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Drachenzähmen leicht gemacht

Verfasst: Do 1. Apr 2010, 09:10
von Murillo
Bild
USA 2010, R: Dean DeBlois, Chris Sanders
D: Tiere und so

"Der kleine Wikinger Hicks lebt auf der Insel Berk, auf der tagein tagaus gegen Drachen gekämpft wird. Eines Tages kommt es jedoch dazu, dass er einem Drachen das Leben rettet. Die beiden freunden sich an, was Hicks Vater, das Stammesoberhaupt der Gemeinschaft, gar nicht erfreut. Sein Sohn verstößt damit gegen die Wikingerehre. Diese sieht ausschließlich das Bekämpfen von Drachen vor. Doch Hicks lässt sich davon nicht beirren und nimmt den Kampf gegen die Ausrottung der Drachen auf." (http://www.kino.de)
[hr]

Tja, wer hätte das gedacht, dass Murillo, der vor einigen Jahren noch den "Die 3D-Tierscheiße geht mir auf den Sack"-Thread eröffnet hat, sich auf einmal einen super-hippen 3D-Zeichentrickfilm anschaut, der zur Zeit im US Box Office auf dem ersten Platz liegt.
Zeiten ändern sich. Dear ganze Idealismus verfliegt und man ist plötzlich zufrieden, wenn man eine Couch hat und am Wochenende Fußball gucken kann. Bedeutet das auch, dass man sich plötzlich gerne Filme anschaut, die man früher mit Sicherheit verabscheut hätte...
Nein, bedeutet es nicht. Ich wurde hierzu eingeladen und habe das Angebot, mir diesen Film in 3D anzusehen, dann auch nicht abgelehnt.

Nun zum Film. Ich habe ihn mir auf ungarisch angesehen und muss einräumen, dass ich dieser Sprache im Film noch nicht so ganz folgen kann. Dennoch konnte ich die Handlung und die Dialoge mühelos verstehen. Der Film baut auf einer klassischen Disney/Pixar/Dreamworks-Standardhandung mit vorhersehbarem Spannungsaufbau, Klimax, Retardierung und Katastrophe auf. Die Handlung erinnert hierbei ein bisschen an 'Avatar'. Ich meine, wenn man sich beide Filme anschaut, ist das an vielen Stellen recht naheliegend. Hierbei gibt es natrürlich eine ganze Menge niedliche Tiere (in diesem Fall Drachen), die das Verhalten von Haustieren annehmen.
Dennoch ist der Film irgendwie unterhaltsam und nicht so schlecht, wie anhand o.a. Beschreibung zu vermuten wäre.
Als lustiger Unterhalltungsfilm für die ganze Familie sicherlich ganz nett. Leider aber auch nicht viel mehr.

Verfasst: Do 1. Apr 2010, 11:14
von Detlef P.
Niemand beleidigt in meiner Gegenwart Pixar :kill: :chain:
Den Standard-Handlungsvorwurf darfst Du gerne allen anderen 3D-Animationsstudios machen, aber bei Pixar ist Schluss damit :evil:

Aber interessant, dass Du Dir gerade diesen Film angesehen hast. Ich hatte nämlich tatsächlich überlegt, ob ich mir den ausnahmsweise mal ansehe, obwohl er nicht von den Pixar-Göttern :huld: stammt.
Die Kritiken und vor allem die 8,4 bei imdb sprechen eigentlich für sich.
Und da Du den Film zwar nicht toll, aber immerhin unterhaltsam fandest (und Du von diesem Genre eh noch nie irgendwas verstanden hast :fuckU: ) werde ich das vermutlich noch nachholen.

Verfasst: Do 1. Apr 2010, 11:15
von Damien3
Klimax, Retardierung

kannst du mir das erklären du gebildeter Ungare???

Verfasst: Do 1. Apr 2010, 21:28
von Murillo
Reißbrett-Stories haben gewöhnlich verschiedene Abschnitte, die aufeinander aufbauen und den Spannungsbogen bilden:

Exposition: Tiere hampeln im Wald herum
Steigerung: irgendwelche anderen Tiere kommen in den Wald und bedrohen ihre Existenz oder so.
Klimax: Die bösen Tiere fackeln das Tier-Dorf ab, der beste Freund stirbt, etc.
Retardierung: Die Tiere bereiten sich auf die große Schlacht vor.
Katastrophe: Große Schlacht. Die guten Tiere gewinnen und können wieder fröhlich im Wald rumhampeln.

Verfasst: Sa 3. Apr 2010, 11:34
von Detlef P.
Ich würde sagen, Du hast gerade das Treatment zum nächsten Spielberg-Blockbuster geschrieben. Muhahahahahahahahahahahahaha :lach: :lach: :lach:

Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 22:27
von Detlef P.
Auch endlich gesehen!
Am Anfang des Films hätte ich gar nicht gedacht, dass der noch so geil wird.
Da mutete der Film nämlich als etwas stark pseudocool und kindgerecht an.
Aber im Laufe des Film wurde er dann doch immer besser und besser, sodass er am Ende doch wirklich schön war. Vor allem wie angenehm unaufdringlich die humanistische Botschaft verpackt wurde.
Und rasant und witzig war er auch noch. Bei einigen Szenen habe ich sogar richtig mitgefiebert obwohl man sich oft schon denken konnte wie alles weiter- bzw. ausgeht.
Mit den besten Pixar-Filmen kann der hier zwar nicht mithalten, aber das hat ja auch niemand verlangt oder erwartet.
Aber schön zu wissen, dass 3D-Trickfilme aus anderen Produktionsschmieden es auch wert sein können angesehen zu werden.

Verfasst: Do 18. Nov 2010, 16:02
von Damien3
Also wir haben davon mit unseren Kindern einen "Samstag Abend Film" gemacht und waren z uviert begeistert.
Der nudelt jetzt jeden Tag rauf und runter bei uns:-)))

Re: Drachenzähmen leicht gemacht

Verfasst: Sa 17. Apr 2021, 10:45
von Murillo
Sehr komisch. Im Nachhinein habe ich es so in Erinnerung, dass mir der Film damals ziemlich gut gefallen hat.
Wenn ich allerdings versuche, mich daran zu erinnern, ist da:.... nix. Keine Ahnung, worum es in dem Film nochmal genau ging.

Aber wenigstens hat Damien durch diesen Thread erfahren, was "Klimax" und "Retardierung" bedeuten. :klugscheiss:

Re: Drachenzähmen leicht gemacht

Verfasst: Sa 17. Apr 2021, 14:46
von Detlef P.
Wenn ich ehrlich bin, kann ich mich auch gar nicht mehr so deutlich an den Film erinnern.
Passiert mir auch manchmal. Selbst bei Filmen, die ich mochte. Keine Ahnung warum!
Vieleicht mochte man sie nicht genug oder die Geschichte war nicht ungewöhnlich genug. Null Plan!

Und ich hoffe, dass Du Dein Treatment endlich an Spielberg geschickt hast, damit wir im nächsten Jahr dann "Igel vs. Eagle - Jetzt geht's ums Ganze" (OT: The Wonderful Adventures of Happy Scrappy) auch in den Kinos bewundern können.
Muhahahahahahahahahahahahahahahaha