Lieber Thomas

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Detlef P.
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Lieber Thomas

Beitrag von Detlef P. »

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D, 2021
Regie: Andreas Kleinert
Darsteller: Albrecht Schuch, Jella Haase, Ioana Iacob, Jörg Schüttauf, Anja Schneider, Joel Basman, Emma Bading, Zoe Valks

"In sieben Abschnitten wird das Leben des Dichters Thomas Brasch dargestellt. Die Abschnitte sind jeweils mit Zeilen aus einem Gedicht Braschs überschrieben.

Als 1968 sowjetische Panzer durch Prag rollen, demonstrieren Thomas und andere Studenten auf den Straßen Berlins. Sein Vater Horst meldet ihn der Stasi, die ihn ins Gefängnis steckt. Auf Bewährung entlassen, schreibt er über die Liebe, die Revolution und den Tod. Ohne Aussicht, in der DDR gehört zu werden, verlassen Thomas und seine Freundin das Land. Im Westen wird Brasch gefeiert und seine Bücher werden zu Bestsellern. " (www.wikipedia.de)

So, es wird doch langsam mal wieder Zeit für eine neue Filmreihe.
Diese Woche werde ich von Montag bis Freitag jeden Tag einen Film vorstellen, der nach wahren Begebenheiten gedreht wurde.
Davon gibt es nämlich gefühlt immer mehr und mehr in den letzten Jahren, wobei nicht alle Filme der Reihe aus den letzten paar Jahren stammen.
Bei diesem hier ist es jedoch so.

Ehrlich gesagt, hatte ich gar keine großen Erwartungen an den Film, als ich ihn mir angeschaut habe.
Wirklich aufmerksam bin ich auch erst auf ihn geworden, als er der große Abräumer bei den Lolas 2022 war und dort ganze neun Preise einheimste.
Zwar hatte ich vorher schon von ihm gehört, aber da wurde ich dann wirklich neugierig.
Trotzdem klang es jetzt nicht so spannend, als das ich mir viel davon versprochen hätte.
Umso beeindruckter war ich, als ich ihn mir dann schließlich ansah.

Zuerst muss ich sagen, dass der Film fabelhaft umgesetzt und auch gespielt ist.
Besonders Albrecht Schuch reißt in der Titelrolle absolut alles raus und gilt mittlerweile ja auch zurecht als eine Art Geheimwaffe des deutschen Films.
Die Inszenierung ist einerseits technisch sehr gekonnt und lässt andererseits auch genug Raum für wirklich schön komponierte Bilder in einem edlen Schwarzweiß-Look.
Und exakt so ist die Erzählung der Biographie von Thomas Brasch an Ende ebenfalls ausgefallen. Zum einen folgen wir der Geschichte seines Werdegangs, aber zugleich wird dieser immer wieder von so poetischen wie symbolträchtigen (Tag-)Träumen unterbrochen, wodurch der Film eigentlich erst das Salz in der Suppe erhält.
Einige dieser Szenen haben sich für immer in mein Gedächtnis eingebrannt, sodass ich sie niemals wieder vergessen werde.

Leider ist die Thematik wohl zu spezifisch, sodass der Film - zumindest meines Wissens nach - bisher nicht in allzu viele Länder vertrieben wurde.
Aber dafür bekam er, neben den neun Lolas, etliche Lobeshymnen vom deutschen Filmfeuilleton und die Deutsche Film- und Meidenbewertung vergab sogar das Prädikat "besonders wertvoll".
Tja, dem kann ich mich eigentlich nur anschließen.

Das einzige Manko ist, dass der Film zum Teil etwas zu künstlerisch abgehoben und auch an manchen Stellen doch ein ganz kleines bisschen in die Länge gezogen wirkt, obwohl ich sagen muss, dass der für eine Länge von zweieinhalb Stunden schon ziemlich kurzweilig war.
Insgesamt tut das aber keinen Abbruch, sodass der Film trotzdem durch und durch empfehlenswert ist, wenn man in der Lage ist, sich für diese Thematik zu öffnen.


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

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"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

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Damien3
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Re: Lieber Thomas

Beitrag von Damien3 »

Also wenn der hochgeschätzte Herr P. nun schon "zu künstlerisch abgehoben" schreibt...
Werde ich dieses Ding NIEMALS schauen.
Liest sich todlangweilig...(also der Inhalt nicht die Review).


"Ich habe sie den ganzen Abend von dahinten beobachtet...sie sind ein sehr attrativer Mann"
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Detlef P.
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Re: Lieber Thomas

Beitrag von Detlef P. »

Ehrlich gesagt - und nimm das bitte nicht als Wertung - der Film wäre wohl auch eher nichts für Dich.


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