wo viele Fäden geknüpft aber nie abgeschlossen werden.
Diese ganzen Dinge müssen ja untergebracht werden damit man aus späterer Sicht das große Ganze erfassen kann.
Auch eine Sache die mir auf den Keks geht....nach 3 Stunden unfertig das Kino zu verlasssen wo ich 30 Jahre zuvor die gesamte 80 Jahre Familiengeschichte der Mafia gezeigt bekommen habe.


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Re: Ist 1999 das beste Kinojahr aller Zeiten?

Beitrag von Detlef P. »

Genau das ist es, was Du in den letzten Sätzen beschreibst.
Es muss immer noch etwas untergebracht werden, was für die nächsten Filme irgendeinen "Sinn" ergibt, wodurch die Filme so gestreckt wirken.
Umso ärgerlicher, wenn diese Elemente nie wieder aufgegriffen werden, was auch schon oft genug passiert ist.

Zu dem anderen Punkt:
Es kann durchaus sein, dass es bei einigen wenigen Filmemachern damit zu tun hat, dass sie den Final Cut bekommen.
Aber das wird wohl gerade bei Marvel niemals passieren, wo Feige der Schirmherr über alles ist und Edgar Wright damals aus "Ant-Man" ausgestiegen ist, weil ihm zu viel diktiert wurde.
Branagh wird wohl einfach genug Kohle und/oder sein Wunschprojekt bekommen haben.
Und die meisten Regisseure bei Marvel - Raimi jetzt mal ausgenommen - sind Indie-Filmemacher, die von Marvel eingesetzt werden und haben keinen großen Stand in Hollywood.

Und klar, es ist richtig, dass man so lange Filme nicht so oft zeigen kann, aber ich glaube, dass DC von ihrem Debakel mit "Justice League" gelernt hat, wo GENAU das die Auflage war und der Film dann nachher mit den zwei Stunden Laufzeit der bis dato größte "Flop" des DCEU war.
Ich denke, dass das Publikum da tatsächlich - unter anderem auf Grund der Länge - ferngeblieben ist.
Und dann macht man die Filme halt später länger, damit ÜBERHAUPT jemand kommt, auch wenn er dann seltener zu sehen ist.
Besser so, als wenn der Film zig Mal am Tag läuft und es kommt gar keiner.


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"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

Las-Vegas-Ambiente :fuckU: (Insider)
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