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Fack ju Göhte

Verfasst: Fr 6. Dez 2013, 16:38
von Detlef P.
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D, 2013
Regie: Bora Dagtekin
Darsteller: Elyas M'Barek, Karoline Herfurth, Katja Riemann, Alwara Höfels, Jella Haase, Max von der Groeben, Jana Pallaske

"Dumm gelaufen: Frisch aus dem Knast entlassen, will Kleinganove Zeki Müller (Elyas M'Barek) seine vergrabene Beute holen und muss feststellen, dass die Goethe-Gesamtschule darüber ihre Turnhalle errichtet hat. Kurz- entschlossen bewirbt er sich als Hausmeister, wird aber durch Zufall als Aushilfslehrer angestellt, der es mit der idealistischen Referendarin Lisi (Karoline Herfurth) und der krassesten aller Problemklassen zu tun bekommt. Wie Zeki die bildungsfernen Racker (herausragend: Jella Haase als Chantal) mit rabiaten Methoden auf Vordermann bringt und sich dabei selbst vom Saulus zum Paulus wandelt, hat "Türkisch für Anfänger"-Schöpfer Bora Dagtekin als temporeiche Antwort auf die Hansi-Kraus-Pennälerklamotten der 60er-Jahre angelegt. Dabei wird die Formelhaftigkeit des Plots und Schlichtheit einiger Späße durch spritzigen Wortwitz wettgemacht. Und mit wenigen Ausnahmen lassen M'Barek und das Ensemble mit großer Natürlichkeit und Charme die Klischeehaftigkeit ihrer Figuren vergessen." (www.cinema.de)

Nachdem ein neuer Film von Bora Dagtekin, der die großartige Serie "Türkisch für Anfänger" entwickelte, mit so einer großartigen Besetzung in die deutschen Kinos gekommen ist, musste ich mir diesen natürlich ansehen.
Und ich finde es wirklich schön, dass Bora seinem Konzept treu geblieben ist.
Er vereint hier ebenfalls das (politisch unkorrekt) witzige mit hintersinnigen, pädagogischen Ansätzen die - in Kombination mit dem Cast und der Inszenierung - einfach voll ins Schwarze treffen.
Ich finde es wirklich klasse, dass es, neben Schweiger und Schweighöfer, mit Bora einen weiteren deutschen Filmemacher gibt, der es schafft eine witzige, und gleichzeitig emotional packende Handlung zu erzählen. Im Gegensatz zu den anderen haben seine Filme zusätzlich auch noch einen gewissen Anspruch, der einen über das Gesehende nachdenken lässt. Und das ist in meinen Augen wirklich eine Auszeichnung.
Und auch, wenn die Handlung vielleicht nichts besonderes ist, aber die Situationskomik und vor allem die Dialoge sind echt Gold wert. Teilweise sehr überspitzt und mitunter auch überzogen, aber immer kreuzunterhaltsam.
Und dann diese Darsteller. Elyas M'Barek einmal mehr in einer Rolle, die ihm auf den Leib geschrieben wurde. Und er macht es perfekt.
Mit Karoline Herfurth und Alwara Höfels sind dann auch noch zwei der wohl besten Schauspielerinnen der heutigen deutschen Generation mit an Bord, die beide beweisen, dass sie es auch wirklich gut humorvoll können (obwohl wir das ja zumindest von Frau Höfels schon längst wussten).
Katja Riemann mal wieder in einer Komödie zu sehen, hat auch riesig viel Spaß gemacht. Vor allem, da wir sehen konnten, dass sie viel Spaß bei der Sache hatte.
Die großartige Jana Pallaske hat einen kleinen aber sehr feinen Auftritt, aus dem sie auch alles rausholt was geht.
Aber die wahren "Helden" des Films sind wohl ohne Frage Jella Haase und Max von der Groeben.
Ihn kannte ich bisher nicht (zumindest nicht, dass ich wüsste), sie natürlich schon.
Als ich damals "Lollipop Monster" mit ihr gesehen habe, wusste ich schon, dass sie es irgendwann mal nach ganz oben schafft. Und der nächste Schritt dahin ist definitiv getan.
Sie und auch Max von der Groeben brillieren hier wirklich als "Kinder aus bildungsfernen Schichten", die natürlich nach und nach entdecken, dass mehr in ihnen steckt. Und das machen beide wirklich sehr überzeugend.
Hierbei handelt es sich mal wieder um ein rundum gelungenes Filmchen aus Deutschland.
Ich hoffe, dass Bora seinem Konzept treu bleibt und uns auch in Zukunft solche guten Filme präsentiert.

Re: Fack ju Göhte

Verfasst: Di 10. Dez 2013, 07:34
von Damien3
"Hintersinnige pädagogische Ansätze" Hahahahahaaaaaaaaa
Völlige Plattitüden auf "Pauker" Niveau trifft es wohl eher!
Kaum zu ertragende Plattheiten und kaum eine nachvollziehbare Handlung mit tooootal cooolen Tpen aus dem Baukasten.

Und jeden einzlenen Gag der einigermaßen taugt im Trailer verbraten!!

FÜCHTERLICH!!!!

Ich war entsetzt das sowas so ein Erfolg wird!!!

Was kommt jetzt bloß auf uns zu????????

Ich schließ mich lieber mal ein:-(((

Re: Fack ju Göhte

Verfasst: Sa 14. Dez 2013, 18:16
von Detlef P.
"Hintersinnige pädagogische Ansätze" konnte ich durchaus erkennen.
Wenn Zeki die Kinder zu diesen Hartz 4-Typen und Drogenopfern mitnimmt und ihnen zeigt, dass es gar nicht so cool ist asozial in der Gegend rumzuhängen und sie tatsächlich daraus lernen.
Er spricht halt ihre Sprache und kommt damit am besten bei ihnen durch, weil er weiß, wie er sie anpacken muss.
Ich habe ja nicht behauptet, dass der Film eine unglaubliche intellektuelle Tiefe besitzt, aber "hintersinnige pädagogische Ansätze" sehen meiner Ansicht nach genau so aus.
Klar bedient sich Bora hier mal wieder völliger Klischees, die schon seit Urzeiten durch die deutsche (Film-)Gesellschaft spuken, aber das hat der bei TfA auch gemacht - und da hat Dir das nichts ausgemacht, wenn ich mich richtig erinnere.
Und ich fand diesen Film - mit Verlaub - wesentlich besser als den TfA-Film - nicht(!) besser als die Serie aber deutlich besser als den Film.
Und dass Du mit dem Humor nichts anfangen konntest... sorry, aber Pech gehabt.
Für mich war alles sehr ausgewogen. Habe ich aber auch schon in meiner Kritik geschrieben.

Re: Fack ju Göhte

Verfasst: Do 12. Mai 2016, 11:10
von Popcorn
Der Titel schreckte mich zum Anfang etwas ab, doch irgendwann habe ich mich überreden lassen und ihn doch gesehen.
Ich verließ das Kino mit dem Fazit "geht so". Er wird nun nicht mein absoluter Lieblingsfilm werden, doch als vergeudete Zeit kann ich den Kinobesuch auch nicht abtun. Eigentlich war er unterhaltsam, auch wenn die Handlung sehr oberflächlich war und die Pointen vorhersehbar.

Vom zweiten Teil habe ich aber trotzdem ganz die Finger gelassen.