Splice

In diesem Forum wird über Filme jeder Art diskutiert. Bitte prüfe vor Erstellung eines neuen Film-Threads, ob der Film bereits in der Liste der Filme A-Z vorhanden ist.

Moderatoren: Damien3, Detlef P., Murillo

Antworten
Benutzeravatar
Detlef P.
Der Auserwählte
Der Auserwählte
Beiträge: 6914
Registriert: Mo 11. Okt 2004, 10:37
Wohnort: Berlin

Splice

Beitrag von Detlef P. »

Bild

CDN/F/USA, 2009
Regie: Vincenzo Natali
Darsteller: Adrien Brody, Sarah Polley, Delphine Chanéac

"Laienhaft könnte man "Gen-Splicing" als das Verbinden nicht zusammengehörender DNA-Sequenzen zur Schaffung einer neuen genetischen Information bezeichnen. In "Splice" sind Clive (Adrien Brody) und Elsa (Sarah Polley) die ultimativen Rockstars dieser kritisch beäugten Forschungsmethode: Aus dem Erbgut verschiedener Tierarten hat das exzentrische Wissenschaftlerehepaar für einen Pharmakonzern zwei amorphe, aber lebensfähige Hybridwesen erschaffen. Doch als Elsa den Einsatz menschlicher DNA vorschlägt, zieht ihr Auftraggeber die Notbremse.

Zerfressen von Ehrgeiz setzt sie die Experimentreihe heimlich fort und präsentiert ihrem entsetzten Partner bald darauf eine zweibeinige Kreatur. Innerhalb weniger Tage entwickelt sich die Dren getaufte Spezies in eine menschliche Mutantin mit weiblichen Zügen (Delphine Chanéac). Als der zunehmend faszinierte Clive zustimmt, das wissbegierige Wesen in einem Landhaus zu verstecken, nimmt das Unheil seinen Lauf. Denn unter Drens bizarrer Schönheit schlummern im wahrsten Sinne animalische Instinkte.

Wie in seinen bisherigen Filmen entwirft Kultregisseur Vincenzo Natali auch in "Splice" ein faszinierendes "Was wäre wenn?"-Szenario, das er mit bewundernswerter Konsequenz bis zum bösen Ende durchspielt. Speziell mit der zusehends inniger werdenden Beziehung zwischen Dren und Clive verleiht Natali dem altbekannten Motiv des Gott spielenden Wissenschaftlers eine neue Dimension, die dem Zuschauer dank einiger genial-grotesker Szenen noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Gleiches gilt für die Monstereffekte, die als atemberaubend realistischer Mix aus physischen Tricks und CGI begeistern. Kaum zu glauben, dass es sich bei dem von "Hellboy"-Maestro Guillermo del Toro produzierten Film um Independentkost handelt. Dass das künstlich erschaffene Hybrid-Babe so glaubhaft wirkt, ist auch ein Verdienst von Delphine Chanéac. Der französischen Aktrice gelingt es, Drens Entwicklung von kindlicher Unschuld zu pubertierend aufsässiger Neugier regelrecht spürbar zu machen.

Dadurch funktioniert der mit schwarzem Humor gespickte Sci-Fi-Horror von "Splice" auch als Charakterstudie eines Paares, das die Freuden und Schrecken der Elternschaft wie im Zeitraffer durchlebt. Die perfekte Illusion wird nur dadurch gestört, dass Clive und Elsa am Anfang viel zu abgefahren und hip sind, um wahr zu sein." (www.cinema.de)

Sehr lange hatte ich mich auf diesen Film gefreut - ist ja schließlich mit meinem Lieblings-Schatzi-Hasi Sarah Polley.
Nachdem ich ihn nun gesehen habe, kann ich sagen, dass dieser Film ohne Frage sehr schwer einzuordnen oder gar mit anderen Filmen zu vergleichen ist. Ich würde ihn tatsächlich am ehesten mit "Cube" - ebenfalls von Vincenzo Natali - vergleichen. Aber eigentlich ist selbst das Unsinn. "Splice" ist einfach ein vollkommen eigenes Ding. Besonders faszinierend dadurch, dass man wirklich gezwungen wird sich über Dinge wie Genforschung, Klonen und gewagte Experimente Gedanken zu machen.
Sehr krass auch das ständige unheimliche Gefühl, welches der Film Dir in nahezu jeder Sekunde vermittelt. Und obwohl es kaum blutige Szenen gibt verstört der Film unterbewusst weit mehr als andere Filme dazu im Stande sind. Und ich glaube genau das hat er mit "Cube" gemein.
An manchen Stellen lässt sich der Film vielleicht ein kleines bisschen viel Zeit, aber dafür entschädigt das absolut kranke und abgedrehte Finale um Längen. Was da für kranke Scheiße abgeht kann man sich kaum vorstellen.
Schauspielerisch reißt hier übrigens ganz besonders Delphine Chanéac einiges raus, die als 100%ig überzeugendes, humaniodes Monster selbst Adrien Brody und Sarah Polley fast schon alt aussehen lässt - aber natürlich nur fast ;) Dazu noch diese total glaubwürdig aussehenden Effekte, bei denen man sich manchmal echt fragt was computergeneriert und was echt ist.
Ich würde beinahe sagen, einer der bisher besten Filme dieses Kinojahres.


"Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten." (chin. Sprichwort)

"Die Seele ist das Schiff, Vernunft das Steuer und Wahrheit der Hafen." (türk. Weisheit)

"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein." (Daniel J. Boorstin)

Wenn "2010" die Fortsetzung zu "2001" sein soll, dann ist "Sieben" das Prequel zu "8½". (Ich)

Las-Vegas-Ambiente :fuckU: (Insider)
Antworten