
D 2008
Regie: Dennis Gansel
Darsteller: Jürgen Vogel, Frederick Lau, Max Riemelt, Jennifer Ulrich, Christiane Paul
"Deutschland, heute. Der Gymnasiallehrer Rainer Wenger startet während einer Projektwoche zum Thema „Staatsformen“ ein gruppendynamisches Experiment. Ausgangspunkt ist die Frage eines Schülers nach der Entstehung von Faschismus: Wie konnten sich die Deutschen ganz ruhig verhalten, während die Nazis massenhaft Menschen abschlachteten? Und: Wäre so etwas heute noch einmal möglich? Der neue Film von „Napola“-Regisseur Dennis Gansel gibt auf diese Fragen beunruhigende Antworten.
„Die Welle“ basiert auf einem realen Experiment, das im Herbst 1967 an einer Schule im kalifornischen Palo Alto stattfand. Unter möglichst realen Bedingungen sollte die Entstehung autoritärer Machtstrukturen simuliert werden. Das Experiment gelang – dies sogar so gut, dass es nach wenigen Tagen abgebrochen werden musste.
Was der Geschichtslehrer Ron Jones seinerzeit aus seinen Schülern vorgekitzelt hatte, war eine offensichtliche Neigung zur Unterordnung unter ein strammes System von Befehl und Gehorsam – dem Bodensatz des Nazi-Spuks. Spätere Tests wie das berühmte Milgram-Experiment und das Stanford-Prison-Experiment schienen die Tendenz des Schulversuchs zu bestätigen: Steckt tatsächlich in jedem Menschen die Anlage zum Unmenschen?
Gansels „Die Welle“ überträgt den kalifornischen Psychotest ins aktuelle Umfeld einer beliebigen deutschen Kleinstadt. Jürgen Vogel verkörpert den idealistischen Lehrer Rainer Wenger, der das Projekt anstößt, ohne zu ahnen, welche Geister er damit ruft. Zunächst gibt er seinen Schülern nur harmlose Anweisungen: Sie sollen gerade sitzen, sich ordentlich melden, aber auch mögliche Gegner ausspionieren. Ein gemeinsames Handzeichen wird verabredet, ein Name für die Gruppe gefunden: Die Welle. Doch bald schwappt die Welle auch außerhalb des Klassenraums. Wer nicht zur Welle gehört, ist der Feind der Welle, und so wird aus dem Spiel mit dem Feuer blutiger Ernst." (www.cinema.de)
Ein Wahnsinnsfilm!
Und natürlich wesentlich besser als der Fernsehfilm von 1981.
Der Film wählt ein extrem kontroverses Thema und ist umso erschreckender, ernüchternder und eindringlicher, weil das Ganze auf einer wahren Begebenheit beruht.
Hervorragende Umsetzung des Stoffes und brilliante Schauspieler machen den Film absolut sehenswert. Das Ende ist ein kleines Bisschen dick aufgetragen, aben in diesem Fall zu verzeihen, da dem Kinopublikum sonst nicht so stark verdeutlicht worden wäre wozu so etwas führen kann.
Einer der besten Filme des Jahres!