Volands Baran

[Voland]

Seit 2 Wochen wieder einmal ein Film, der vor meinen Augen abläuft. Und dann wage ich mich gleich an einen so exotischen? Mit Geheimtipps - vor allem aus östlichen Gefilden - assoziiere ich immer komplizierte und schwer verdauliche Filme. Doch "Baran" ist anders. Der erste iranische Film für mich und ich bin echt begeistert.

Man muss sich erst einmal an die Wertvorstellungen dieser Gegend gewöhnen. Denn dann ist auch der letzte Stolperstein beseitigt. Ein Dokument, das einem dieses ferne Land näherbringt. Und das ist bei weitem nicht selbstverständlich. In nur anderthalb Stunden versteht der Zuseher die Gesellschaft des Iran, kennt die dortige Situation.

Auch wenn der Film anfangs nicht so wirkt, ist es doch die pure Nächstenliebe, die uns hier vorgesetzt wird. Dass sich jemand nicht gerne seinen Arbeitsplatz wegnehmen lässt ist klar. Aber dass jemand in so einem Land einen derartigen Einsatz für eine Frau zeigt ist berührend. Wobei hier natürlich die Nächstenliebe nur ein Teil ist.

Die Handlung ist einfach gestrickt. Bloß eine liebevolle Erzählung, die wir zu sehen bekommen. Jedoch ist diese simple Geschichte so hervorragend visualisiert, dass ich vor allem deshalb begeistert bin. Hält man den Film an einer beliebigen Stelle an, so hat man in 4 von 5 Fällen eine wunderschöne Fotografie vor Augen.
Verlorene Menschen auf weiter Fläche, herrliche Portraits, einfach alles was das Herz begehrt.

Eine Baustelle ist da natürlich auch die perfekte Umgebung für die Möglichkeiten der Fotografie. Hier hat man beinahe unendliche viele Situationen, schon alleine wegen dem labyrinthartigen Charakter. Es ist eine eigene kleine Welt, aus der man als Zuseher nur selten rauskommt. Das erinnert mich ein wenig an das Zigeunerlager bzw. den Zigeunervorort in "Zeit der Zigeuner".

"Baran" bleibt weiterhin ein Geheimtipp - aber ein ganz aufregender und berührender.