USA, 2020
Regie: Dean Parisot
Darsteller: Keanu Reeves, Alex Winter, Kristen Schaal, Samara Weaving, Brigette Lundy-Paine, William Sadler, Anthony Carrigan, Erinn Hayes, Jayma Mays, Hal Landon Jr.
"Obwohl einst prophezeit wurde, Bill und Ted würden in Verbindung mit Zeitreisen einmal das Universum retten, versuchen sie immer noch, den großen Hit zu landen und mehr Sinn in ihrem Leben zu finden. Sie hatten zwar einen kleinen Erfolg, aber mehr als ein One-Hit-Wonder kam nicht mehr von ihnen. Sie wandten sich daraufhin von der Rockmusik ab und versuchen es nun mit experimentellen Klängen, was aber ebenso wenig erfolgreich ist. Dann werden sie von Kelly, der Tochter von Rufus, in die Zukunft gebracht, wo sie erfahren, das sie nur noch wenige Stunden Zeit haben, um den ultimativen Song endlich fertig zu stellen. Doch die oberste Chefin aus der Zukunft – die Witwe des inzwischen verstorbenen Zeitreisenden Rufus – ist nicht davon überzeugt, dass sie dies hinbekommen und setzt einen Roboter-Killer auf das Duo an. Bill und Ted beschließen, mithilfe der zeitreisenden Telefonzelle zwei Jahre in die Zukunft zu reisen und sich das fertige Lied von ihren zukünftigen Ichs zu holen." (www.wikipedia.de)
Tja, leider solltest Du größtenteils recht behalten.
Der erste ist ja wirklich zurecht ein absoluter Kultfilm und selbst der zweite ist noch ziemlich cool, obwohl er eigentlich etwas völlig anderes ist. Aber die ganzen Verrücktheiten da sind einfach zu unterhaltsam, um den nicht zu mögen.
Und dann kam der dritte Teil... .
Und es gibt zwei Dinge, die bei Fortsetzungen die extrem spät erscheinen, mittlerweile sehr gerne gemacht werden, die ich überhaupt nicht leiden kann.
Erstens gibt es oft einen (zumindest kleinen) Retcon im Bezug auf die alten Filme.
Für die, die es nicht wissen: Retcon bedeutet "Rückwirkende Kontinuität" und heißt im Grunde, dass ein bestehender Fakt aus den bisherigen Werken ignoriert oder umgeschrieben wird.
Und das passiert hier auch. Denn am Ende des zweiten Teils wurde in einer Abschlussmontage klar gezeigt, dass Bill und Ted mit ihrer Musik Welterfolg hatten.
Hier wird es jetzt aber so dargestellt, als hätten sie nur ein einziges halbwegs erfolgreiches Album gehabt und wären dann abgestürzt.
Und zweitens wird den Helden oft ihr Happy End aus den alten Werken geraubt. Was so aussah wie "sie sind am Ziel und jetzt ist endlich alles gut" wird oft relativiert, sodass man im Nachhinein erfährt, dass liebgewonnene Charaktere oft ein vollkommen beschissenes Leben hatten. So auch hier, wie gerade beschrieben.
Hier ist also in der Tat beides passiert. Und das Ärgerlichste daran ist, dass das überhaupt nicht nötig gewesen wäre.
Man hätte sie doch stattdessen ihren Erfolg haben lassen können, nur das sie halt - wie im jetzigen Film - immer noch nicht den einen Song geschrieben haben.
Das hätte doch absolut ausgereicht. Warum bastelt man einen anderen Ausgang der Geschichte hin, wo die Helden ein jämmerliches Dasein fristen, wenn es in keiner Weise notwendig ist? Was soll das?
Auch die Geschichte an sich wirkte unlogisch und nicht richtig durchdacht. Sie ist schlicht zu wirr und stellt die Regeln des Zeitreisens - so wie sie bisher innerhalb der Filmreihe gehandhabt wurden - völlig auf den Kopf. Auch da frage ich mich, was das soll. Man kann doch trotzdem all die abgedrehten Elemente drin behalten. Aber eine Art innere Logik, vollkommen egal, wie absurd der Rest der Geschichte ist, sollte schon da sein.
Tja, und zu guter letzt muss ich ebenfalls leider sagen, dass die Gags größtenteils überhaupt nicht gezündet haben.
Irgendwie hat das alles nicht richtig funktioniert.
Dabei haben die Charaktere an sich immer noch Spaß gemacht und ich finde auch, dass gerade die Töchter von den beiden so absolut gelungen kreiert und gespielt wurden, dass man sich von denen schon fast ein Spin Off wünschen würde.
Diese Idee, dass man durch die Jahrhunderte hinweg die besten Musiker der Epochen einsammelt, fand ich ebenfalls top und es ist sehr schade, dass man da nicht mehr draus gemacht hat.
Auch die Inszenierung an sich war solide (vielleicht abgesehen von dem furchtbaren Green Screen in den Zukunftssequenzen, aber das war noch zu verschmerzen).
Es war also ganz klar nicht alles schlecht an dem Film, aber vieles wirkte doch sehr mit heißer Nadel gestrickt. Was ich nicht ganz verstehen kann, wenn man fast 30 Jahren Zeit hat, an dem Sequel zu basteln
Naja, am Ende war es zwar zum Glück keine Vollkatastrophe, aber der Film blieb trotzdem leider weit hinter den Erwartungen zurück.
Sehr bedauerlich das Ganze