Detlef setzt Alles auf Zucker!

[Detlef P.]

"Ick bin Jackie Zucker und det is mene Jeschischte, könnta jetz im Kino sehn".
Diesen Satz hörte ich Anfang des Jahres desöfteren während der Kinowerbung, nämlich wenn der Trailer zu "Alles auf Zucker!" gerade lief.
Und jedesmal dachte ich "Nee, da gehst du nicht rein."
Der Trailer machte einfach keinen sonderlich guten Eindruck auf mich, obwohl ich ja immer und jederzeit bereit bin die deutsche Filmindustrie durch Kinobesuche zu unterstützen. Bei diesem Film hatte ich mich allerdings dazu entschlossen dies nicht zu tun.
Als der Film dann später auch noch 6 Lolas (Deutsche Filmpreise) gewann und "Der Untergang" leer ausging hielt ich alle für verrückt.
Als der Film dann letztens im Fernsehen kam entschloss ich mich ihn mir mal anzuschaun, und ich wurde sehr positiv überrascht!
Zwar finde ich immernoch, dass er keine 6 Lolas verdient hat, aber der Film war subtiler und humorvoller als ich dachte.
Jakob Zuckermann, der seiner Religion dem Judentum abgeschworen hat und sich mittlerweile Jackie Zucker nennt, erfährt, dass seine Mutter gestorben ist und er und sein orthodoxer Bruder ihr Vermögen nur erben, wenn sie ihr eine streng jüdische Beerdigung zukommen lassen und sich endlich miteinander aussöhnen.
Jackie könnte das Geld gut gebrauchen, aber leider findet zur gleichen Zeit ein Zockerturnier statt, dass er sich ebenfalls nicht entgehen lassen will, da es auch hier um eine Menge Geld geht.
Ich weiß, dass es nichts neues ist was uns dieser Film auftischt, aber die Art und Weise wie er es macht ist so leise, humorvoll und warmherzig, dass man es fast nicht glauben kann.
Jackie hat so viele abgedrehte Einfälle um sich bei seinen Verwandten wegzustehlen und die Nebenfiguren sind so wahnsinnig skuril, dass es wirklich Spaß macht.
Unglaublich, aber wahr! Ich hätte es nicht für möglich gehalten aber "Alles auf Zucker!" ist wirklich ein toller Film.
Wer es mir nicht glauben will, sollte sich vom Gegenteil überzeugen lassen.