Der Sturz eines Regisseurs

Hier könnt ihr diskutieren, was das Zeug hält, jedoch nur über alles, was das Thema Film betrifft.

Moderator: Detlef P.

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Damien3
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Der Sturz eines Regisseurs

Beitrag von Damien3 »

Warum kacken eigentlich so viele ehemals gute Regisseure plötzlich ab???
Habt ihr eine Erklärung das vor 20 Jahren bei jedem Filmfan ein Carpenterfilm mit dabei war und er heute den Arsch nicht mehr hochbekommt???
Was ist mit Richard Donner? Das Omen, Lethal Weapon...der Mann hat Geschichte geschrieben und plötzlich macht der nur noch belanglose schlimme Gurken wie "Timeline" ??? WIE kann sowas passieren???


"Ich habe sie den ganzen Abend von dahinten beobachtet...sie sind ein sehr attrativer Mann"
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Murillo
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Beitrag von Murillo »

Es gibt verschieden Gründe, warum ein ehemals guter Regisseur plötzlich keine guten Filme mehr macht.

1. er hat keine neuen Ideen mehr
2. er hat kein Geld mehr
3. das Interesse des Regisseurs an kommerziellem Erfolg ist größer, als das Interesse daran, einen guten Film zu machen.
4. das Interesse des Studios an kommerziellem Erfolg schränkt die Möglichkeiten des Regisseurs immer weiter ein, indem es mit ausgeklügelten Marketingstrategien den gesamten Film im Vorraus bis ins kleinste Detail so konstruiert, dass ein Nicht-Erfolg ausgeschlossen ist, die Handschrift des Regisseures jedoch vollkommen verloren geht.
5. Das Genre, in dem der Regisseur Experte war, stirbt aus oder es wird plötzlich auf andere Kriterien eines Filmes aus diesem Genre Wert gelegt (Horrorgenre...).

Was davon auf Carpenter und Donner zutrifft, kann ich nicht beurteilen.


"Wenn etwas klappt, ist es meistens nur Glück. Deshalb sollte man nie zuviel Ahnung von einer Sache haben" (alte japanische Programmiererweisheit)

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"Nachdem mir bereits "Network" sehr gut gefallen hat, gewinne ich langsam wirklich Respekt vor Sidney Lumet."
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Damien4
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Beitrag von Damien4 »

aber andere lassen sich nicht überrollen und drehen wie ein Burton oder ein Spielberg auch einfach was ihnen Spaß macht. Siehe Big Fish oder München etc...
dann muss man Leuten wie Donner, Carpenter oder auch John Woo oder Mathiuex Kassovitz vorwerfen sie seien einfach nur irgendwann Geldgeil geworden...


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

Also ich wage jetzt mal zu behaupten, dass Spielberg wohl der Meister des kommerziellen Kinos ist und somit im gewissen Maße auch nur ans Geld denkt.

Bei Carpenter finde ich das besonders schade. Wenn man seine alten Streifen aus den 70ern mit denen von heute vergleicht fällt einem echt nichts mehr ein.


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

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thejackass
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Beitrag von thejackass »

Also da bin ich der selben Meinung wie Detlef, dass es Spielberg nur auf das Geld abgesehen hat.

Aber naja, es gibt ja trotzdem noch genug Regisseure, die noch immer so gut sind, wie damals und sich halt an die verschiedenen Jahrzente angepasst haben (z.B. Martin Scorsese).

Francis Ford Coppola wär so ein Regisseur, bei dem ich mich frage, wie man nach der besten Filmtrilogie ("Der Pate") einen Film wie "Jack" drehen kann?!


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Detlef P.
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Beitrag von Detlef P. »

...oder einen Film wie Dracula!!!!!!! :aua:

Ist Martin Scorsese heute wirklich noch SO gut wie zu damaligen Zeiten?
Ich kann mir das bei Filmen wie "Gangs of New York" oder "Aviator" obwohl ich sie nicht kenne fast nicht vorstellen.


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Naota
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Beitrag von Naota »

Meistens entsteht dieser "Sturz" der Regisseure durch eine Kommerzialisierung ihrer Kunst... Nun ja, ich denke zum Beispiel das Spielberg einige Filme des Geldes wegen macht, anderen Filme aber wiederum auch nicht... Des wegen bin ich was ihn angeht beispielsweise sehr zwiegespaltener Meinung...
Francis Ford Coppola hat hingegen mit großer Sicherheit an Qualität und Leistung abgenommen... Seine "Pate"-Trilogie und besonders "Apocalypse Now" sind zurecht so hochgelobte, geniale Filme, während man sich seine neueren Filme kaum ansehen kann...
Mit den Horrorfritzen á la Carpenter und so hab ich's eh nicht so...
Ein weiterer Regisseur der mir da noch einfallen würde wäre Ridley Scott... Während er mit "Alien" und "Blade Runner" zwar schon Blockbuster ablieferte, aber damit dennoch das Science-Fiction-Genre in gewisser Weise revolutionierte, sind seine heutigen Werke nur noch Kommerz... Von "Hannibal" bis "Königreich der Himmel"... aua!!

Martin Scorseses neuere Filme ("Aviator", "Gangs of New York") mögen vielleicht nicht ganz so genial, wie "Taxi Driver" oder "Die letzte Versuchung Christi" sein, zählen aber immer noch auf jeden Fall mit zum Besten was Hollywood uns derzeitig so liefert... Handwerklich perfekt und Handlung ist meistens auch interessant, wenn auch nicht mehr so bahnbrechend, wie seine früheren Werke...

Naja, hier geht es ja jetzt vor allem um Hollywood-Regisseure... Wenn man hingegen mal europäische oder asiatische Regisseure betrachtet, die auch in ihrem Heimatland geblieben sind, dann kommt das einem schon ganz anders vor... Da fällt mir jetzt kein guter ein, der wirklich an Qualität verloren hat...


Silencer
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Beitrag von Silencer »

Ich finde, Carpenter sieht inzwischen genauso aus wie seine Filme,ganz schön alt ! Habe kürzlich eine TV-Produktion gesehen,an der er wohl beteiligt war : "Silent Predators",einen "Horrorfilm"(im wahrsten Sinne!) um Schlangen :lach: der hat aber auch kein einziges Klischee ausgelassen ! Der Held,ein Feuerwehrmann,kommt in kleines verschlafenes Nest,wo sich dann tödliche Begegnungen mit Schlangen häufen. Keine gewöhnlichen versteht sich, :mrgreen: nein,eine Kreuzung supergefährlicher Bestien, die nun von unserem Helden,- natürlich gegen des Willen des Bürgermeisters :aua: bekämpft werden.Natürlich hat sich die Sekretärin desselben längst in ihn verknallt und steht ihm nun,angstvoll um ihren Job zitternd,aber liebend zur Seite. :knifehead: Klar,das sie nach einigen Schwierigkeiten die Sache im Griff haben.
Ach ja, der Bürgermeister hat natürlich rausgefunden das unser Held eine sooo strahend weiße Heldenbrust auch nicht hat,aber natürlich handelt es sich um ein Mißverständnis ! :beer:

Ne,Mr.Carpenter,das war mal wieder nix ! Wenn auch einer der "besseren",aber immer noch schlecht genug ! :fuckU:
Ich denke eh, das Carpenter sehr überschätzt ist,wenn auch "Halloween"und auch "Die Klapperschlange"ja noch gut als solches funktionierten. Und für diesen hier zeichnet er ja auch nicht als Regieseur verantwortlich,aber dennoch ist sein Name wieder mit viel Mist verbunden - und natürlich mit Schlangen. Danke,danke,aber danke nein !
Ach übrigens...die Hauptrolle ist mit Harry Hamlin besetzt... :knifehead:


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