Manta - Der Film

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Detlef P.
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Manta - Der Film

Beitrag von Detlef P. »

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D, 1991
Regie: Peter Timm
Darsteller: Sebastian Rudolph, Nadja Brennicke, Jophi Ries, Edda Fischer, Dieter Pfaff, Brigitte Janner, Christoph Zapatka, Paul Faßnacht, Gennadi Vengerov, Jochen Nickel

"Das Leben meint es hart mit Autofan Fred. Kaum hat er die schöne Friseuse Tina von sich überzeugt, gewinnt er bei einer Tombola einen Opel Manta, und ist die Dame damit gleich wieder los. Tina wendet sich ab jetzt lieber dem Fotografen Phil zu. Der hat das, was Fred schon immer wollte: einen Golf GTI. Zu allem Überfluß muß er sich jetzt an jeder Ampel die spöttischen Bemerkungen seiner Mitmenschen anhören. Aber Fred gibt nicht auf. Im Manta-Club findet er endlich Unterstützung. In einem großen Rennen will er seinen Rivalen GTI-Phil endlich in die Schranken weisen!" (www.moviepilot.de)

Soooooooooooooooooooooooooo, und da sind wir auch schon wieder am Beginn der Osterwochenenden-Filmreihe, bei der bis Montag immer ein passender Film zum jeweiligen Tag vorgestellt wird.
Da es heute mit "Car Friday" losgeht, muss es natürlich auch wieder ein Film mit schnellen Autos sein.
Und da Damien sich vor zwei Jahren so sehr über "Manta, Manta" gefreut hat (hier nachzulesen) :mrgreen: ... dass er sich sogar dazu entschieden hat, die Fortsetzung dessen dieses Jahr andächtig im Kino zu bewundern (hier nachzulesen) :mrgreen: :mrgreen: ... wollte ich mal diesen anderen Film über selbige Thematik vorstellen, da der wohl mit der Zeit etwas in Vergessenheit geraten ist.

Das erste Mal sah ich den Film kurz nach "Manta, Manta", ebenfalls im Fernsehen. Und das Kuriose war, dass ich ihn damals - aus welchem Grund auch immer - genau so gut finden wollte, wie erstgenannten.
Aber das war er definitiv nicht, was nicht nur ich mit der Zeit so gesehen habe, sondern auch der Großteil des Publikums.
Wo man bei "Manta, Manta" von einem (etwas trashigen aber dennoch) Kultfilm spricht, ist bei diesem Film - wenn man den heutigen Kommentaren im Internet glauben darf - die eine Hälfte der Meinung, dass der Film absoluter Müll sei und die andere findet ihn so schlecht, dass er aber schon wieder gut ist.
Auch an den Kinokassen fiel dieser gegen seinen Konkurrenten ab, obwohl er auch etwas über eine Million Besucher hatte, was schon eine beachtliche Leistung ist.

Witzigerweise kam er bei der Kritik aber deutlich besser weg, als Schweigers Filmdebüt.
Denn wo man diesem billige Witze und klischeehafte Figuren vorwarf, bescheinigte man "Manta - Der Film" tatsächlich Humor, Hintersinn(!) und eine realistische Abbildung des genannten Milieus.
Er bekam sogar das Prädikat "wertvoll" verliehen!
Und ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung, was die eingenommen haben, aber davon will ich auch was :aua: :uuuuaaaa: :lol:

Der Film tischt fast noch schlimmere Klischees als "Manta, Manta" auf, der Humor ist größtenteils noch mal flacher und der sogenannte "Hintersinn" wirkt wie mit der Brechstange reingedrückt, da sämtliche Stereotype, gegen die der Film "ankämpfen" will von vorne bis hinten völlig plump bedient werden - von den prolligen Mantafahrern über den tumben Volltrottel gegen den Klausi aus dem anderen Film schon fast wie Einstein wirkt, bis hin zu der Tatsache, dass hier die Rivalität zwischen GTI- und Mantafahrern ebenfalls mit einem Rennen ausgefochten werden soll. Wow!

Warum stelle ich den Film denn dann heute überhaupt hier vor?
Tja, tatsächlich bin ich bei der vorhin beschriebenen Gruppenaufteilung bezüglich dieses Films dann doch deutlich bei der zweiten verankert.
Er ist einfach so blöd, dass er schon wieder irgendwie geil ist.
Zwar sind die Charaktere hier bei weitem nicht so witzig-sympathisch und der Film vermittelt nicht so ein tolles Lebensgefühl wie "Manta, Manta" und macht nicht ganz so viel Spaß, ABER...

Der Soundtrack ist auch hier insgesamt sehr cool (wenn auch nicht ganz so gut, wie bei Eichingers Produktion), es gibt - neben tumbem Flachhumor - einige richtig herrlich-absurde Momente, die einen wirklich lachen lassen, mehrere Cameo-Auftritte (Ralf Richter als mantafahrender Polizist, Dieter Thomas Heck in seinem gelernten Job als Autoverkäufer und Helge Schneider als er selbst singend in einer Disco) machen richtig Bock und das finale Autorennen mit einem kultigen, dreiachsigen(!) Manta ist wirklich großartig inszeniert.

Und eigentlich muss man sich den fast schon deswegen mal ansehen, um ihn mit dem anderen vergleichen zu können.
Wer also die Tage aus dem Kino kommt und beim "zwoten Teil" von "Manta, Manta" komplett abgekotzt hat, kann sich dann ja mal an diesem versuchen.
Schlechter wird er vermutlich nicht sein :coffee:


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