Murillo wirft den Ring und noch viel mehr ins Feuer
Verfasst: So 15. Jan 2006, 00:59
Herr der Ringe
Da ich vereinbart war, den Film ein zweites mal zu gucken, um somit eventuell mein Urteil von vor 4 Jahren revidieren zu können, brachte ich dies nun endlich hinter mich.
Ich hatte mir also überlegt, das ganze etwas lustiger zu gestalten und jedesmal ein Pintchen wegzuhauen, wenn im Film das Wort "Ring" fällt.
Da ich zum Austragungsort des Filmes selber fahren musste, konnte ich dies dann leider doch nicht tun, was sich im Laufe des Filmes aber doch als besser erwies.
Man hätte nämlich mindestens 10 Liter Schnaps gebraucht, da das Wort "Ring" hier wirklich exzessiv gebraucht wird. Ausserdem wäre man in einigen Szenen mit dem Nachschenken nicht nachgekommen, hätte also 100 Pintchen im Vorraus füllen müssen und hätte nach spätestens 20 Minuten irgendjemanden auf Grund einer schweren Alkoholvergiftung den Notarzt rufen lassen müssen.
So war ich also gezwungen, den Film nüchtern zu überleben, doch auch hier gilt normalerweise:
"Bevor du stirbst, siehst du den Ring"
Rückblick: Ende 2001 geht Murillinho ins Kino.
Der erste Teil eines großangekündigten Riesenblockbusterdreiteilers von einem neuseeländischen Regisseur, der den meisten auf Grund eines legendären Splatterfilms mit rekordverdächtigem Kunstblutgebrauch bekannt war und sich, wie zu erwarten war, auch in Deutschland mit seinem neuen Projekt als Publikumsmagnet herausstellte, weckte damals auch mein Interesse.
Der Film langweilte mich jedoch zu Tode, und ich hasse es (!) im Kino alle 10 Minuten auf die Uhr gucken zu müssen, wann der Mist endlich vorbei ist.
Ich möchte hier einen Auszug aus einem Text zitieren, den ich damals geschrieben habe:
"Ich bin mir im Kino noch nie so einsam vorgekommen. Da sitzen Hunderte von Leuten, die in dieser mittelmäßigen Handlung mit diesen mittelmäßigen Effekten schwelgen und sich dazu wahrscheinlich noch mit diesen Zwergen identifizieren, während ich im Angesicht dieses Elends fast einpenne."
Kurz gesagt: Peter Jackson hatte bei mir verschissen.
2006:
Vielleicht gelänge es mir heute, den Film unter anderen Gesichtspunkten zu sehen und ihm vielleicht auchnoch etwas abzugewinnen.
Man darf gespannt sein...
Ich werde zunächst auf die Handlung eingehen:
Man sieht ein lustiges Zwergendorf mit lauter lustigen Zwergen, die alle durchgehend fröhlich und in harmonischer Koexistenz ihr lustiges Dasein fristen und meistens ziemlich stoned aussehen. Einige von ihnen rauchen ein dubioses "Kraut". Dies alles dürfte wohl der Grund dafür sein, dass der Film später unter dem Titel "Lord of the Weed" parodiert wurde.
Als ein gewisser Herr "Sauron, der Herrscher des finsteren Reiches Mordor" (der mit Abstand geilste Charakter des Films) irgendwann feststellt, dass der Ring, den er mal irgendwann irgendwo versetzt hatte und für ihn wohl sentimentalen Wert hat, nun im Besitz von einem dieser Zwerge ist, was er durch so einen kleinen Alienmutanten erfahren hatte, schickt er seine heftigen Heavy-Metal-Gothic-Krieger los, um ihm den Ring zu besorgen und nebenbei jeden auf dem Weg niederzusplattern (jaja, Jackson halt).
Ausserdem werden noch irgendwelche grünen Gnome eingesetzt die an die Gnome aus der Zeichentrickserie "Die Gummiebären" erinnern.
Später kommen noch andere Freaks zum Rummetzeln hinzu. Das meistvermisste Zitat im Film: "Geil, Slipknot! Könnte ich bitte ein Autogramm haben?".
Doch der Protagonist, ein Zwerg namens Frodo hat sich bereits mit dem Ring und seinen nichtsnutzigen Kifferfreunden auf den Weg gemacht, um im Laufe dieses und der nächsten beiden Teile der Trilogie den Ring zu vernichten. Ob es ihm wohl gelingen wird (*schnarch*)?
Zwischendurch macht er noch Schneewitchen klar und bewegt die Verantwortlichen der ansässigen Rassen dazu, ihn zu unterstützen.
Die Kompetenz dieses Trupps sollte nun eigentlich einen reibungslosen Ablauf der Mission gewährleisten, wären da nicht Frodos Freunde, die die anderen ständig mit ihren Slapstick- (oder sollte ich bei Jackson besser Splatstick- sagen?) Einlagen in die Scheisse reiten.
Außerdem sind Teile der "Gefährten" total rattig auf den Ring, was zu zunehmenden internen Unstimmigkeiten führt.
Am Ende hat Frodo die Fresse voll und seilt sich mit einem seiner Freunde ab.*Cliffhangerende*
Dieser Film ist wirklich absolut vorhersehbar. Man weiß am Anfang des ersten Teils, was am Ende des dritten Teils passieren wird (gut, man weiß nicht, wie der erste Teil endet. Aber in dieser Hinsicht ist doch selbst GZSZ spannender. Was nicht heißen soll, dass ich das gucke). Die Protagonisten kommen immer wieder in irgendwelche Gefahrensituation, bei denen man sofort weiß dass eh die meisten die Situation bewältigen können. Der ein oder andere stirbt vielleicht auf dem Weg, aber das interessiert mich einfach nicht! Die Handlung an sich ist absolut langweilig, und an dieser Meinung hat sich auch heute nichts geändert, als ich den Film zum zweiten mal gesehen habe.
Allerdings ist dieser Film auch an vielen Stellen lächerlich, so dass man sich auch einfach darüber amüsieren kann. Mann kann also durchaus seinen Spaß an "Herr der Ringe" haben.
Der Orchestersoundtrack ist absolut langweilig und kommt in mindestens einer Millionen anderen Filmen vor. Absoluter Standard und auf Dauer unglaublich nervtötend!
Zu den Schauspielern lässt sich sagen: Klar, Teeniehöschennassmacher Bloomchen absolut fehlbesetzt, die meisten anderen gehen einigermaßen in Ordnung.
Ich kann nach wie vor nicht verstehen, wie sich solch ein Film zu einem derartigen Massenphänomen entwickeln konnte. Der Film ist schlecht, und ich habe wirklich versucht, das Besondere an dem Film wahrzunehmen. Er ist nichts besonderes, das steht für mich nach wie vor fest.
Teil 2 und 3 warten noch auf mich. Mal sehen, was diese unglaublich spannende Reise auf dem Weg zu diesem komischen Vulkan noch für "Überraschungen" für mich bereit halten möge...
Fazit:
Machen sie besser da weiter, wo sie angefangen haben, Herr Jackson!
3/10
Da ich vereinbart war, den Film ein zweites mal zu gucken, um somit eventuell mein Urteil von vor 4 Jahren revidieren zu können, brachte ich dies nun endlich hinter mich.
Ich hatte mir also überlegt, das ganze etwas lustiger zu gestalten und jedesmal ein Pintchen wegzuhauen, wenn im Film das Wort "Ring" fällt.
Da ich zum Austragungsort des Filmes selber fahren musste, konnte ich dies dann leider doch nicht tun, was sich im Laufe des Filmes aber doch als besser erwies.
Man hätte nämlich mindestens 10 Liter Schnaps gebraucht, da das Wort "Ring" hier wirklich exzessiv gebraucht wird. Ausserdem wäre man in einigen Szenen mit dem Nachschenken nicht nachgekommen, hätte also 100 Pintchen im Vorraus füllen müssen und hätte nach spätestens 20 Minuten irgendjemanden auf Grund einer schweren Alkoholvergiftung den Notarzt rufen lassen müssen.
So war ich also gezwungen, den Film nüchtern zu überleben, doch auch hier gilt normalerweise:
"Bevor du stirbst, siehst du den Ring"
Rückblick: Ende 2001 geht Murillinho ins Kino.
Der erste Teil eines großangekündigten Riesenblockbusterdreiteilers von einem neuseeländischen Regisseur, der den meisten auf Grund eines legendären Splatterfilms mit rekordverdächtigem Kunstblutgebrauch bekannt war und sich, wie zu erwarten war, auch in Deutschland mit seinem neuen Projekt als Publikumsmagnet herausstellte, weckte damals auch mein Interesse.
Der Film langweilte mich jedoch zu Tode, und ich hasse es (!) im Kino alle 10 Minuten auf die Uhr gucken zu müssen, wann der Mist endlich vorbei ist.
Ich möchte hier einen Auszug aus einem Text zitieren, den ich damals geschrieben habe:
"Ich bin mir im Kino noch nie so einsam vorgekommen. Da sitzen Hunderte von Leuten, die in dieser mittelmäßigen Handlung mit diesen mittelmäßigen Effekten schwelgen und sich dazu wahrscheinlich noch mit diesen Zwergen identifizieren, während ich im Angesicht dieses Elends fast einpenne."
Kurz gesagt: Peter Jackson hatte bei mir verschissen.
2006:
Vielleicht gelänge es mir heute, den Film unter anderen Gesichtspunkten zu sehen und ihm vielleicht auchnoch etwas abzugewinnen.
Man darf gespannt sein...
Ich werde zunächst auf die Handlung eingehen:
Man sieht ein lustiges Zwergendorf mit lauter lustigen Zwergen, die alle durchgehend fröhlich und in harmonischer Koexistenz ihr lustiges Dasein fristen und meistens ziemlich stoned aussehen. Einige von ihnen rauchen ein dubioses "Kraut". Dies alles dürfte wohl der Grund dafür sein, dass der Film später unter dem Titel "Lord of the Weed" parodiert wurde.
Als ein gewisser Herr "Sauron, der Herrscher des finsteren Reiches Mordor" (der mit Abstand geilste Charakter des Films) irgendwann feststellt, dass der Ring, den er mal irgendwann irgendwo versetzt hatte und für ihn wohl sentimentalen Wert hat, nun im Besitz von einem dieser Zwerge ist, was er durch so einen kleinen Alienmutanten erfahren hatte, schickt er seine heftigen Heavy-Metal-Gothic-Krieger los, um ihm den Ring zu besorgen und nebenbei jeden auf dem Weg niederzusplattern (jaja, Jackson halt).
Ausserdem werden noch irgendwelche grünen Gnome eingesetzt die an die Gnome aus der Zeichentrickserie "Die Gummiebären" erinnern.
Später kommen noch andere Freaks zum Rummetzeln hinzu. Das meistvermisste Zitat im Film: "Geil, Slipknot! Könnte ich bitte ein Autogramm haben?".
Doch der Protagonist, ein Zwerg namens Frodo hat sich bereits mit dem Ring und seinen nichtsnutzigen Kifferfreunden auf den Weg gemacht, um im Laufe dieses und der nächsten beiden Teile der Trilogie den Ring zu vernichten. Ob es ihm wohl gelingen wird (*schnarch*)?
Zwischendurch macht er noch Schneewitchen klar und bewegt die Verantwortlichen der ansässigen Rassen dazu, ihn zu unterstützen.
Die Kompetenz dieses Trupps sollte nun eigentlich einen reibungslosen Ablauf der Mission gewährleisten, wären da nicht Frodos Freunde, die die anderen ständig mit ihren Slapstick- (oder sollte ich bei Jackson besser Splatstick- sagen?) Einlagen in die Scheisse reiten.
Außerdem sind Teile der "Gefährten" total rattig auf den Ring, was zu zunehmenden internen Unstimmigkeiten führt.
Am Ende hat Frodo die Fresse voll und seilt sich mit einem seiner Freunde ab.*Cliffhangerende*
Dieser Film ist wirklich absolut vorhersehbar. Man weiß am Anfang des ersten Teils, was am Ende des dritten Teils passieren wird (gut, man weiß nicht, wie der erste Teil endet. Aber in dieser Hinsicht ist doch selbst GZSZ spannender. Was nicht heißen soll, dass ich das gucke). Die Protagonisten kommen immer wieder in irgendwelche Gefahrensituation, bei denen man sofort weiß dass eh die meisten die Situation bewältigen können. Der ein oder andere stirbt vielleicht auf dem Weg, aber das interessiert mich einfach nicht! Die Handlung an sich ist absolut langweilig, und an dieser Meinung hat sich auch heute nichts geändert, als ich den Film zum zweiten mal gesehen habe.
Allerdings ist dieser Film auch an vielen Stellen lächerlich, so dass man sich auch einfach darüber amüsieren kann. Mann kann also durchaus seinen Spaß an "Herr der Ringe" haben.
Der Orchestersoundtrack ist absolut langweilig und kommt in mindestens einer Millionen anderen Filmen vor. Absoluter Standard und auf Dauer unglaublich nervtötend!
Zu den Schauspielern lässt sich sagen: Klar, Teeniehöschennassmacher Bloomchen absolut fehlbesetzt, die meisten anderen gehen einigermaßen in Ordnung.
Ich kann nach wie vor nicht verstehen, wie sich solch ein Film zu einem derartigen Massenphänomen entwickeln konnte. Der Film ist schlecht, und ich habe wirklich versucht, das Besondere an dem Film wahrzunehmen. Er ist nichts besonderes, das steht für mich nach wie vor fest.
Teil 2 und 3 warten noch auf mich. Mal sehen, was diese unglaublich spannende Reise auf dem Weg zu diesem komischen Vulkan noch für "Überraschungen" für mich bereit halten möge...
Fazit:
Machen sie besser da weiter, wo sie angefangen haben, Herr Jackson!
3/10