Isabelle Huppert

Hier findet man Biografien, Filmografien zu einigen Schauspielern und kann über diese diskutieren.

Moderator: Detlef P.

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Voland
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Isabelle Huppert

Beitrag von Voland »

Ist sie nicht bezaubernd? Es grenzt doch beinahe an ein Verbrechen, in so einem Alter (meine Eltern mögen mir verzeihen) noch so gut auszusehen!Aber der rothaarige Typus Frau hat das scheinbar so an sich (Nicole Kidman, Julianne Moore, Angie Everhart,...).

Ich zähle die Huppert zu einer meiner liebsten Darstellerinnen. Sie sieht nicht nur gut aus, sondern vermag wie der Teufel zu spielen. Sie macht alles, sie kann alles und sie weiß auch, dass es so ist. Egal ob sie nun das unschuldige Mädchen vom Lande oder Luzifers Frau persönlich spielt.

Manchmal denke ich, sie wird vielleicht mit dem Alter nicht mehr an ihre frühere dramatische Größe heranragen. Vor allem, wenn ich dann Filme wie "Die Spitzenklöpplerin" oder "Stille Wasser" sehe. Dann jedoch muss ich wieder an "Die Klavierspielerin" denken, wo sie eine glatte Meisterleistung an den Tag legt.

Sie scheut nicht davor zurück, abartige und nicht konforme Personen zu spielen. In Hollywood nennt man das Mut zur Hässlichkeit. Bei uns ist sowas scheinbar normal.
Trotz ihrer Schönheit war sie nie der Star wie andere Schönheiten. Sie hat schon immer Charakterrollen gespielt.

Ich hoffe sie wird uns noch lange mit Filmen beglücken. Denn ich bin immer wieder aufs Neue überwältigt von ihren Leistungen.


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Sehe ich genauso!
Nicht umsonst ist die große Liebe meines Lebens rothaarig.
Von Isabelle Huppert kenne ich nur "8 Frauen" von Ozon.
Aber da war sie so beeindruckend, dass ich auf jeden Fall mehr von ihr sehen muss.


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

Las-Vegas-Ambiente :fuckU: (Insider)
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Voland
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Beitrag von Voland »

Meine ist zwar nicht rothaarig, aber trotzdem geil :lol:


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Murillo
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Beitrag von Murillo »

hier nochmal ein Portrait dieser Frau:
Bild
Biografie:
Bereits im zarten Alter von 14 Jahren nahm die am 16. März 1955 in Paris geborene Isabelle Huppert Schauspielunterricht am Conservatoire de Versailles. Dies war der Startpunkt für eine Karriere, die sie zu einer der bekanntesten Schauspielerinnen des europäischen Films werden ließ.

In ihrer langjährigen Karriere wirkte Isabelle Huppert bereits in über 80 Filmen mit, die nahezu die gesamte Bandbreite des europäischen Kinos abdecken. Zu ihren bekanntesten Werken zählen La Dentellière (Die Spitzenklöpplerin, 1977), der ihr den Best Newcomer Award in England einbrachte, Violette Nozière (Violette Nozière, 1978), für den sie in Cannes den Preis als Beste Schauspielerin gewann, sowie Les Souers Brontë (Die Schwestern Brontë, 1979) und La Vera Storia della Signora delle Camelie (Die Kameliendame, 1980). Weitere Erfolge feierte Huppert mit Passion (Passion, 1982), Coup de Torchon (Der Saustall, 1981), La Truite (Eine Frau wie ein Fisch, 1982), Storia di Piera (Die Geschichte der Piera, 1982) und Heaven’s Gate (Heaven’s Gate, 1980). Dieser Film Michael Ciminos, wohl einer der spektakulärsten Flopps der Filmgeschichte, sorgte übrigens auch dafür, dass Isabelle Huppert dem US-amerikanischen Publikum weitgehend unbekannt blieb - sie galt fortan für die großen Hollywood-Studios als "Kassengift".

Außerdem trat Isabelle Huppert auf in Amateur (Amateur, 1994), The Bedroom Window (Das Schlafzimmerfenster, 1987), Sauve qui peut (Rette sich, wer kann (das Leben), 1980), Les Destinées Senitmentales (2000), Signé Charlotte (1984), Les Possédés (Die Dämonen, 1987) und in Une Affaire de Femmes (Eine Frauensache, 1988), für den man sie in Venedig als Beste Darstellerin auszeichnete. Auf der Berlinale erhielt sie den Darstellerinnen-Preis für Malina (Malina, 1990), auf dem Filmfestival von Moskau die selbe Auszeichnung für Madame Bovary (Madame Bovary, 1991). Es folgten die Werke La Separation (1994) und La Cérémonie (Biester, 1995), der ihr einen César und den Darstellerpreis in Venedig einbrachte.

In jüngerer Zeit sah man Isabelle Huppert in Merci pour le Chocolat (Süßes Gift, 2000), für den sie den Darstellerpreis in Montreal gewann, in Michael Hanekes kontroversem Drama Die Klavierspielerin (2001, Europäischer Filmpreis, Beste Darstellerin in Cannes und Seattle), 8 Femmes (8 Frauen, 2002), Gewinner des Europäischen Filmpreises und des Ensemblepreises auf der Berlinale sowie des Darstellerpreises in Moskau, und in Saint-Cyr (Die Schule der verlorenen Mädchen, 2000). 2003 spielt sie in Ma Mère und in Le Temps du Loup (Wolfzeit).

Einige der weltbesten Regisseure setzten bereits auf die Talente der vielseitigen Schauspielerin, darunter Claude Chabrol, Michael Cimino, Joseph Losey, Jean-Luc Godard, Marco Ferreri, Andrzej Wajda, François Ozon, Michael Haneke, Bertrand Tavernier, Olivier Assayas, Hal Hartley, Curtis Hanson und Patrice Chéreau.

Zudem stand Huppert in London und Paris unter anderem in der Titelrolle der Mary Stuart-Inszenierung des Royal National Theaters sowie für Regisseur Bob Wilson in Orlando auf der Bühne. (www.kino-zeit.de)

Filmografie:

1972: Faustine et le bel été
1972: Ein charmanter Gauner (Le Bar de la fourche)
1972: César und Rosalie (César et Rosalie)
1974: Glissements progressifs du plaisir
1974: Die Ausgebufften (Les Valseuses)
1974: L´ Ampélopède
1975: Dr. med. Françoise Gailland (Docteur Françoise Gailland)
1975: Sérieux comme le plaisir
1975: Monsieur Dupont (Dupont-Lajoie)
1975: Aloïse
1975: Unternehmen Rosebud (Rosebud)
1975: Die große Ekstase (Le Grand délire)
1976: Der Richter und der Mörder (Le Juge et l'assassin)
1976: Le Petit Marcel
1976: Je suis Pierre Rivière
1977: Die Spitzenklöpplerin (La Dentellière)
1977: Verwöhnte Kinder (Des enfants gâtés)
1977: Die Indianer sind noch fern (Les Indiens sont encore loin)
1978: Violette Nozière
1979: Rückkehr zur Geliebten (Retour à la bien-aimée)
1979: Die Schwestern Brontë (Les Soeurs Brontë)
1980: Loulou
1980: Rette sich, wer kann (das Leben) (Sauve qui peut (la vie))
1980: Örökség
1980: Heaven´s Gate - Das Tor zum Himmel (Heaven's Gate)
1980: Die Kameliendame (La Dame aux camélias)
1981: Die Flügel der Taube (Les Ailes de la colombe)
1981: Der Saustall (Coup de torchon)
1981: Stille Wasser (Eaux profondes)
1982: Eine Frau wie ein Fisch (La Truite)
1982: Passion
1983: Entre Nous – Träume von Zärtlichkeit (Coup de foudre)
1983: Die Geschichte der Piera (Storia di Piera)
1983: Die Frau meines Kumpels (La Femme de mon pote)
1984: La Garce
1985: Signé Charlotte
1985: Sac de noeuds
1986: Kaktus (Cactus)
1987: Der schwarze Milan (Milan noir)
1987: Das Schlafzimmerfenster (The Bedroom Window)
1988: Dämomen (Les Possédés)
1988: Eine Frauensache (Une affaire de femmes)
1989: Seobe
1990: Die Rache einer Frau (La Vengeance d'une femme)
1991: Malina
1991: Madame Bovary
1992: Nach der Liebe (Après l'amour)
1994: Trennung (La Séparation)
1994: Tödliche Fluten - Rettet unsere Kinder (Navodneniye)
1994: Amateur
1995: Biester (La Cérémonie)
1996: Wahlverwandtschaften (Le Affinità elettive)
1997: Tanz der Wissenschaft : Die Curies – Ein Herz und eine Forscherseele (Les Palmes de M. Schutz)
1997: Das Leben ist ein Spiel (Rien ne va plus)
1998: Schule des Begehrens (L'Ecole de la chair)
1999: Pas de scandale
2000: La Vie moderne
2000: Les Destinées sentimentales
2000: Die Schule der verlorenen Mädchen (Saint-Cyr)
2000: Les Destinées sentimentales
2000: Süßes Gift (Merci pour le chocolat)
2000: Comédie de l'innocence
2001: Die Klavierspielerin (La Pianiste)
2002: 8 Frauen (8 Femmes)
2002: Deux
2002: La Vie promise
2003: Wolfzeit (Le Temps du loup)
2004: Ma mère
2004: I ♥ Huckabees
2004: Zwei ungleiche Schwestern (Les Soeurs fâchées)
2005: Gabrielle – Liebe meines Lebens (Gabrielle)
2006: Geheime Staatsaffären (L'Ivresse du pouvoir)
2006: Nue propriété

(www.wikipedia.de)


"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)

Neulich im Waschsalon:
"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
"Du unnützer nichtsbringender mittzwanziger Fliegenschiss bekommst "langsam" Respekt vor Sidney Lumet?"
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Voland
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Beitrag von Voland »

Danke ;-)


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Beitrag von Voland »

Auch hier werde ich eine ausführlichere Filmographie erstellen - ich habe etwas gegen diese blanken, gefühllosen Aufzählungen. Weiters will ich noch einige Fotografien der guten Frau präsentieren.
Ich zähle sie zu meinen allerliebsten Darstellerinnen. Und in gewissen Dingen erlangt sie einen Sonderstatus, der sie eigentlich zu meiner "Nummer 1" macht.


Die Ausgebufften (1971)
In diesem Film war ihre Rolle eher nebensächlich, beinahe ein Cameo-Auftritt. Aber schon hier zieht sie einen in ihren Bann. Diese Augen sprechen Bände, sie verweisen schon in diesen Jahren auf eine Früchte tragende Karriere. Es ist ein bestimmter Blick, der aus diesem mit Sommersprossen übersähten Gesicht heraussticht. Und so soll es auch sein - wir werden sie noch oft sehen.
Der Film selbst ist ein revolutionärer Film, der noch ein wenig an der 68er-Bewegung mitnascht. Ein herrlicher Film, wenn auch ziemlich abgedreht! Miou-Miou spielt mit, ein weiterer Stern am französischen Filmhimmel.

Die Spitzenklöpplerin (1977)
Ihre Glanzzeit würde ich beinahe sagen. Ende der 70er und Anfang der 80er soll ihre Arbeit die angesprochenen Früchte tragen und sie ist schon in diesen jungen Jahren eine absolut ernstzunehmende Schauspielerin.
Eine bedrückende Tragödie, dennoch einer meiner liebsten Filme mit der Huppert.

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Violette Noziere (1978)
Das mag ich so sehr an Isabelle Huppert - sie spielt das was ihr gefällt und sie ist nicht darauf bedacht, ob bestimmte Rollen ihrem Ruf schaden könnten. Sie ist ein kontroverser Charakterkopf - eine begnadete Künstlerin.
Sie spielt ein revoltierendes junges Mädchen nach einer wahren Begebenheit. Isabelle wird zur Mörderin. Ich war geschockt, als ich sie in dieser Rolle sah.

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Der Saustall (1981)
Immer weiter entfernt sie sich davon, diese typischen Blödchen-Rollen zu spielen. Sie wird wohl nie mehr als Mädel in einem Film eingesetzt. Sie ist Frankreichs Charakterdarstellerin. So wie es Catherine Deneuve nicht einmal war.
"Der Saustall" ist ein Ausflug in eine Kolonie. Ein schmutziger Film, mittlerweile sogar typisch für die Huppert. Sie spielt sie hervorragend, diese Frauen am Rande des Abgrunds, mit einem Bein im Gesetzlosen und Perversen.

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Stille Wasser (1982)
Die Zeit ihrer rebellischen Rollen wird bald vorbei sein. Sie wird erwachsen werden. Mit diesem Film jedoch trumpft sie noch einmal auf und zeigt uns, wie sie sein kann. Die Herkunft des Films ist nicht zu verleugnen. Auch hier wieder eine Tragödie, die bis ins Groteske stilisiert wird.

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Die Dämonen (1978)
Eine Dostojewski-Verfilmung mit der Huppert. Aber sie hatte eine kleinere Rolle in diesem Film. Bloß heißt das nicht, dass sie deshalb nicht mit vollem Herzen dabei war. Sie war es und es hat diesem Film auch viel eingebracht.

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Biester (1995)
Meine erste Begegnung mit Isabelle Huppert und zugleich auch mit Claude Chabrol. Diese Begegnung werde ich nie vergessen. Ohne zu Zögern hat Isabelle mich in ihren Bann gezogen und ich wollte mehr von ihr sehen. Ich wollte diese zierliche aber kraftvolle Gestalt noch in vielen Filmen sehen.
Diese Rolle ist reifer als ihre bisherigen. Chabrol hat sie ja öfter engagiert. Dieser hier ist jedoch ein weiterer Liebling mit Isabelle.

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Die Klavierspielerin (2001)
Wen könnte man sich besser in der Rolle einer Erika Kohut vorstellen als Isabelle Huppert? Sie ist nun schon älter geworden und hat sich als Fixpunkt am Filmhimmel gezeigt. Ich glaube es gibt Rollen, die man nur eine Isabelle Huppert spielen lassen kann. Mir ist keine andere Darstellerin bekannt, die derartige Rollen zu spielen versteht.

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