Welche einst guten Serien habt ihr aufgehört zu schauen, weil sie in späteren Episoden/Staffeln schlecht geworden sind?

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Detlef P.
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Welche einst guten Serien habt ihr aufgehört zu schauen, weil sie in späteren Episoden/Staffeln schlecht geworden sind?

Beitrag von Detlef P. »

Normalerweise, wenn ich mich nach der ersten oder den ersten paar Episoden für eine Serie entscheide, dann gucke ich sie auch bis zum Ende.
Da bin ich tatsächlich ziemlich pedantisch. Genauso, wie ich auch jeden Film zu Ende schaue, den ich angefangen habe.
Ich hatte ja schon mal erwähnt, dass ich die Filme, die ich bewusst ausgemacht habe, tatsächlich an einer Hand abzählen kann.

Bei Serien war das früher auch so.
Allerdings ist mir das in den letzten Jahren doch ein paar Mal passiert, dass Serien, die eigentlich gut oder gar richtig gut waren, auf einmal nur noch Müll auftischten.
Habt Ihr solche Erfahrungen auch gemacht und wenn ja, welche Serien sind das?

Hier mal meine Beispiele:

Heroes

Das war wohl die allererste Serie, bei der mir das so ging.
Die erste Staffel fand ich wirklich gut, auch wenn ich sagen muss, dass ich das Kritiker- und Fanecho damals schon übertrieben fand, als von einer der "besten Serien des neuen Jahrhunderts" gesprochen wurde.
Nun ja, diese Stimmen waren nach der zweiten Staffel dann weg... und auch ich war nach der zweiten Staffel weg.
Was da für ein langweiliger Bullshit aufgetischt wurde, kann ich gar nicht in Worte fassen.
Damals haben noch einige Versuch, die miese Quali auf den Autorenstreik von 2007/08 zu schieben.
Tja, aber andere Serien, wie "Lost" oder "Desperate Housewives" haben auch abgeliefert, ohne große Qualitätseinbußen.
Die Staffen 3 und 4 sollen noch mieser gewesen sein, die ich zum Glück nicht mehr gesehen habe.
Ein Bekannter versuchte mich damals ganz leicht zum Neueinstieg in die Mitte der dritten Staffel zu überreden, da die Serie angeblich wieder besser geworden sei. Habe ich zum Glück gelassen!
Heute wird "Heroes" normalerweise in allen Listen a`la "Serien, die nach einer tollen ersten Staffel komplett abgestürzt sind" auf Platz 1 geführt :cityofgod:

South Park

Lange Jahre fand ich die Serie sehr geil, auch wenn mich da schon einige Dinge gestört haben und es einige Rohrkrepierer-Folgen gab.
Nach Staffel 11 merkte ich schon, dass irgendwie die Luft raus war und nach der Mitte von Staffel 14 ging es nochmal eine Etage tiefer, sodass ich Mitte Staffel 16 ausgestiegen bin.
Habe später nochmal vereinzelte neue Episoden geschaut, die bei IMDb gut bewertet waren, die ich dann auch nicht schlecht fand.
Aber selbst da habe ich bemerkt, dass die mir nicht mehr so großen Spaß machen, wie die alten Folgen von früher.
Momentan sind die bei Staffel 26 und wurden bereits bis Staffel 30 verlängert :roll:

Designated Survivor

Mann, klang die Serie damals cool.
Irgendein Nobody auf der untersten Stufe der Regierung wird auf einmal Präsident der USA, weil die komplette Führung durch einen Terroranschlag ausgelöscht wurde.
So muss er nicht nur mit seinem neuen "Job" klarkommen, sondern die Terroristen finden, die Regierung neu aufbauen und das Land durch die Krise führen.
Und das auch noch mit Kiefer Sutherland in der Hauptrolle? Call Me In!
Tja, nur leider hatte man nach 13 der 22 Episoden das Gefühl, dass die Geschichte zu Ende wäre. Und vermutlich war sie das auch, da früher bei den Networks mit ihren längeren Staffen die Zahl 13 immer die magische Zahl war, nach der eine Serie Midseason abgesetzt werden konnte. Darum gab es bei horizontal erzählten Serien oft einen kleinen Richtungswechsel und in den letzten 9 Folgen ging es dann um was anderes.
Hier hat man sich aber anscheinend gar nichts überlegt und nach der im Grunde auserzählten Geschichte, ging man dann zu typischen "Business As Usual"-Gesülze über
und ließ im Hintergrund die eigentlich ausgeschaltete Bedrohung ganz leicht weiterlaufen, weil der Obermurkel als einziger entkommen war, oder so.
War dann eine gute Einschlafhilfe, als ich mich durch die letzten Folgen durchgequält habe.
Die zweite Staffel habe ich dann gelassen und die Serie wurde dann auch abgesetzt... nur um von Netflix für eine dritte Staffel zurückgeholt zu werden, nach der die es dann ebenfalls abgesetzt haben :knifehead:

Haus des Geldes

Habe die erste Staffel (oder nach deutscher Zählweise die ersten zwei Staffeln) geschaut, weil damals alle so davon geschwärmt haben.
Fand es insgesamt gut, aber auch da schon mit zu vielen Längen versehen.
Als Netflix dann meine, es nach dem eigentlichen Ende für weitere Staffeln - und mittlerweile gar Spin-Offs - zurückzuholen, war ich nach den ersten paar Folgen raus.
Der gleiche Müll nochmal erzählt, nur dieses Mal in richtig langweilig und uninteressant.
Tja, aber scheint ja genug Fans zu haben, die es affengeil finden.
Ist ja eine der erfolgreichsten Netflix-Serien überhaupt.

Atypical

Am Anfang mochte ich die Serie über das Leben eines authistischen Teenagers echt gerne, auch wenn ich mir von vornherein gewünscht hätte, dass sie auf HBO anstatt auf Netflix gelaufen wäre.
So fand ich die Geschichten immer etwas zu seicht.
Allerdings hat Keir Gilchrist die Hauptrolle klasse gespielt und ich fand seine Freundin in der Serie super.
Als dann allerdings zu Beginn der dritten Staffel die Freundin fast verschwand und sogar er selbst als Hauptfigur in den Hintergrund rückte, weil man zeigen musste, was für Eheprobleme die Eltern haben und dass seine große Schwester entdeckt, dass sie lesbisch ist und sich in ihre beste Freundin verknallt hat, hatte ich auf diese Seifenoper keinen Bock mehr und habe abgebrochen.
Nach insgesamt vier Staffen war dann sowieso Schluss.

Your Honor

Hihi, ich kenne mindestens eine Person in diesem Forum, die mir das hier übel nehmen wird, aber es ist so.
Auch wenn die ersten paar Folgen nicht ganz rund liefen, war es eine an sich gute Serie, die nach der sechsten Folge dann aber komplett langweilig und sogar höchst unlogisch wurde, bevor man mit Episode 10 dann das eigentliche Ende dieser ursprünglichen Mini-Serie fand.
Ursprünglich deshalb, weil man tatsächlich - obwohl man in gefühlten 100 Interviews immer wieder betonte, dass es keine weitere Staffel geben wird - ganz plötzlich doch eine (Überraschung!) zweite Staffel ankündigte :aua:
Tja, und die habe ich mir dann gespart und selbst mein ehemaliger Arbeitskollege, der die erste Staffel insgesamt super fand, meinte zu mir, dass die zweite nur noch absolutes Mittelmaß gewesen wäre.
Tja, tolle Leistung Leute :cool:

So, jetzt seid Ihr dran.
Bei welchen Serien hattet Ihr mit der Zeit das Gefühl verarscht worden zu sein?
Ich bin gespannt!


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"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

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Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

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Damien3
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Re: Welche einst guten Serien habt ihr aufgehört zu schauen, weil sie in späteren Episoden/Staffeln schlecht geworden si

Beitrag von Damien3 »

Hmmmm du hast dir sicher richtig viel Zeit gelassen zum überlegen.
Aber bei mir sprudelt es bei einem Fall quasi aus mir heraus ...

THE WALKING DEAD

Ich habe JEDE Sekunde bis zur 7 Staffel genossen.
Sogar gekauft.
Ich dachte das wird die Leiblingsserie meines Lebens. Fan forever....
Bis ich TATSÄCHLICH ab Staffel 9 bis 13 nichts mehr geschaut habe.
Nur noch die allerletzen beiden Folgen um zu sehen wer noch "da" wa.
Was für eine tiefsitzende Enttäuschung nachdem man dachte die machen NICHTS falsch.
So schnell kann es gehen eine jahrelange Verbindung zu kappen.

Ich habe die beiden ersten Staffeln von JACK RYAN auf Prime geliebt.
Und dann kam urplötzlich eine strunzlangweilige 3. Staffel die ich nur halb sah und die 4. bin ich noch nicht mal angefangen.
Keine Ahnung ob es daran liegt das der Hauptdarsteller sich "zwischendrin" zum Regisseur Star entwickelte? Und kein Bock mehr hatte???

Noch ein Beispiel : WESTWORLD
Was war ich ein Fan ...was habe ich den Folgen entgegengefiebert.
Aber ab der 3. Staffel hatte ich einfach keine Lust mehr immer mehr absichtlich auf falsche Fährten und bewusst unverstehbare Handlungen gelockt zu werden. Es war einfach ZUVIEL des Guten. Da halfen auch keine Stars mehr.


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Detlef P.
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Re: Welche einst guten Serien habt ihr aufgehört zu schauen, weil sie in späteren Episoden/Staffeln schlecht geworden si

Beitrag von Detlef P. »

Von "The Walking Dead" habe ich das schon öfter gehört.
Ich selbst habe allerdings gar nichts davon gesehen.
Ist ja auch so ein Beispiel, wo es jetzt noch zig Spin-Offs gibt, die vermutlich auch die wenigsten wirklich brauchen werden.

Bei "Westworld" weiß ich, was Du meinst.
Aufgehört zu gucken habe ich zwar nicht, aber nach der ersten, absolut grandiosen Staffel, die mich wirklich nur umgehauen und begeistert hat und einer zwar schwächeren, aber immer noch wirklich guten zweiten Staffel, war dann die dritte doch etwas ernüchternd, als es immer komplizierter und zugleich auch lahmarschiger wurde.
Für die vierte Staffel hatte ich noch keine Zeit, werde diese aber noch nachholen.
Dass die Serie dann abgesetzt wurde, obwohl es eigentlich eine abschließende fünfte Staffel geben sollte, habe ich dann damals auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachtet.


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Re: Welche einst guten Serien habt ihr aufgehört zu schauen, weil sie in späteren Episoden/Staffeln schlecht geworden si

Beitrag von Murillo »

"Spartacus"!
Die ersten Folgen waren sehr vielversprechend. Danach wurde es leider immer grottiger und es ging irgendwann nur noch um den Beziehungsscheiss der Charaktere.
Vermutlich war dies die einzige Möglichkeit, eine Geschichte,die in 5 Minuten erzählt ist auf 3 Staffeln auszudehnen.
Da ich früher im Geschichtsunterricht aufgepasst habe, konnte ich die Serie guten Gewissens nach der Hälfte der 2. Staffel abbrechen.


"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)

Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
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