So! Es ist vollbracht! Ich habe ihn gesehen! Den dritten und letzten Teil in Nolans Batman-Saga.
Auf Damiens "großartige" Kritik werde ich im jeweiligen Thread eingehen. Hier möchte ich wirklich nur meine Gedanken niederschreiben.
Ich hatte mich ja schon seit Jahren auf diesen Moment gefreut. Den Moment in dem ich endlich den Abschluss der Trilogie sehen würde.
Ich hatte große Erwartungen und Hoffnungen, dass der dritte Teil genau so genial werden würde wie Teil 1 und 2. Bei den beiden Filmen konnte ich mich ja bis heute nicht wirklich entscheiden, welcher jetzt der bessere ist. Ich finde nach wie vor, dass der erste Elemente hat, die der zweite nicht besitzt und umgekehrt. Sie bedingen sich gegenseitig und wären als Solo-Filme nicht so sinnvoll, wie beide zusammen.
Dann war ich Dienstag nun in "The Dark Knight Rises". Damals als der offizielle Titel des Films veröffentlicht wurde, war ich etwas überrascht, da dieser doch ein wenig einfallslos klang. Ein ähnliches Echo ging auch durch die Presse. Jetzt, nachdem ich ihn gesehen habe, kann ich nur sagen, dass dieser Titel so dermaßen perfekt gewählt ist, wie er perfekter nicht gewählt sein könnte. Er bringt hier das Wesentliche des Films tatsächlich in diesem einen Satz zu 100% auf den Punkt. Einen perfekter gewählten Tiel habe ich lange nicht mehr gehört. Die Quintessenz wird voll eingefangen.
Und als ich da so im Kino sitze und mir den Film ansehe, denke ich schon in der ersten Hälfte, dass das sogar wohlmöglich der beste Teil der Reihe ist. Nach der Pause (die ich wie immer unnötig fand) macht sich das Gefühl stärker und stärker breit weil einfach alles so absolut perfekt sitzt und jede einzelne verdammte kleine Szene ihre Daseinsberechtigung auf Grund ihrer Großartigkeit und/oder ihrer Wichtigkeit hat.
Ich konnte es absolut nicht fassen, wie unglaublich souverän Nolan hier (mal wieder) zwischen perfekt choreographierten, inszenierten und gefilmten Actionsequenzen, intensiv-ruhigen Momenten und sagenhaften Charakteren hin- und herpendelt und einfach absolut alles aus diesem Film herausholt, was man hätte herausholen können.
Das Ding ist einfach der Wahnsinn und hat sich ohne jede Mühe einen Platz als bisher bester Film des Jahres in meinem Herzen erspielt - genauso wie ich es vermutet hatte. Das unfassbare ist jedoch, dass er eigentlich sogar noch besser gewesen ist, als meine extrem hohe Erwartungen schon gefordert hatten. Und DAS ist wirklich eine Auszeichnung.
Auch Darsteller sind hier einfach mal wieder so absolut passend ausgesucht, passender geht es fast nicht.
Joseph Gordon-Levitt, mein kleiner Liebling, der sich in den letzten Jahren so sehr gemacht hat und mittlerweile fast ganz oben auf der Leiter angekommen ist. Leider hat er hier nicht die Rolle eines Heath Ledger erhalten, in der er genauso zeigen konnte was in ihm steckt, aber das kommt noch. Hier überzeugt er aber durchaus in einer wirklich wichtigen Nebenrolle und verleiht dieser Würde und Glanz.
Anne Hathaway, die Großartige Anne Hathaway. Ich hatte damals völlig recht. Sie ist die perfekte Wahl für Catwoman gewesen. Dieses grazile und verschlagene und gleichzeitig faszinierende und aufregende Element im Film. Hochgradig ambivalent und dadurch einfach unersetzlich. Und sie macht es ganz genau so grandios, wie ich es mir immer erträumt habe.
Tom Hardy, eine Wahnsinnsleistung. Eine so unglaubliche Präsenz zu zeigen, ohne dass man das Gesicht entblößt ist wirklich eine Leistung. Er steht für mich definitiv mit dem Joker auf einer Stufe und ist im Prinzip sogar ein noch ultimativerer Gegner als dieser.
Marion Cotillard bleibt definitiv am blassesten von diesen erstklassigen Neuzugängen. Ihr hätte ich noch einige ausgeprägte Szenen mehr gewünscht. Aber auch sie macht ihre Sache wirklich gut.
Zu den anderen braucht man fast nichts mehr sagen. Sie sind mittlerweile alle so in ihrer Rolle angekommen, dass sie ohne Probleme zu 100% diese Charaktere verkörpern können.
Zu Christian Bale kann ich allerdings noch sagen, dass ich es absolut sagenhaft fand, wie er zu Beginn den gebrochenen und einsiedlerischen Schatten von dem Mann spielte, der er einst gewesen war.
Umso mehr ist man am Ende überrascht, wenn er sich endlich wieder zur vollen Stärke erhebt, um seine Stadt ein letztes Mal zu retten.
Apropos Ende: Wie geil war das denn??? Ich hatte so ein unglaublich fettes Grinsen auf dem Gesicht während der letzten Minuten des Films.
Kann man eigentlich noch perfekter eine Reihe zum Abschluss bringen und gleichzeitig einen kleinen Wink für die Zukunft der Figuren hinterlassen, so wie Nolan es hier getan hat? Ich glaube nicht.
Diese Trilogie ist ein Gesamtkunstwerk in Reinkultur und es dürfte wohl einige Jahrzehnte dauern, bis es eine neue Batman-Reihe geben wird die dieser hier ebenbürtig ist oder sie gar übertrifft.
Für mich gehört sie ohne Frage mit Abstand zu den perfektesten Trilogien aller Zeiten.
[quote="Damien3 im "Herr der Ringe"-Thread""]
Es wird mindestens zehn Jahre dauern bis dieses Meisterwerk als ganzes nochmals übertroffen wird.[/quote]
Geschafft, Mr. Nolan!!!
