Die besten Kinofilme 2009
Verfasst: Sa 26. Dez 2009, 17:16
Der übliche Thread am Ende des Jahres... Was waren die Highlights? Welche Filme haben euch begeistert? Welche werden in Erinnerung bleiben? Und welche werdet ihr lieber wieder ganz schnell aus eurem Gedächtnis verdrängen?
Meine Highlights:
The Limits of Control - Der beste Film des Jahres. Jarmusch findet nach dem etwas brav geratenen "Broken Flowers" wieder zur Hochform zurück. Die Bilder, die Musik (SunnO))) & Boris, anyone?), Tilda Swinton in Glamour-Perücke und Cowboyhut... Ein Meilenstein, ein Meisterwerk der Details, der kleinen Dialoge, Gesten und Anspielungen. Selbstreflexiv, mysteriös, skurill. Jarmusch erfindet sich selbst neu und liefert seine beste Arbeit seit "Dead Man" ab. Kann es kaum erwarten die kürzlich erworbene DVD heute Abend anzuschauen. Im Kino war ich mehr als bloß begeistert.
Antichrist - Ich habe nie ein Kino dermaßen verstört verlassen. Nein, nicht bloß wegen seiner Gewaltdarstellung, der Film hat etwas viel tiefer schürfendes, nagt am Unterbewusstsein, führt einen direkt in den Abgrund hinein. Weit mehr als bloß ein Horrorfilm, ein Psychodrama, ein Beziehungsdrama, ein Märchen über Gut und Böse, über Mann und Frau, über Therapeut und Patienten. Ein angsteinflößender Film. Ein böser Film. Durch und durch. Dabei ästhetisch, durchkomponiert wie ein Von-Trier seit den 80ern nicht mehr war. Ein weiterer Geniestreich in seinem Schaffen.
Synecdoche, New York - Der erste Film zu dem Charlie Kaufman nicht bloß das Drehbuch schrieb, sondern auch noch Regie führte und ich muss sagen, es ist sein bisher bestes Werk. Die Komik, die in seinen früheren Filmen (Being John Malkovich, Adaptation.) sehr deutlich präsent war, weicht hier zunehmend einer melancholischen, ja letztendlich gar einer philosophischen Note. Ein berührender Film, selbstreflexiv bis ins letzte Detail, beeindruckend strukturiert in seiner Erzählweise und grandios gespielt. Ein Film mit vielen Themen (Liebe, Tod, Selbstinszenierung, Einsamkeit etc.) und starker Wirkung.
Das Mittelfeld:
The Wrestler - Aronofsky hat nach seinem pseudo-philosophischen, esotherischen Debakel "The Fountain" mit diesem doch ganz anderem, kleinen, realistischem Spotlerdrama doch mal wieder einen netten Film abgeliefert. Jedoch lebt "The Wrestler" natürlich hauptsächlich von seinem Hauptdarsteller (Rourke ist überweltigend!).
Whatever Works - Mal wieder ein netter Allen. Nichts besonders, aber durchaus unterhaltsam und lustig.
Home - Faszinierende Naturaufnahmen, aber die Klimawandelkritik war doch etwas arg übertrieben. Nicht die Kritik an sich, aber ihre Umsetzung. Hatte etwas vom "erhobenen Zeigefinger". Nichts desto trotz ein visuell hervorragender Dokumentarfilm á la "Planet Earth".
Die Shitlist:
Brüno - Dürfte viele Leute mit Vorurteilen bestätigen. Sehr unangenehm. Sehr flach. Sehr bedenklich.
Star Trek - Ich dachte immer das wäre was für Nerds? Diese pseudo-coole Variante des TV-Klassikers hat überhaupt nichts sympathisches mehr. Platte Handlung, 08/15-Hollywood-Glanzbilder und die üblichen jungen Schönlinge als Darsteller. Sämtlicher Charme des Originals ging abhanden.
Slumdog Millionaire - Wie kann so ein elendstouristischer, voyeuristischer, abartiger Film bloß soviel Aufmerksamkeit von Kritik und Publikum erlangen? Überstilisierter Bollywood-Kitsch-Genre-Mix, der sich ähnlich wie "City of God" in seiner Gewalt- und Perversionsgeilheit ergeht.
2012 - Roland Emmerich. Jedes nur erdenkliche Hollywood-Klischee aneinandergereiht versehen mit jeder Menge Computer-Gedöns.
Inglorious Basterds - Nach dem sehr gelungenen "Death Proof" sinkt der gute Mann wieder arg im Niveau. Das übliche Schlachtfest mit den üblichen aufgeblasenen Dialogen, diesmal im Nazikostüm. Für mich nicht besser als "Kill Bill".
Meine Highlights:
The Limits of Control - Der beste Film des Jahres. Jarmusch findet nach dem etwas brav geratenen "Broken Flowers" wieder zur Hochform zurück. Die Bilder, die Musik (SunnO))) & Boris, anyone?), Tilda Swinton in Glamour-Perücke und Cowboyhut... Ein Meilenstein, ein Meisterwerk der Details, der kleinen Dialoge, Gesten und Anspielungen. Selbstreflexiv, mysteriös, skurill. Jarmusch erfindet sich selbst neu und liefert seine beste Arbeit seit "Dead Man" ab. Kann es kaum erwarten die kürzlich erworbene DVD heute Abend anzuschauen. Im Kino war ich mehr als bloß begeistert.
Antichrist - Ich habe nie ein Kino dermaßen verstört verlassen. Nein, nicht bloß wegen seiner Gewaltdarstellung, der Film hat etwas viel tiefer schürfendes, nagt am Unterbewusstsein, führt einen direkt in den Abgrund hinein. Weit mehr als bloß ein Horrorfilm, ein Psychodrama, ein Beziehungsdrama, ein Märchen über Gut und Böse, über Mann und Frau, über Therapeut und Patienten. Ein angsteinflößender Film. Ein böser Film. Durch und durch. Dabei ästhetisch, durchkomponiert wie ein Von-Trier seit den 80ern nicht mehr war. Ein weiterer Geniestreich in seinem Schaffen.
Synecdoche, New York - Der erste Film zu dem Charlie Kaufman nicht bloß das Drehbuch schrieb, sondern auch noch Regie führte und ich muss sagen, es ist sein bisher bestes Werk. Die Komik, die in seinen früheren Filmen (Being John Malkovich, Adaptation.) sehr deutlich präsent war, weicht hier zunehmend einer melancholischen, ja letztendlich gar einer philosophischen Note. Ein berührender Film, selbstreflexiv bis ins letzte Detail, beeindruckend strukturiert in seiner Erzählweise und grandios gespielt. Ein Film mit vielen Themen (Liebe, Tod, Selbstinszenierung, Einsamkeit etc.) und starker Wirkung.
Das Mittelfeld:
The Wrestler - Aronofsky hat nach seinem pseudo-philosophischen, esotherischen Debakel "The Fountain" mit diesem doch ganz anderem, kleinen, realistischem Spotlerdrama doch mal wieder einen netten Film abgeliefert. Jedoch lebt "The Wrestler" natürlich hauptsächlich von seinem Hauptdarsteller (Rourke ist überweltigend!).
Whatever Works - Mal wieder ein netter Allen. Nichts besonders, aber durchaus unterhaltsam und lustig.
Home - Faszinierende Naturaufnahmen, aber die Klimawandelkritik war doch etwas arg übertrieben. Nicht die Kritik an sich, aber ihre Umsetzung. Hatte etwas vom "erhobenen Zeigefinger". Nichts desto trotz ein visuell hervorragender Dokumentarfilm á la "Planet Earth".
Die Shitlist:
Brüno - Dürfte viele Leute mit Vorurteilen bestätigen. Sehr unangenehm. Sehr flach. Sehr bedenklich.
Star Trek - Ich dachte immer das wäre was für Nerds? Diese pseudo-coole Variante des TV-Klassikers hat überhaupt nichts sympathisches mehr. Platte Handlung, 08/15-Hollywood-Glanzbilder und die üblichen jungen Schönlinge als Darsteller. Sämtlicher Charme des Originals ging abhanden.
Slumdog Millionaire - Wie kann so ein elendstouristischer, voyeuristischer, abartiger Film bloß soviel Aufmerksamkeit von Kritik und Publikum erlangen? Überstilisierter Bollywood-Kitsch-Genre-Mix, der sich ähnlich wie "City of God" in seiner Gewalt- und Perversionsgeilheit ergeht.
2012 - Roland Emmerich. Jedes nur erdenkliche Hollywood-Klischee aneinandergereiht versehen mit jeder Menge Computer-Gedöns.
Inglorious Basterds - Nach dem sehr gelungenen "Death Proof" sinkt der gute Mann wieder arg im Niveau. Das übliche Schlachtfest mit den üblichen aufgeblasenen Dialogen, diesmal im Nazikostüm. Für mich nicht besser als "Kill Bill".